Das Sozialamt. Sozial geht anders.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das ideologische Fundament, dass ein Sozialamt überhaupt erst ermöglicht hat. Leider ist davon in der Realität nichts mehr übrig.
Nichtsdestotrotz ist es ein Sozialamt mit guten Sozialleistungen.
Als Arbeitnehmer finde ich allerdings nur gut, dass das Gehalt, dafür, dass die offiziellen Anforderungen doch recht gering sind, überdurchschnittlich gut ist, sowie pünktlich überwiesen wird. Ebenso, dass es möglich ist, Überstunden zu machen und dementsprechend früher zu gehen sowie später zu kommen (Gleitzeit).
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alles andere. Insbesondere möchte ich hier nochmals die Kollegen und Chefitäten hervorheben.
Von Coronaleugnern, über Anhänger von Geschichtslügen / alternativen Fakten, zu einem Frauenbild aus dem letzten Jahrtausend, hin zu rechtsextremen Ansichten, nicht vorhandenen Social Skills, Mobbing von Kollegen und absolut inkomeptenten Führungskräften ist alles dabei. Interessieren tuts keinen.
Verbesserungsvorschläge
Hopfen und Malz sind bereits verloren.
Arbeitsatmosphäre
Schwierig. Schlecht, wenn man mit den Chefitäten zu tun hat. Schecht mit den meisten Kollegen, gut mit wenigen.
Kommunikation
Es gibt Teambesprechungen wo Neuigkeiten zur Arbeit besprochen werden. Dennoch werden wichtige Punkte, oder der aktuelle Stand von Dingen, öfters nicht kommuniziert.
Ansonsten ist die Art der Kommunikation meistens von oben herab. Manchmal werden Vorschläge / Feedback erhört. Der tägliche Umgangston lässt gerne zu wünschen übrig und ist bei Führungskräften stark von der momentanen Laune abhängig. Da wird man am Vormittag böse und stillschweigend niedergestarrt, dafür wird einem dann am Nachmittag mit übertriebener Freundlichkeit begegnet.
Die Kollegen sind von Neurungen oft überrascht. Selten weiß jemand über alle Arbeitsabläufe Bescheid oder ist am neuesten Stand. Jeder sagt einem was anderes darüber, wie die Arbeitsläufe funktionieren. Am Ende hat man 5 Kollegen mit 10 Meinungen.
Die eine Hand weiß nicht was die andere macht. Einen Austausch unter den Mitarbeitern der einzelnen Abteilungen gibt es nicht, folglich ist das Bild von internen Arbeitsabläufen, wie z.B. der Bearbeitung von Anträgen, sehr beschränkt und es wird oft über die anderen Abteilungen geschimpft.
Kollegenzusammenhalt
Ausgrenzung, Intrigen und Anfeindungen bis hin zum Mobbing. Das Thema Mobbing wird belächelt, Denken von Schulkindern im Sinne von "Die meint die wird gemobbt, voll das Opfer!" herrscht vor. Manch ein Kollege / Kollegin bezeichnet sich sogar selbst als Mobber. Das Verhalten tendierte auch in diese Richtung.
Es wird getratscht und man zerreißt sich die Mäuler bis es kein Morgen mehr gibt. Absolut unprofessionelle und widerliche Aussagen werden hinter dem Rücken getroffen. Auch die Chefetage ist keinen Deut besser und befeuert das ganze Verhalten noch. Kollegen werden über Gerüchte ausgefragt. In Einzelfällen sogar zum Schnüffeln angestiftet.
Die Folge von dem Ganzen: Man kann nie jemandem wirklich trauen. Ins Gesicht sagt einem keiner was. Niemals.
Work-Life-Balance
Gleitzeit. Heißt man kann Überstunden machen und dafür später kommen oder mal früher gehen. Gegebenenfalls sich auch einen oder mehrere Tage freinehmen. Es gibt auch Homeoffice.
Heißt es wäre eigentlich sehr gut, wenn nicht auch hier wieder die grassierende Freunderlwirtschaft um sich griffe.
Denn auch hier gilt: Sympathie und Vitamin B zuerst. Dann erst alle anderen.
Vorgesetztenverhalten
Absolute Katastrophe. Komplett inkompetente Personen werden in Vorgesetztenpositionen eingesetzt.
Überhaupt gar keine Führungskompetenzen oder Ahnung von Menschenführung, aber dafür Freunde an den richtigen Stellen, hohe Ambitionen und ein viel zu großes Ego. Mit Abstand der schlimmste Punkt an der MA40.
Coronamaßnahmen werden belächelt, niemanden, also wirklich niemanden, interessiert es, ob die eigenen Mitarbeiter gefährdet sind oder nicht.
Masken werden nicht in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt, ständiges Umsetzen von Mitarbeitern maximiert die Gefahr einer Clusterbildung, Maskenverweigerer und Verschwörungstheoretiker lässt man gewähren.
Wenn man Vorgesetzten nicht sympathisch ist, wird man das fortlaufend und immer wieder zu spüren bekommen. Selbst die anderen Kollegen wundern sich und fragen einen, was denn da bitte los ist.
