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kununu
Bewertung

Top
Company
2025

Gut gemeint ist in diesem Fall nicht gut gemacht.

3,0
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2023 für dieses Unternehmen gearbeitet.

Verbesserungsvorschläge

Es wäre sinnvoll einzelne Teams zusammenzuführen und Verantwortungen klarer zu definieren. Es gab zu meiner Zeit fachliche Überschneidungen und Unklarheiten in den Verantwortlichkeiten, sowie lückenhafte Kommunikation z. B. zwischen all den verschiedenen Kommunikationsabteilungen (B2B/B2C/Performance/Brand/PR). Viele wussten überhaupt nicht was Markenarbeit von Marketing unterscheidet, geschweige denn was der Unterschied zwischen Brand- und Performance-Marketing ist, oder was doch eher ein PR-Thema ist. Am allerwichtigsten wären aber mehr Schulungen für Führungskräfte zum Thema Leitungskompetenz und/oder ein Augenmerk darauf bei der Besetzung dieser Stellen.

Außerdem wäre es gut, wenn klar wäre was eine Stelle leisten soll und ob sie wirklich gebraucht wird, bevor jemand dafür eingestellt wird (der/die womöglich dafür einen vorherigen Job aufgibt).

Arbeitsatmosphäre

Die Atmosphäre ist auf den ersten Blick super. Unter den Kolleg:innen ist die Stimmung gut, es gibt in allen Büros fantastische Möglichkeiten und Räume zur Zusammenarbeit, zum Zurückziehen und für After Work Events. Auch Feedbackkultur wird gelebt. Leider ist der Druck aus dem Vorstand spürbar. Das führte zu meiner Zeit auch zu Kurzschlusshandlungen und zu strategisch unvorteilhaften Maßnahmen im überforderten, mittleren Management. Außerdem resultierte das auch in Zielkonflikten innerhalb der nicht wirklich existenten Marke, die es eigentlich aufzubauen galt.

Kommunikation

Die Unternehmenskommunikation (regelmäßige Updates am Freitag) ist erstklassig (5 Sterne). Ich beziehe mich hier allerdings auf die Kommunikation innerhalb der Organisation, des mittleren Managements und der Teams von kununu. Dadurch, dass es sehr viele einzelne Abteilungen gibt, ist es quasi unmöglich alle Mitarbeitenden an einem Strang ziehen zu lassen. Zwar gibt es (viel zu) viele Meetings in denen geplante, laufende und abgeschlossene Maßnahmen/Learnings teamübergreifend geteilt werden (und darin auch starkes Commitment). Die starke Fragmentierung sorgt allerdings dafür, dass einzelne Mitarbeitende mit Ideen vorpreschen, von denen sehr häufig die Abteilungen, die eigentlich zuständig sein sollten, überrumpelt werden. Das sorgt für Chaos und unnötigen Mehraufwand – es schadet aber auch der Konsistenz der potenziellen Brand. Ich hatte auch das Gefühl, dass meine Vorgesetzten damit überfordert waren (ich war es in meiner Position definitiv). Das absolute Paradebeispiel für schlechte Kommunikation war aber meine Rolle, die von Beginn an anders dargestellt wurde, als sie es zum Schluss war.

Kollegenzusammenhalt

Könnte kaum besser sein. Sehr freundliche, offene Kolleg:innen die sich gegenseitig unterstützen und auch abseits der Arbeitszeit für gute Laune sorgen.

Work-Life-Balance

Abgesehen von der im Punkt "Kommunikation" genannten Mehrarbeit (die zumindest innerhalb des Teams durch Priorisierung in vielen Fällen auch noch nach hinten gestellt werden konnte), wird hier in den meisten Abteilungen viel Rücksicht genommen. Es gibt familienfreundliche Räume, Remote-Work Optionen, die Arbeitszeiten sind sehr flexibel und darüber hinaus gibt es sehr coole Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung innerhalb der Büros.

Vorgesetztenverhalten

Vorweg: meine Vorgesetzten waren immer freundlich und fair in ihrem Ermessensspielraum. Im professionellen Kontext reicht das nur leider nicht, denn sowohl die Fach- als auch die Führungskompetenzen empfand ich als mangelhaft. In meinem Fall gab es Zielkonflikte, Rollen wurden fehlinterpretiert und unterwegs dann einfach neu definiert, wichtige Prozesse kamen nicht voran (aufgrund dieser Zielkonflikte und fragwürdiger Priorisierung der Aufgaben), Budgets wurden ständig geändert (so dass größere Projekte kaum Planbarkeit hatten) und bei gewissen Fachthemen fehlte erschreckenderweise das nötige Basiswissen. Auch die Tatsache, dass eine meiner Führungspersonen ihre Erkrankung vor dem gesamten Team für ihr Image instrumentalisierte, empfand ich als unprofessionell und gab mir das unangenehme Gefühl, dass auch ich mich outen muss, wenn ich in entsprechenden Situationen nicht die gleiche Belastbarkeit zeige wie meine Kolleg:innen.

