Leider absolut nicht mehr empfehlenswert
Gut am Arbeitgeber finde ich
Früher hätte ich gesagt, dass es ein sicherer Job ist.
Dies kann ich nun nicht mehr behaupten, da einige meiner Bekannten nun um ihren Job bangen müssen, obwohl die schon sehr viele Jahre dabei sind und immer Top Leistung erbracht haben.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es geht der Post nurmehr um Zahlen.
Der Mensch der die Arbeit leistet ist nebensächlich.
Wenn die Kennzahlen nicht stimmen, ist automatisch IMMER der Zusteller schuld. Ganz egal, ob der Rayon zu groß ist oder das System falsch läuft oder zu wenige Mitarbeiter sind..oder oder oder...
Ich war immer der Überzeugung, dass ich bei der Post in Pension gehe und habe jedem immer vorgeschwärmt wie toll es ist.
Innerhalb von 2 Wochen hat sich meine Meinung dazu so drastisch geändert, dass ich, solange das System so läuft, NIEMANDEN empfehlen kann zur Post zu gehen.
Verbesserungsvorschläge
Keine ehemaligen REWE Mitarbeiter.
Es wissen NUR Postler, wie das System bei der Post am besten funktioniert.
KEIN ANDERER hat auch nur irgendeine Ahnung davon.
Jeder Außenstehende denkt, er könne mitreden, jedoch weiß man erst dann wie es läuft, wenn man mal ein paar Jahre in der Zustellung war. Vorher kann man sich davon definitiv kein Bild machen.
Arbeitsatmosphäre
Durch die ständigen Mitbesorgungen nurmehr schlechte Atmosphäre, keiner will mehr arbeiten gehen. Von Freizeit brauchen wir hier auch nicht mehr reden.
Die damals vorhandene gegenseitige Unterstützung der Mitarbeiter ist somit auch nicht mehr wirklich vorhanden.
Sehr schade, da es sich in den letzten 12 Jahren wirklich nurmehr kontinuierlich verschlechtert hat.
Kommunikation
Von den oberen Führungsetagen kommt leider viel zu wenig Info. Wenn es Info gibt, dann nur unumsetzbare Dinge, die am Papier vielleicht funktionieren, aber praktisch nicht umsetzbar sind. Viel zu große Rayone, bei denen gesagt wird, dass es schaffbar ist. Wenn es nicht schaffbar ist, bekommt man nur Schwierigkeiten mit dem Chef. Es wird nicht kommuniziert und nach einer Lösung gesagt.
Neue Mitarbeiter bekommen sowieso leider so gut wie keine Info. Alle sind überlastet und dann wird noch erwartet, dass man sich alle Infos aus dem Hut zaubert.
Kollegenzusammenhalt
Wie schon oben geschrieben, durch Stress, Druck, unmöglichen Arbeitszeiten eigentlich fast nicht mehr vorhanden.
Meine Anfangszeiten bei der Post waren noch sehr gut, aber die letzten Jahre waren nurmehr schlecht.
Work-Life-Balance
Durch die ständigen Mitbesorgungen gibt es das NICHT.
Natürlich darf man hier nicht jede Basis hernehmen, jedoch war ich in sehr vielen Basen unterwegs und in fast jeder war viel zu wenig Personal und auch keiner hatte mehr Freude an der Arbeit.
Wenn man um 5 in der Früh beginnt und teilweise um 8 am Abend erst nach Hause kommt (Ja solche Basen gibt es leider), dann ist das nicht mehr Menschenwürdig.
Vorgesetztenverhalten
Leider auch nicht zufriedenstellend. Es werden regelmäßig Besprechungen und auch seit neuesten das Post Perspektiven Gespräch geführt. Hier gibt es leider nur Infos zu neuen Projekten. Diese interessieren, wenn man bedenkt wie schlecht es momentan schon läuft, eh keinen und anstatt, dass man sich Gedanken macht, wie man die aktuelle Lage verbessern kann, werden einem jedes Mal die Auto Schäden wieder vor Augen geführt. Die Aussage dazu, wenn man sich mehr Zeit lässt beim Zustellen, passieren weniger Unfälle. WIE SOLL MAN SICH ZEIT LASSEN, WENN EH SCHON SO VIEL ARBEIT VORHANDEN IST??? Hier wären wir wieder bei Work-Life-Balance
Interessante Aufgaben
Die Rayone werden jährlich neu berechnet, wodurch sich jedes Jahr der Rayon vergrößert und die Zeit, die man z.B. für die Zustellung eines Pakets hat, wird immer weniger. Man kann nur bedingt mitbestimmen, wie der Rayon dann sein wird. Meistens werden die sowieso falsch berechnet und einfach viel zu groß gemacht.
Für neue Mitarbeiter komplett unmöglich, wenn die nur 2 Wochen Einschulung bekommen und in der Zeit aber ALLES postalische erlernen müssen.
Gleichberechtigung
Hierzu kann ich kein schlechtes Wort hinzufügen, da hier meiner Meinung nach definitiv eine Gleichberechtigung vorhanden ist.
Umgang mit älteren Kollegen
Die älteren Kollegen werden mit Mitbesorgungen in Ruhe gelassen und auch teilweise von den jüngeren unterstützt.
Es werden auch ältere Kollegen aufgenommen, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass diese wieder aufhören, da der Druck und die Menge an Arbeit einfach viel zu groß ist.
Arbeitsbedingungen
Die Räumlichkeiten sind in den neuen Basen sehr gut, sehr großräumig und gut durchlüftet. Der Lärmpegel ist ganz unterschiedlich, da es auf die Stimmung der Mitarbeiter ankommt.
Die neuen Geräte sind wesentlich besser als die Alten, jedoch gibt es hier immer noch Verbesserungsbedarf.
Gehalt/Sozialleistungen
Es wird pünktlich ausgezahlt. Vom Gehalt her ist es bei weitem sehr unterbezahlt, da man bedenken muss, was wir leisten. Hier spielt Gewicht der Sendung, Wetter, die teilweise unzumutbaren Straßen, der Verkehr und generell die Menge eine Rolle.
Früher gab es wesentlich mehr Zulagen.
Weiters werden jetzt auch noch die Überstunden nicht mehr ausbezahlt.
Image
In meinem Freundeskreis, bei dem fast alle bei der Post arbeiten bzw. gearbeitet haben, verliert leider keiner mehr ein gutes Wort.
Das Image, man sieht es auch teilweise in der Zeitung und auf Social Media, ist in den letzten Jahren und den ständigen Änderungen nicht mehr zu gut.
Karriere/Weiterbildung
Wenn man gut genug ist und sich mit dem Chef gut versteht, hat man auch die Möglichkeit sich weiterzubilden.
Ich selbst wurde angesprochen, ob ich Interesse an der Stellvertretung des Standortleiters habe und dann nahm ich dankend an.
Dass dies meine Sicht zur Post so negativ beeinflusst, war mir damals nicht bewusst.