Fair und menschlich, aber in der Praxis nur begrenzt familienfreundlich
Arbeitsatmosphäre
Generell herrscht ein angenehmes Klima. Durch vergleichsweise flache Hierarchien begegnet man einander so gut wie auf Augenhöhe.
Kommunikation
Immer wieder kam es vor, dass man Neuigkeiten schneller von Kolleg*innen erfuhr als auf dem offiziellen Weg. Die Anpassungsfähigkeit an Veränderungen ist durch Zurückhaltung verlangsamt.
Kollegenzusammenhalt
Generell kann man sich auf seine Kolleg*innen verlassen und Persönliches wird auch tatsächlich vertraulich behandelt.
Work-Life-Balance
Das hängt sehr stark vom Arbeitsplatz ab. Zentrale Aufgaben im Ordinariat bieten regelmäßige Arbeitszeiten und eine klare Trennung von Freizeit und Arbeit. An dezentralen Stellen, nicht zuletzt die Pfarren bzw. Seelsorgeräume, wird sehr viel zeitliche und örtliche Flexibilität verlangt. Verpflichtungen am Wochenende und an Abenden sind häufig. Keine Arbeitswoche verläuft gleich - das kann angenehm sein, oft aber, speziell beim Abstimmen mit Schule und Kindergarten, sehr herausfordernd. Teilzeit ist überall leicht möglich, nicht selten bleibt das Arbeitspensum aber gleich.
Vorgesetztenverhalten
Durchwachsen. Keine einheitliche Linie erkennbar, da sehr stark beeinflusst durch die jeweilige Person und ihre Vorlieben. Unter Laien sehr professionell und nachvollziehbar, zwischen Geistlichen und Laien mitunter auch willkürlich.
Interessante Aufgaben
Natürlich bietet die Arbeit in ihrer Vielfalt viel Abwechslung. Die Gebiete, für die man verantwortlich ist, werden aber immer größer, zugleich nimmt der direkte Kontakt zu den Menschen dadurch sehr ab. Nicht selten muss man Erwartungen enttäuschen.
Gleichberechtigung
Innerhalb der Laien voll umgesetzt. Im Klerus aus kirchlichen Gründen nur teilweise.
Umgang mit älteren Kollegen
Rücksicht und Verständnis herrschen vor, Altersteilzeit und Sabbatical werden aktiv unterstützt.
Arbeitsbedingungen
Gute Ausstattung des Arbeitsplatzes, genug Platz und angenehmes Ambiente. Stellung der Kirche in der Gesellschaft färbt auf ihre Mitarbeiter*innen ab: oft muss man erklären, warum man heute noch in der Kirche arbeitet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man gibt sich große Mühe und lässt kaum eine Chance aus, auf die Bedeutung von Schöpfungsverantwortung und soziale Gerechtigkeit hinzuweisen.
Gehalt/Sozialleistungen
Im Vergleich zur Privatwirtschaft und mit Bedacht auf die Arbeitszeiten relativ niedriges Gehalt. Dafür manch immateriellen Bonus, zB. freie Zeiteinteilung.
Image
Zuletzt geriet die Katholische Kirche durch Skandale in der Öffentlichkeit unter Erklärungsnotstand. Gleichzeitig ist der Glaube und die Kirche vielen immer noch wichtig, aber sie engagieren sich immer weniger.
Karriere/Weiterbildung
Es wird laufend Fortbildung angeboten. Große Karrierechancen ergeben sich jedoch nicht wirklich, ausser man ist Priester .