Diese Erfahrung ist eine persönliche und spiegelt (was das fachliche angeht) nicht die gesamte Organisation wieder. Das Chaos in den Abteilungen und unklare Zuständigkeiten zieht sich jedoch durch das gesamte Organigramm.

Interessante Aufgaben

Aufgrund unklarer Budgets blieben die Aufgaben recht stumpf und weit unter dem was möglich gewesen wäre.

Gleichberechtigung

Mit Gleichberechtigung wird stark geworben. Das Verhältnis der Geschlechter wirkt recht ausgeglichen, wobei die Führungspositionen in meinem Bereich größtenteils weiblich besetzt waren. Über tatsächliche Chancengleichheit kann ich keine Aussage treffen. Auch ob es beim Gehalt Unterschiede gibt ist nicht transparent. Das Thema Diversität wird ziemlich ausgeschlachtet, aber nicht gelebt. In einem Meeting zum Thema Performance Marketing gab es eine hochproblematische Aussage: People of Color würden in den Ads nicht gut performen. Hoffentlich nur ein Einzelfall, der zum Glück recht schnell von anderen Kolleg:innen aufgefangen wurde. Trotzdem zeigt dieser Fall fehlende Sensibilität für das Thema Rassismus in einem (mit wenigen Ausnahmen) recht weißen Team. Eine andere sehr unangenehme Situation war, dass während einer Teammaßnahme ein "indigener Tanz" choreografiert werden sollte (und dann auch noch auf Video festgehalten wurde).

Arbeitsbedingungen

Die Büros sind extrem gut ausgestattet und immer auf dem neusten Stand.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Durchschnitt mit Luft nach oben.


Gehalt/Sozialleistungen

Image

Karriere/Weiterbildung

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Arbeitgeber-Kommentar

Yenia Zaba, VP Global Communications & Brand
Yenia ZabaVP Global Communications & Brand

Liebe:r ex-kununu,

Vielen Dank für dein ausführliches Feedback. Wir schätzen es wirklich sehr, dass du dir die Zeit genommen hast, deine Erfahrungen - sowohl die positiven als auch die kritischen - mit uns zu teilen.

Deine Hinweise zu den Verbesserungsvorschlägen in der Teamkommunikation und den Verantwortlichkeiten nehmen wir ernst. Da wir nach wie vor ein relativ kleines aber starkes Team sind, gibt es ab und zu Überschneidungen in manchen Aufgabengebieten, was zum Großteil als Vorteil und als Chance gesehen wird, aber es kann auch natürlich ab und an zu kleinen Missverständnissen führen. kununu ist ein Unternehmen, das ständig wächst und immer mehr Aufgaben übernimmt, und deshalb entwickeln sich unsere Teams ständig weiter, und manchmal auch in neue Richtungen, was dazu führen kann, dass es neue Rollen gebraucht werden. Wir arbeiten daran, dass die (Zusammen)Arbeit immer besser und effektiver wird. Und dies startet mit den Führungskräften, wie du richtig erwähnst!

Bezüglich der gewünschten Schulungen für Führungskräfte haben wir bereits interne Programme zur Weiterentwicklung von Leitungskompetenzen in Planung. Hierbei liegt der Fokus auf Kommunikationsfähigkeiten und der Fähigkeit, klare Rollen und Verantwortlichkeiten zu definieren.

Es freut uns, dass die Arbeitsatmosphäre unter den Kolleg:innen als positiv wahrgenommen wird, und wir werden weiterhin daran arbeiten, den Druck, der von außen empfunden wird, besser zu managen.

Zudem nehmen wir deine Kritik zur Diversität und Gleichberechtigung sehr ernst. Wir haben bei kununu Implicit Bias Trainings, Kommunikationstrainings, Diversity Workshops, etc. Es ist uns wichtig, nicht nur in der Theorie für Menschlichkeit und Vielfalt einzutreten, sondern das auch in der täglichen Arbeit zu leben. Der "indigene Tanz" - ein Haka - kam als Idee von dem Team, etwas gemeinsames zu machen und die Power hinter dem Team zu zeigen, was übrigens heutzutage sehr häufig in Führungsseminaren gemacht wird. Wenn das als falsch empfunden wurde, tut mir das natürlich sehr leid - jede:r soll sich bei uns allerdings empowered fühlen, dies sofort anzusprechen, was an dem Tag leider nicht passiert ist.

Nochmals vielen Dank für dein ehrliches und ausführliches Feedback! Wir hoffen, dass du unsere Bereitschaft, an den angesprochenen Punkten zu arbeiten, positiv wahrnimmst. Dein Input ist entscheidend für unsere kontinuierliche Verbesserung als Arbeitgeber.

Falls du weiteres Feedback hast, kannst du dich jederzeit bei mir melden.

Viele Grüße
Yenia

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