Leider nicht mehr so wie früher
Arbeitsatmosphäre
Grundsätzlich natürlich sehr abhängig von der Abteilung/Position innerhalb des Unternehmens. Ich habe jedoch die Erfahrung machen müssen, dass diese in meinem Fall über die letzten Jahre deutlich schlechter geworden ist. Veränderungen in der Unternehmensspitze und den Abteilungsleitungen im gesamten Vertrieb- und Marketingbereich haben zu einer sehr angespannten Arbeitsatmosphäre geführt. Dies hat einen Arbeitsalltag geschaffen, der komplett konträr zu den eigentlich hochgehaltenen Unternehmenswerten (Eigenverantwortung, Wertschätzung, Menschlichkeit) steht - man bekommt das Gefühl, absichtlich klein gehalten zu werden, Entwicklungs- und freie Gestaltungsmöglichkeiten gibt es im Vergleich zu früher praktisch keine mehr.
Kommunikation
Die Kommunikation unter Kollegen ist größtenteils gut, von der Führungseben hinab deutlich schlechter. Auch hier ist das Gefühl präsent, als wollte sich die Geschäftsführung bewusst bedeckt halten und als sei es nicht gewünscht, dass man seine Meinung oder konstruktive Kritik äußern könne.
Kollegenzusammenhalt
Überwiegend sehr gut und sehr freundschaftlich. Durch hohe Fluktuation wurde es allerdings auch hier teilweise schwierig, dass neue Teams zusammenfinden.
Work-Life-Balance
Hohe Arbeitslast und viel Stress in nahezu allen Abteilungen, was zusammen mit der angespannten Arbeitsatmosphäre dazu führt, dass man Arbeit, Stress und Unzufriedenheit im Kopf mit nach Hause nimmt -was auf Dauer jede Work-Life-Balance zerstört.
Vorgesetztenverhalten
Zuletzt sehr schlecht, wenn auch nicht in offen gelebter Weise (augenscheinlich alle nett und freundlich), aber es mangelt bei einigen Führungskräften leider sowohl an fachlicher als auch an sozialer Kompetenz. Oftmals wirkt es, als wären einige Führungskräfte der Ansicht, reines Delegieren sei der Gesamtinhalt ihres Aufgabengebiets, Entscheidungen schieben sie auf oder sogar möglichst ab, um nicht für diese verantwortlich zeichnen zu müssen. Es fehlt häufig auch an Rückhalt in schwierigen Situation (bspw. gegenüber Kunden).
Interessante Aufgaben
Ich habe meinen grundsätzlichen Aufgabenbereich sehr geschätzt. Auch hier aber leider schließlich überschattet von schlechten Entscheidungen von Vorgesetzten oder seltsamen Arbeitsaufträgen von denselben (händisches Übertragen von Informationen aus dem firmenweiten CRMS in Excellisten). Zudem fehlt seit Jahren ein vernünftiges Programm für Projektmanagement und Dokumentenpflege.
Gleichberechtigung
Grundsätzlich in Ordnung.
Umgang mit älteren Kollegen
Ebenfalls keine negativen Erlebnisse.
Arbeitsbedingungen
Räumlichkeiten im Großen und Ganzen in Ordnung, Arbeitsgeräte vorhanden und ebenfalls in Ordnung. Mittagessen wird zwar organisiert und gestützt, allerdings ist die Auswahl und Menge oft knapp. Die Abrechnung erfolgt über das Gehalt, diese ist allerdings nicht detailliert nachvollziehbar, da der jeweilige Gesamtbetrag pro Monat abgezogen wird (so sind z.B. Falsch-/Doppelbuchungen nicht ersichtlich, was durch wiederkehrende technische Probleme mit dem Ausgabeautomaten durchaus naheliegend ist). Zudem gibt es seit Corona für Büromitarbeiter keine Pausenräume mehr und man muss am Platz oder in Meetingräumen essen; das Essen muss über wenige Mikrowellen aufgewärmt werden, was zur Mittagszeit zu großen Engpässen führt.
Im Sommer ist es in den Büroräumen oft unerträglich heiß, eine Klimaanlage wurde nur in einigen ausgewählten Büroräumen eingebaut - eine firmenweite Lösung lässt seit Jahren auf sich warten.
Home Office wird zwar grundsätzlich ermöglicht, ist aber (derzeit) auf einen Tag pro Woche limitiert (abhängig von Abteilung). Dabei wird einem fortlaufend vermittelt, dass Home Office wenig gewünscht ist, Meetings sollen möglichst in Anwesenheit stattfinden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
In Grundzügen vorhanden, aber deutlich ausbaufähig.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt war für mich persönlich in Ordnung, habe aber öfter mitbekommen, dass es sehr große Unterschiede gibt und kenne auch einige Fälle von unfairen Behandlungen von Kollegen diesbezüglich. Auch die Vergabe von Firmenautos wirkt zeitweise sehr willkürlich.
Sozialleistungen sind auch ausbaufähig.
Image
Die Produkte haben teilweise zwar eine lange Geschichte und sind in ihrer Branche weltweit bekannt, in Summe ist das Unternehmen aber nicht so bekannt, wie es das selbst gerne glaubt. Dies führt gelegentlich zu einer leicht überheblichen Außenwirkung anderen Firmen, Kunden, Partnern etc. gegenüber.
Es wird versucht über viel PR und Medienarbeit vor allem in Österreich mehr Bekanntheit zu erreichen, zuletzt dreht sich dies aber hauptsächlich nur noch um das Unternehmerpaar und wenig um das Unternehmen an sich.
Karriere/Weiterbildung
Externe Weiterbildung kann vereinbart und in Anspruch genommen werden. Karrieremöglichkeiten innerhalb des Unternehmens gibt es aber wenig. In meinem persönlichen Fall wurde eine eigentlich schon vereinbarte Weiterentwicklung im Unternehmen mit Ausreden heruntergespielt und auf unbekannt Zeit aufgeschoben.