Die etwas andere Arbeitsstelle
Gut am Arbeitgeber finde ich
den respektvollen und höflichen Umgang; lustige und gut ausgewählte Kanzleievents; den starken Zusammenhalt unter den Kollegen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
dass man kein offenes Ohr für Verbesserungsvorschläge hat und Kritik nicht angenommen wird und vor allem, dass Verbesserungsvorschläge nicht von denen kommen dürfen, die dann damit arbeiten müssen; ineffizientes Arbeiten
Verbesserungsvorschläge
Weniger zeitfressende Besprechungen über keine Inhalte; relevante Dinge höher priorisieren; Aufgaben gerechter verteilen (es sollte nicht sein, dass ein oder zwei Mitarbeiter beinahe alle Aufgaben erledigen, während anderen Mitarbeitern nichts zugewiesen wird aus Angst, sie würden es falsch machen)
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist außergewöhnlich gut. Vor allem, wenn man einen Vergleich zu anderen Arbeitgebern der Branche hat, weiß man das gute Arbeitsklima sehr zu schätzen. Es herrscht kein Konkurrenzdenken und die Hilfsbereitschaft sowie der Zusammenhalt unter den Kollegen sind nahezu einzigartig. Ebenso wird man, unabhängig von der Position, nicht "von oben herab" behandelt, was zu einem angenehmen Arbeitsklima führt.
Kommunikation
Kommunikation ist hier grundsätzlich sehr wichtig. Man möchte immer alles kommunizieren, am liebsten mehrere Stunden am Tag, mehrmals pro Woche. Daraus resultieren dann unzählige Besprechungen ohne tatsächliche Inhalte, aus denen man dann mit dem guten Gefühl herausgehen kann, man hätte viel kommuniziert. Die Kommunikationsbereitschaft endet dann aber dort, wo tatsächliche Probleme angesprochen und gelöst werden sollten. Geht es nämlich um wirklich Relevantes, bespricht man dann zwar wieder gerne stundenlang, aber für Lösungen ist man dann nicht so offen.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist wahrscheinlich das, was am besten funktioniert. Frei nach dem Motto "geteiltes Leid ist halbes Leid" schätzt man einander hier sehr und versucht, sich gegenseitig so gut wie möglich zu unterstützen.
Work-Life-Balance
In einer durch einen KV abgesicherten Position besteht kaum Möglichkeit, keine Work-Life-Balance zu haben. Neben der Arbeit noch Verpflichtungen zu haben, stellt keine Hürde dar, allerdings sollte man soweit wie möglich im Voraus planen. Urlaubstage sind immer ein etwas heikles Thema, da diesbezüglich scheinbar große Angst besteht, man könne unterbesetzt sein, wenn plötzlich eine nicht zu bewältigende Flut an Arbeit über die Kanzlei hereinbricht.
Vorgesetztenverhalten
Daran kann man absolut nichts aussetzen. Die Partner sind immer sehr freundlich und respektvoll im Umgang mit ihren Mitarbeitern. Man bekommt auch nicht das Gefühl vermittelt, weniger wert zu sein, unabhängig von seiner Position.
Interessante Aufgaben
Natürlich ist das von der Position abhängig, allerdings besteht hier ein völlig verqueres Priorisieren hinsichtlich der Arbeitsaufträge. Der Fokus liegt mehr auf der Auswahl des richtigen Farbtons des Rahmens des Briefpapiers auf dem etwas gedruckt wird als auf dem Inhalt dessen, was man eigentlich niederschreibt. Dass man sich beim Bewältigen der zugeteilten Aufgaben in der intellektuellen Hängematte auf den Bahamas befindet, scheint in Ordnung, wenn man abseits der Arbeit noch anderen mental fordernden Tätigkeiten nachgeht. Schade ist nur, dass hier eigentlich Potenzial besteht, aber das Führen von zigtausend Listen über jeden noch so winzigen Arbeitsschritt oberste Priorität hat gegenüber dem richtigen Ausführen des entsprechenden Arbeitsschritts.
Arbeitsbedingungen
Im Sommer ist es teilweise unerträglich heiß ohne richtige Klimaanlage. Davon abgesehen ist die Kanzlei wirklich sehr schön und modern ausgestattet.
Gehalt/Sozialleistungen
Für die Branche überdurchschnittlich.
Image
Die Kanzlei genießt ein hohes Ansehen. Allerdings spricht sich auch sehr schnell herum, dass in kurzer Zeit sehr viele Mitarbeiter wieder gehen.