Zahlengesteuerter Produktionsstandort mit reichlich Verbesserungspotential
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wirklich ausgezeichnet finde ich die Kantine, in der täglich frisch und gut gekocht wird. Die verkehrstechnisch gute Lage und die vielen Parkplätze sind definitiv eine Erwähnung wert.
Großartig ist auch dass wir an jedem Büroarbeitsplatz gratis Kaffee und Mineralwasser gestellt bekommen.
Als gut empfinde ich auch die Gerechtigkeit den Nichtrauchen gegenüber, Raucher müssen sich bei jeder Rauchpause aus der Zeiterfassung abmelden und haben somit die gleiche Arbeitsleistung zu erfüllen wie wir Nichtraucher.
Auch sehr toll ist es, dass man die Möglichkeit hat, sich Freitags für kleines Geld im Vorführraum Möbel und Einrichtungsgegenstände anfertigen zu lassen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Sehr bedenklich finde ich die Vetternwirtschaft. Der Großteil des Führungspersonals wird von drei Familien und zwei Vereinen gestellt, dass es darurch sehr oft zu Ungerechtigkeiten und nicht nachvollziehbaren Entscheidungen kommt ist sehr schade.
Auch den hohen Anteil an Leihporsonal und Dienstleistungsoutsourcing, der sich in den letzten Jahren aufgebaut hat empfinde ich als Problem. In Verbindung mit der Vetternwirtschaft hat sich dabei ein Drei-Klassen-System gebildet das es neuen Mitarbeitern fast unmöglich macht, sich gemäß ihren Fähigkeiten und Kenntnissen zu etablieren.
Verbesserungsvorschläge
Nicht so viel Angst vor Veränderung haben und auch auf die Vorschläge niedrig gestellter Mitarbeiter eingehen.
Es ist verständlich dass man als eigentlicher Produktionsbetrieb die von der Zentrale geforderten Zahlen erfüllen sollte, nur die Art und Weise wie dies geschieht könnte man ein wenig überdenken.
Hätten die Mitarbeiter zeitlich gesehen mehr Luft zum atmen würden sich teure Fehler sicher nicht so oft wiederholen.
Arbeitsatmosphäre
Das Handeln so ziemlich aller Arbeiter und Angestellten ist von ständiger Angst geprägt weil oftmals aus dem Nichts heraus gekündigt wird
Kommunikation
Um zeitgerecht an wichtige Infos zu kommen muss man die richtigen Leute kennen, öffentliche Aushänge gibt es nur vom Betriebsrat bezüglich seiner Aktivitäten
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt ist minimal, jeder passt auf was der andere tut. Meldet man dem Vorgesetzten Fehler eines Mitarbeiters wird man aktiv belohnt.
Work-Life-Balance
Es wird der gesamte Urlaub durch zwei Betriebsurlaube im Jahr vorgegeben. Es gibt die Möglichkeit eine Woche Zeitausgleich aufzubauen und jenen in Absprache mit dem Abteilungsleiter zu konsumieren
Vorgesetztenverhalten
Auch nach einem Jahrzehnt Betriebszugehörigkeit hört man von oben bei den meisten Einwänden: "Wenn dir was nicht passt kannst du ja zu Hause bleiben"
Interessante Aufgaben
Die Arbeitsbelastung ist sehr ungerecht verteilt. Nur wenn man Führungspersonal privat sehr gut kennt, hat man die Chance abwechslungsreiche Tätigkeiten durchzuführen.
Umgang mit älteren Kollegen
Langgediente Kollegen werden wegen ihrer Kontakte sehr geschätzt, Grenzalter für Neueinstellungen ist aber 40 Jahre
Arbeitsbedingungen
Die meisten Hallen sind in keinem guten Zustand, Investitionen in eine Aufwertung der Umkleiden und Sanitäranlagen werden seit Jahren aufgeschoben.
Die Produktionsräumlichkeiten haben keine Klimaanlage und dementsprechend hart kann der Sommer werden.
Büros und PC´s sind nicht so schlecht, trotzem könnte man ein wenig in Ergonomie investieren.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewusstsein durchaus große Klasse, Sozialbewusstsein ist so gut wie nicht vorhanden.
Gehalt/Sozialleistungen
Wenn man nach mindestend zwei Jahren Leiharbeit fix übernommen wird, bewegt sich die Entlohnung im Durchschnitt und man bekommt den Lohn auch überpünktlich überwiesen. Sozialleistungen gibt es keine
Image
Leider sind Image und Realität zwei völlig verschiedene Paar Schuhe
Karriere/Weiterbildung
Alle Weiterbildungen, auch privat bezahlte, die in die Arbeitszeit fallen würden müssen von der Firmenleitung in Nürtingen genehmigt werden und die folgt einem sehr starren Schema.
Als Beispiel will ich hier einen ehemaligen Lehrling nennen, der die Meisterschule besuchen und privat bezahlen wollte. Sein Anliegen wurde mit der Begründung abgewiesen dass er doch erst einmal etwas für die Firma verdienen müsse bevor man über eine Schichtfreistellung reden kann.
Der gute Mann war zu diesem Zeitpunkt schon ca. vier Jahre ausgelernt und auch mein Einwand als Abteilungsleiter wurde abgeschmettert.