Leiden*schaftlich impulsiv, launisch, ambivalent und gefährlich unvorhersehbar
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die E-Learnio Plattform. Leider bin ich erst am Tag meiner Kündigung (nach 14 Tagen Chaosbetrieb und Unterbesetzung) in den Genuss gekommen - da hab ich dann das erste mal die Produktpaletten kennengelernt.
Ich wäre an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert gewesen, weil mich das Konzept und das Produkt der Firma überzeugt hat. Die Probleme habe ich als Herausforderung gesehen. Ich hätte mir und der Firma die notwendige Zeit gegeben, die es eben geraucht hätte, bis ich soweit gewesen wäre um mich den Herausforderungen, gemeinsam mit meinen KollegInnen, stellen zu können - damit etwas besser/koordinierter/reibungfreier ablaufen kann. Schade, dass motivierte Mitarbeiter nicht erkannt werden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Leitbildgrundsätze hängen im Büro eher nur zur Raumdekoration. Nach außen hin versucht man einen präzisen Sprachgebrauch in der Mitarbeiterkommunikation anzuwenden. Die Praxis zeigt jedoch, dass hinter dem Rücken gesprochen wird. Die Feedbackgespräche sind eine sehr gute Idee, aber haben scheinbar nichts gebracht. Am Tag vor meiner Kündigung in der Probezeit hatte man sich noch für das Betriebschaos entschuldigt und sich darüber gefreut, weil ich eine weitere gemeinsame Zusammenarbeit trotz der Umstände befürwortete. Die genannten Gründe für eine Kündigung am Tag danach, waren nicht nachvollziehbar und gefühlt aus einer Laune und Impulsivität heraus. Vor allem wurden meine Gesicht und meine großen Augen genannt und bewertet. Mein Augenaufschlag hätte die Kollegin irritiert. Es wurde ebenso behauptet, ich würde in der zweiten Arbeitswoche Fehler machen, die nicht mehr passieren sollten. Es gab kein Verständnis dafür, dass bisher kaum Einschulungszeit wegen Betriebschaos möglich war. Viele Informationen haben für mich noch gefehlt - besonders in die Produktgruppen und Artikelbezeichnungen sowie Identifikation.
Verbesserungsvorschläge
Absprachen in den 14 Tagen der Einarbeitungszeit, wie zb. Nachbesprechung der Inhalte und Aufgaben, die in der Hitze des Gefechts erledigt wurden, wurden nicht gehalten. Transparenz und Vorhersehbarkeit wären gut gewesen. Wer soll was, wann genau, wie machen? Warum ist der Neuling Beschwerde-Empfänger dafür, wenn etwas nicht geschafft wurde? Die ersten Verbesserungsvorschläge sollten sofort umgesetzt werden, bevor die "tragende Säule" in einen Burnout rutscht. Das sind Briefing mit den Niederlassungsleitungen, sowie rasche Entlastung der tragenden Säule. Wieso muss diese den gesamten Vertriebsinnendienst abwickeln und gleichzeitig jmd. Neues einschulen?
Arbeitsatmosphäre
Es gibt ein Leitbild. Die Grundsätze des Leitbildes hängen überall im Büro an den Wänden. Es gibt Feedback Gespräche im Probemonat. Es wird jedoch nur Feedback gegeben. Hätte mir gewünscht, dass man fragt, was ich brauche um gut arbeiten zu können.
Kommunikation
Es herrscht sehr förmlicher Umgang. Es wird immer "Bitte" und "Danke" gesagt.
Kollegenzusammenhalt
Starker Zusammenhalt in der Produktionsstätte beobachtbar und bemerkenswertes kollegiales Verhalten - auch wenn es hier und da Probleme gibt, denen man Beachtung schenken sollte.
Vorgesetztenverhalten
siehe unten
Interessante Aufgaben
Als Schnittstelle zwischen Produktion, Lager und Vertrieb zu fungieren, bedeutet Vielseitigkeit im beruflichen Alltag. Der Wechsel zwischen Büro und Lager gefiel mir, weil ich gerne sportlich bin.
Arbeitsbedingungen
Gewöhnliche Arbeitskleidung für Büro ist nicht ausreichend. Die Anlage ist vielleicht nicht isoliert und deshalb wird irgendwie in die Atmosphäre geheizt. Ich saß durchgehend im kalten Durchzug und habe mir bereits am zweiten Arbeitstag einen grippalen Infekt mit Untertemperatur eingefangen. Im Lager ist es im Winter eiskalt und ohne Jacke und Mütze kaum ertragbar. Hier hätte ich mir gewünscht, dass dies vorab gesagt wird, dass warme Dienstkleidung und stärkeres Schuhwerk notwendig ist. Ich hatte dann erst nach meiner Erkältung 300 € in wärmende und funktionale Arbeitsbekleidung und Schuhe investiert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird im Leitbild der Grundsatz für eine ressourcenschonende Produktion aufgerufen. Die Umsetzung ist mir noch nicht klar geworden. Die Technik ist jedoch sehr beeindruckend. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Investition in Forschung gut wäre.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich wurde in Bezug auf meine Fähigkeiten und bisher erbrachten Leistungen unter dem Durschnitt in Kärnten entlohnt. Ich habe dem aber für die Einarbeitungszeit von 3 Monaten zugestimmt, weil die Branche für mich neu war - und es genaues Kennenlernen der Produkte und der Materialwirtschaft notwendig ist.
Image
Leider wurde im Pausenraum sehr viel über die Firma und Führung geflucht und geschimpft. Es gab auch häufiger Momente der Eskalation, als bspws. der Sales Manager heftig im Büro herum schrie und nicht mehr aufhören wollte. Eine weitere Person rief "Was ist das für ein Saftladen!" Mein Einschulungsbuddy hat mich wegen Überlastung nach 2-3 Tage im Stich gelassen und sagte, dass sie am liebsten sich aus-stempeln und gehen möchte.