Ich war beim Schafbergbad als Bademeisterin tätig. Als einzige und lesbische Frau in der Abteilung, echt herausfordernd.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Er war nicht Konfronationsscheu.
Er konnte sich auch gelegentlich entschuldigen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Seine Art zu konfrontieren war eher passiv aggressiv und nicht direkt lösungsorientiert.
Verbesserungsvorschläge
Antidiskriminierungsarbeit leisten. Beispielsweise pro Saisonbeginn ein Pflichtseminar einbauen.
Arbeitsatmosphäre
Es war toll im Freien zu arbeiten und sich in den Pausen im Wasser abzukühlen. Allerdings war es sehr laut durch die vielen Menschen und die Wasserpumpen. Ich habe mal gemessen, dass 75-85 dB Standardlautstärke war.
Kommunikation
Die Kommunikation war meist sehr herablassend. Mir wurde das Gefühl vermittelt, als würde ich mir etwas darauf einbilden zu studieren und überhaupt nichts zu melden haben.
Kollegenzusammenhalt
Es ist öfter passiert, dass sich Kolleg:innen gegenseitig vor dem Chef ausgespielt, verpetzt, gelästert oder Ähnliches haben.
Work-Life-Balance
Der Arbeitsvertrag, der besagte: „Bereitschaft zu Überstunden“, wurde als: „Wenn Du gefragt wirst, darfst Du nicht nein sagen“ sonst wurde man vom Chef als respektlos oder Ähnliches genannt.
Vorgesetztenverhalten
Sehr unprofessionell. Zum Beispiel: Da der Chef eine Hausmeisterwohnung im Bad hat, hat er die Angestellten auch gleich mal seinen Haushalt und Gartenarbeit machen lassen.
Interessante Aufgaben
Ich fand es toll, mich mit vielen unterschiedlichen Menschen und Kulturen auszutauschen. Auch ab und zu eine Person aus dem Wasser zu helfen oder bei Verletzungen da zu sein, empfand ich als schöne Erlebnisse.
Gleichberechtigung
Frauen hatten mussten putzen und Männer mussten Gartenarbeit machen. Das war ganz selbstverständlich. So selbstverständlich, dass Frauen nichtmal alle Schlüssel haben durften.
Umgang mit älteren Kollegen
Sehr konservativ, teilweise rassistisch und sexistisch. Ich habe oft mitbekommen, dass Bademeister (egal ob alt oder jung) Frauen hinterhergeschaut und unangemessene Kommentare gemacht haben. Eine türkische Transfrau wurde bspw „Abdulaila“ genannt. Das war eine sehr unangenehme Erfahrung. Meine Sexualität wurde auch des Öfteren thematisiert.
Arbeitsbedingungen
Im Freien zu sein war schön, aber laut. Sonst muss man lange sitzen können und eine gute Sonnenbrille besitzen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mit Ressourcen wurde nicht sonderlich gespart.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt war ganz gut.
Image
Viele Kolleg:innen fanden die Arbeit und den Vorsitzenden nicht gut. Außerdem wurde viel darüber geklagt, dass sie zu wenig bezahlt werden würden. Was ich allerdings überhaupt nicht so sehe, da diese Personen als Saisonarbeiter:innen außerhalb vom Dienst gutes Arbeitslosengeld bekommen.
Karriere/Weiterbildung
Ich habe gelernt bei problematischen Äußerungen auch Mal wegzuhören und mich selbst zu schützen. Für die Karriere hat mir der Job nicht geholfen.