Das Ganze ist weniger als die Summe seiner Teile!
Gut am Arbeitgeber finde ich
- home-office
- gleitzeit
- weiterbildungsangebote
- geräumige büros
- ausstattung/material
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- druck (aufgabenmäßig + zeitlich (fristen) + sozial)
- zuschreibungen (gute und schlechte referentInnen)
- fehlende flexibilität und veränderungsbereitschaft
- top-down-kommunikation
- anpassung und struktur sind wichtig - interne kritik, diskussion und erarbeitung von alternativen lösungsmöglichkeiten wird abgelehnt
- quantität statt qualität
- defizitäres menschenbild
- verachtung gegenüber hilfsorganisationen
Verbesserungsvorschläge
- offene kommunikation und kritikpunkte der MA wertschätzend anhören
- verbesserung der führungsqualität
- verbesserung der berichtsqualität und der arbeitsprozesse (qualität statt quantität)
- ernstnehmen der mitarbeiterInnen
- bessere aufteilung der tätigkeitsbereiche bzw. referate (wird derzeit bereits gemacht über die z.B. einführung von teamreferaten)
- unterstützung und entlastung der MA
- reduktion des "drucks" ("wir wollen, dass ihr verlängert werdet"), stattdessen erarbeitung von lösungsmöglichkeiten, teamarbeit, motivationsarbeit, empowerment
- altersgerechte arbeitsbedingungen
- erreichung von: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile!
Arbeitsatmosphäre
extrem stressig, hohe fluktuation, häufige krankenstände, viel mehrarbeit aufgrund vertretung (urlaub, krankenstände). viel mehrarbeit auch aufgrund aktensuche bei vertretungen - kann tage dauern, bis der physische akt weiterbearbeitet wird und muss häufig aus diversen gründen angefordert werden.
Kommunikation
positiv sind wöchentliche besprechungen, intranet, hilfsbereite kollegInnen. problematisch ist, dass jede teamleitung anders arbeitet, regeln unterschiedlich interpretiert und fälle daher zum teil mehrfach zu überarbeiten sind. kommunikation ist top down. kernsatz: "denk nicht nach, tu es einfach". die kommunikation mit kundInnen ist unbedingt verbesserungswürdig.
Kollegenzusammenhalt
es waren alle kollegInnen sehr nett. dennoch wird jeder aufgrund der individuellen referatsführung zu einzelkämpfern. schnell ergibt sich über vergleiche ein bild von "guten referentInnen" und "schlechten referentInnen". manche arbeiten taggleich, manchmal haben berge von akten liegen. es zählt die geschwindigkeit, nicht die qualität und es zählt die quote der aufhebungen/beschwerden. wir waren aus meiner sicht kein team, sondern freundliche personen die mehr oder weniger gut ihr referat führten.
Work-Life-Balance
es gibt gleitzeit und home-office. viele kollegInnen, die sog. "guten referentInnen" (die also taggleich arbeiten), haben eine sehr gute work-life-balance, weil die akten abgearbeitet sind, 50% home-office besteht und die urlaubsplanung gut funktioniert. anders ergeht es referentInnen, die langsamer sind, die auf qualität achten, die rückstände haben, die sehr gewissenhaft arbeiten, die private/gesundheitliche probleme haben, die im urlaub/oder krankenstand waren: die müssen viel aufarbeiten, bekommen druck von oben (wegen einhaltung von fristen), befinden sich ständig in der defensive, haben den ruf, zu den "schlechten referentInnen" zu gehören.
Vorgesetztenverhalten
positiv: die kritik ist sachlich, häufig werden schriftliche nachweise zur angeführten kritik vorgelegt (z.B. auszüge aus dem handbuch, zahlen bzw. statistiken über "offene fälle" usw.). kritikwürdig sind die hierarchische kommunikation, man will keine gründe hören ("wer will, findet wege, wer nicht will, findet gründe"), die strukturen werden nicht (mehr) hinterfragt ("es ist so", "es hat bisher auch funktioniert"). wer sich anpasst und nicht hinterfragt und netzwerken kann, wird besser integriert sein und darf mit weniger bzw. gemäßigter kritik rechnen ("zahlen und statistiken können unterschiedlich interpretiert werden").
Interessante Aufgaben
viele aufgaben wiederholen sich und werden zur routine.
viele fälle sind aber auch komplex und intellektuell herausfordernd.
die materie an sich ist umfangreich und rechtlich sehr interessant. man lernt extrem viel dazu. man hat intensiven kundenkontakt (telefonisch, persönlich in der servicezone).
Gleichberechtigung
gleichberechtigung besteht (im wesentlichen), aufstiegsmöglichkeiten sind vorhanden, im vorteil sind aber sicher jene, die sich am besten anpassen, die netzwerken können und jene, die schon länger im unternehmen sind.
Umgang mit älteren Kollegen
ältere kollegInnen, wenn sie schon lange im unternehmen sind, haben eine bevorzugte stellung. aber der druck ist trotzdem da aufgrund der vielen fälle, die zu bearbeiten sind. "altersgerechte arbeitsbedingungen" fehlen, es wird in diesem bereich intern nichts unternommen, obwohl sie uns extern auf seminare schicken, wo u.a. auch über dieses thema sehr viel schlaues referiert wird.
Arbeitsbedingungen
die büros sind geräumig, jede kollegIn verfügt über 2 PCs und ein telefon, die materialbestellung ist einfach und wird rasch bearbeitet, das PC-programm ist meines erachtens gut und wird weiter optimiert, am elektronischen akt (ELAK) wird gearbeitet und soll in den nächsten jahren implementiert werden. problematisch sind die häufigen IT-ausfälle.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
die mindestsicherung dient der unterstützung von menschen, die sich in prekären lebenssituationen befinden. in wien ist die BMS finanziell attraktiver gestaltet als in anderen bundesländern. kritikwürdig erscheinen das viele (unnötige) ausdrucken von schriftstücken, die bearbeitungs-qualität der bescheide, die mangelnde empathie, das defizitäre menschenbild, die top-down-kommunikation mit kundInnen, die begründungsqualität in bescheiden, dass mehrsprachigkeit der kollegInnen nicht eingesetzt werden darf ("amtssprache: deutsch").
Gehalt/Sozialleistungen
gehalt ist okay, vordienstzeiten werden nicht/kaum angerechnet, lohn wird pünktlich ausbezahlt, mitarbeiterInnen die taggleich arbeiten, bekommen eine prämie (sehr intransparent).
Image
es gibt positive, aber auch viele negative sichtweisen über die ma-40, sowohl von kundInnen als auch von kollegInnen.
Karriere/Weiterbildung
es gibt ein breites angebot an weiterbildungen.
weiters bestehen aufstiegsmöglichkeiten und veränderungsmöglichkeiten (sowohl bei der MA-40 als auch innerhalb der magistrate der stadt wien).