Es gilt die Devise: Mund halten, keine Probleme machen, tun was von den Chefitäten verlangt wird - auch wenn das absolut konträr zu dem eigenen Aufgabenbereich / Job ist. Es muss ja alles glänzen, die Chefitäten wollen noch höher hinaus und folglich soll man als kleiner Mitarbeiter ja nicht auffallen.
Interessante Aufgaben
Repetitiv, aber das liegt in der Natur der Sache. Die sich wiederholenden Aufgaben sind an sich auch nicht interessant.
Gleichberechtigung
Im Bezug auf gleiche Behandlung von Mann und Frau:
Gehaltsschemata sind fest vorgegeben und variieren nicht nach dem Geschlecht.
Bei einigen Kollegen herrscht ein antiquiertes Frauenbild vor. Auch unter den Frauen selbst. Wenn es drauf ankommt, hat die Frau still zu sein und dem Mann Folge zu leisten. Freundschaft zwischen Mann und Frau gibt es nicht.
Kolleginnen werden von manchen Kollegen schamlos angemacht. Anzügliche Aussagen werden öfters getroffen. Sexuelle Belästigungen runtergespielt á la "So ist er halt eben" und "War doch eh nichts".
Im Bezug auf allgemeine Fairness:
Generell gilt das Mantra: Es zählt nicht was du kannst, sondern nur wen du kennst.
Freunderlwirtschaft wird schamlos offensiv und überhaupt nicht versteckt betrieben.
Dies betrifft Karrieremöglichkeiten, Homeoffice, Arbeitszuteilung, Sitzplätze/Büros und den alltäglichen Umgang.
Arbeitsbedingungen
Variieren abhängig davon, wie die Chefitäten gerade gelaunt sind. Des Weiteren abhängig davon, mit was für Kollegen man täglich zu tun hat. Die Bedingungen können gut sein, wenn man in Ruhe gelassen wird.
Allerdings kann ich hier nur einen Stern geben, da man konsequenter Gefährdung durch Corona ausgesetzt ist. Die Maskenpflicht und sonstige Schutzmaßnahmen werden einfach konsequent von einigen Kollegen ignoriert. Chefitäten sind an der Umsetzung überhaupt nicht interessiert. Wenn sie Verstöße sehen, sagen sie nichts.
So kam es mehrmals vor, dass eine Chefin in einem Raum kommt, wo zu viele Mitarbeiter drinnen waren und auch fast keine Masken getragen haben. Die Chefin hat handelte daraufhin so, als wären alle Vorgaben der Regierung im letzten Jahr völlig spurlos an ihr vorbeigegangen.
Vor allem Maskengegner (also mindestens 70% der Kollegen) und Coronaleugner lässt man gewähren und mit falsch aufgesetzter Maske oder sogar gänzlich ohne durch die Gänge laufen und ohne Sicherheitsabstand in vollen Räumen mit Kollegen reden. Fast so, als wolle man eine Clusterbildung um jeden Preis.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sozialbewusstsein im Sozialamt? Vielleicht bei den Chefs die in der Hierarchie ganz oben sind, sowie in der Politik, aber definitiv nicht im alttäglichen Betrieb.
Kollegen besitzen keine Sozialkompetenz, haben auch keine Ahnung, wie man mit Menschen reden muss. Selbstverliebte Zivildiener, die gegenüber den Klienten von oben herab reden und mit dem Job überfordert sind, lässt man ohne jegliche Konsequenzen gewähren.
Klienten, die in Not stecken, können sich dann patzige und unfreundliche Antworten wie „Selber schuld“ anhören. Genau das braucht man, wenn man kurz davor steht, auf der Straße zu landen. In Folge werden einige Klienten dann emotional. Dies kann sich dann entweder darin äußern, dass sie zum Weinen beginnen, oder aggressiv werden. Die Situation eskaliert.
Im Nachhinein wundert man sich dann groß, warum denn die Situation eskaliert ist und die Klienten aggressiv wurden. Selbstreflexion? Natürlich nicht. Man schiebt es auf die Klienten, die eben "depperte" Menschen seien.
Umweltbewusstsein gibt es nicht. Sowas wird nur belächelt und man macht sich lächerlich, wenn man das Thema zur Sprache bringt. Es werden Unmengen an Papier verbraucht, Monitore laufen 24/7.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist überdurchschnittlich gut für die Anforderungen und verlangten Bildungsabschlüsse an die Mitarbeiter.
Image
Klientel ist oft sehr uneinsichtig, kann dem Sachverhalt nicht folgen (Deutschkenntnisse sind fast immer sehr mangelhaft), Anträge nicht lesen und richtig ausfüllen (abermals aufgrund der Deutschkenntnisse).
Die Frage: "Warum nix Geld", gepaart mit wütenden deutschen Wortfetzen ist eine häufige Darbietung. Das Image der MA40 dementsprechend schlecht.
Man muss aber auch sagen: Wenn man Klienten immer wieder unfreundlich, oft auch respektlos, behandelt, darf man sich nicht wundern, wenn darunter das Image leidet.
Karriere/Weiterbildung
Wer beruflich Erfolg hat, ist gänzlich von Sympathie und Vitamin B abhängig. Was man kann, wie sehr man sich anstrengt und ob man überhaupt fachlich und menschlich geeignet ist, spielt keine Rolle.