innovativer Produktionsbetrieb, gezeichnet durch kaputte Prozesse, hohe Fluktuation und fragwürdigen Entscheidungen
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Betriebsrat
- Innovation und Forschung
- Marktpositionierung
- Verbesserungsdrang (siehe OPEX)
- Arbeitszeitmodelle
- Büroausstattung
- Du-Kultur
- pünktliche Gehalts-/Lohnzahlungen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mir persönlich bereitet die Einstellung der Speerspitze am meisten Sorgen.
Probleme jeglicher Art werden grundsätzlich ignoriert und schöngeschwätzt.
Die ganzen Missstände als normale Wachstumsschmerzen zu bezeichnen finde ich schon fast frech.
Die kommunizierten und dargestellten Inhalte blenden und verzerren die Realität.
Selbstinszenierung, scheint die neue Taktik für das Bild nach Außen zu sein.
... Umsatzzahlen und Rhetorik alleine lösen die Herausforderungen nicht ...
Verbesserungsvorschläge
- Rückbesinnung auf alte Werte
- ehrlichere Kommunikation
- Wertschätzung der Mitarbeiter erhöhen
(nicht monetär sondern auf zwischenmenschlicher Ebene)
- aktive Beschäftigung mit Prozessproblemen
- Entscheidungen der Führungsetage hinterfragen
- den Alleinflug aus Vertriebsperspektive überdenken
Arbeitsatmosphäre
Seit der von der Managementebene geplanten Kündigungsaktion vom Januar 2022 ist die Motivation, Freude und Zuversicht leider Geschichte.
Die gefühlskalte Operation war für die Getzner-Belegschaft ein schwerer Schlag, da sich das Gefühl eines "Familienunternehmens mit Werten" im Laufe der Zeit verflüchtigte.
Die Rechtfertigung für diese Maßnahme, welche vom verbleibenden Personal gewünscht wurde, war schlicht ein Witz.
Die anschließend erfolgte personelle Umstrukturierung verschlimmerte die Arbeitsatmosphäre enorm.
Ziel war es, "die richtige Person am richtigen Arbeitsplatz einzusetzen".
Als Fazit erscheint mir, dass heute ein Jahr später, der Plan eher gescheitert ist.
Die Personalrotation entpuppt sich als Zumutung für diverse Abteilungen und deren Beschäftigte. Unqualifizierte Personen wurden rasch mit diversen Zielvorgaben bombardiert - Chaos, Unstimmigkeiten und Streit sind an der Tagesordnung.
Kommunikation
Seitens Geschäftsleitung wird Wert darauf gelegt, die Mitarbeiter in fixierten Abständen über den "Status Quo" zu informieren.
Leider werden dennoch viele Probleme "schöngeschwätzt", bzw. mit Redegewandtheit unter den Tisch gekehrt. Ob die kommunizierten Inhalte der Wahrheit entsprechen, gilt es gelegentlich zu hinterfragen.
Kollegenzusammenhalt
Es herrscht eine tolle Zusammenarbeit innerhalb diverser Abteilungen. Viele Kollegen ziehen am gleichen Strang. Freundschaften innerhalb der Firma sind wahrzunehmen. Abteilungsübergreifend ist ein allgemeiner Zusammenhalt dennoch eher ein Wunschdenken.
Work-Life-Balance
Abwesenheitsanfragen an sich werden nach rascher Absprache meist genehmigt.
Abteilungsweit können Abwesenheiten dennoch kaum wahrgenommen werden. Ein Beispiel hierfür ist die komplexe Vertreterregelung innerhalb einer Gruppe.
Vorgesetztenverhalten
Das allgemeine Verhalten der Führungskräfte ist sehr unterschiedlich.
Im Allgemeinen ist bemerkbar, dass es einige Führungskräfte gibt die durchaus motiviert, engagiert und fachlich gut ausgebildet sind.
Andererseits gibt es auch Negativbeispiele, die sehr selbstbezogen handeln, Konflikte vermeiden und eher unter der Radarlinie "fliegen".
Schade ist, dass einige Führungskräfte nur Interesse an etwas verspüren, sobald sie sich damit "in den eigenen Sack arbeiten".
Die Devise im täglichen Tun heißt "Overruling". Die obere Etage entscheidet und gewinnt.
Interessante Aufgaben
Bei Getzner ist Mitdenken erlaubt. Ideen und Anregungen dürfen kommuniziert werden!
Bei Schwierigkeiten (Auslastung, Über- oder Unterforderung,...) gilt es das Gespräch mit dem Vorgesetzten zu suchen.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Unternehmen schätzt ältere Kollegen sehr. Natürlich wird auch ein gewisses Maß an Anpassungsfähigkeit erwartet (voranschreitende Digitalisierung,...).
Arbeitsbedingungen
Das Unternehmen legt großen Wert auf die Räumlichkeiten, bzw. IT-Ausstattung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Abfallsituation ist beschämend.
Ein bekanntes Recyclingunternehmen ist damit beauftragt, täglich mehrere Mulden mit Produktionsabfällen abzuholen.
Ein Projekt zur Wiederverwertung wurde gestartet, steckt jedoch noch in den Kinderschuhen.
Als Resultat wird das Übriggebliebene somit schlussendlich thermisch entsorgt.
Generell wird verschwenderisch mit Ressourcen gehaushaltet.
Gehalt/Sozialleistungen
Der Kollektivvertrag der chemischen Industrie ist im Verhältnis "gut" - das Unternehmen ist für "Überzahlungen" bereit.
Eine Prämie wird einmal jährlich, je nach Erfolg, ausgeschüttet.
Meines Erachtens herrscht dennoch ein Ungleichgewicht im Vergleich zwischen Kollegen/innen desselben Berufsbildes.
Gleich qualifizierte, gleich alte, fast idente "Persönlichkeiten" werden mit weitaus unterschiedlichen Gehältern angestellt.
Begründung: Verhandlungsgeschick der Bewerber während der Erstgespräche.
Image
Das Unternehmen genießt ein tolles Image, aufgrund der innovativen Produkte und Marktposition. Jedoch ist dieses Image mit Vorsicht zu genießen - Getzner Werkstoffe in Bürs, ist nicht gleich Getzner Textil in Bludenz. Bei weniger informierten Zielgruppen ist "Getzner" nur im Allgemeinen bekannt und angesehen.
Karriere/Weiterbildung
Auch nach aktiv ausgesprochenem Änderungswunsch, bzw. Bereitschaft zur Veränderung wird taktisch vertröstet.
Seitens Personalabteilung wird man meiner Meinung nach forsch abgefertigt; als "undankbar" bzw. "disqualifiziert für X" abgestempelt.