Wir scheinen momentan den Fokus zu verlieren und geraten in ein Durcheinander
Verbesserungsvorschläge
Es fühlt sich an, als würden wir uns aktuell in Maßnahmen verrennen, die zwar auf dem Papier sinnvoll erscheinen, aber in der Praxis wenig bewirken. Vielleicht wäre es möglich, eine wirklich neutrale dritte Partei, wie einen unabhängigen Unternehmensentwickler, hinzuzuziehen – und idealerweise jemanden, der nicht bereits persönliche Verbindungen zur Geschäftsführung hat. Gerade in herausfordernden Zeiten wäre dies eine wertvolle Grundlage für nachhaltige Veränderungen.
Ein ehrliches, anonymes 360-Grad-Feedback (direkt an die Geschäftsführung, ohne den Umweg über die Führungsebene) könnte helfen, ein realistisches Bild der Stimmung im Unternehmen zu bekommen. So würde klar, dass nicht überall „Friede, Freude, Eierkuchen“ herrscht und wo die Probleme aber auch Potentiale liegen.
HR leistet zwar gute Arbeit im Außenauftritt, jedoch fehlt es intern an Neutralität. Entscheidungen und Kommunikation wirken oft emotional und nicht objektiv. Zudem entsteht der Eindruck, dass vertrauliche Gespräche nicht unter vier Augen bleiben, sondern schnell an die Geschäftsführung weitergetragen werden. Die enge Verbindung von HR zur GF schafft eine Distanz zu den Mitarbeitern – es sei denn, es handelt sich um persönliche Freunde.
Arbeitsatmosphäre
War schonmal besser.
Kommunikation
Die interne Kommunikation im Unternehmen lässt zu wünschen übrig. Oft sind inoffizielle Kanäle, wie der Flurfunk, schneller als offizielle Informationen. Transparente Kommunikation findet kaum statt, wodurch Unklarheiten und Unsicherheiten entstehen.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter den Kollegen ist ausbaufähig. Eine anfangende Ellenbogenmentalität sorgt dafür, dass jeder vor allem auf seine eigenen Zahlen achtet. Zudem werden Teams gegeneinander ausgespielt, was das Betriebsklima belastet. Grüppchenbildung wird toleriert, auch wenn dies dazu führt, dass einzelne Mitarbeiter ausgeschlossen werden.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance ist stark verbesserungswürdig. Durch das All-In-Modell mit langen Arbeitszeiten landet das Gehalt nur knapp über dem Kollektivvertrag. Wochenendarbeit oder das Arbeiten im Krankheitsfall ist keine Seltenheit – offiziell wird dies zwar nicht verlangt und gesagt, dass „wer krank ist, ist krank“, aber wer seine Zahlen nicht erreicht, muss mit unangenehmen Gesprächen rechnen.
Vorgesetztenverhalten
Die Geschäftsführung und Führungskräfte lassen sich strukturelle Veränderungen einfallen, die sich in der Theorie gut anhören, aber das ist ganz und gar nicht mit den betroffenen Mitarbeitern abgesprochen. Dadurch geht das Commitment zu der Firma verloren und oftmals wird nicht alles bedacht, was im Gespräch mit den betroffenen Beteiligten geklärt werden kann. Die Mitarbeiter haben auch nicht das Gefühl, dass sie einen Einfluss auf ihre Arbeit und ihren Erfolg haben.
Gleichberechtigung
Obwohl die Branche überwiegend von Frauen geprägt ist, spiegelt sich das nicht in der Führungsebene wider. Führungspositionen sind weiterhin überwiegend mit Männern besetzt.
Die Verteilung von Chancen und Aufgaben hängt stark von persönlichen Beziehungen zur Führungsebene ab. Wer sich gut mit seinem Vorgesetzten oder der Geschäftsführung versteht, erhält interessantere Projekte und damit auch bessere Verdienstmöglichkeiten. Dadurch entstehen klare Ungleichheiten, denn einige profitieren mehr als andere – manche sind eben „gleicher“ als andere.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt wenige Ü40
Arbeitsbedingungen
Ein positiver Aspekt ist, dass es Snacks im Büro gibt. Allerdings sind die beworbenen ergonomischen Arbeitsplätze, Telefonboxen und genug ruhige Rückzugsorte für ungestörte Gespräche nicht überall vorhanden. Zudem sind höhenverstellbare Tische nicht flächendeckend verfügbar.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt entspricht dem Kollektivvertrag, eine Überbezahlung ergibt sich lediglich durch das All-In-Modell. Positiv hervorzuheben ist der Essenszuschuss in Höhe von 8 €.
Allerdings sind die Benefits nicht überall fair verteilt. Während Mitarbeiter in Linz ein Poolfahrzeug und einen 24/7 nutzbaren Tiefgaragenplatz erhalten, gibt es in Wien keine vergleichbaren Vorteile. In Graz steht lediglich das Poolfahrzeug zur Verfügung, in Steyr hingegen sowohl ein Poolfahrzeug als auch ein Parkplatz, der außerhalb der Arbeitszeiten jedoch wenig Nutzen hat.
Das All-In-Modell wird von den meisten Mitarbeitern kritisch gesehen, doch jegliche Bedenken werden mit dem Argument „dafür seid ihr flexibler“ abgetan – obwohl Studien zeigen, dass dies nicht der Realität entspricht. Es wäre wünschenswert, wenn jede geleistete Arbeitsminute auch die Wertschätzung erhält, die sie verdient.
Image
Es fühlt sich jeder Mitarbeiter sehr verantwortlich für die Leasingmitarbeiter und Bewerber. Dieses Engagement trägt zu einem guten Außenbild bei. Zudem leistet das Marketing-Team viel Arbeit, um dieses positive Image weiter zu stärken.
Karriere/Weiterbildung
Karrieremöglichkeiten hängen stark von der Beziehung zur Führungsebene ab – wer gut vernetzt ist, kommt weiter. Ein individuelles Weiterbildungsbudget für gezielte Schulungen, z. B. im Recruiting, gibt es nicht. Stattdessen profitieren hauptsächlich Führungskräfte von kostenlosen Eintrittskarten für Speaker-Days. Falls jemand ausfällt, dürfen vereinzelt auch „normale“ Mitarbeiter nachrücken.