Eine Zumutung so ein Unternehmen in Österreich zu betreiben
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es wird überwiegend in der Grauzone gearbeitet. Die meisten Aufgaben werden von der Geschäftsführung nur mündlich besprochen, um Schriftliches zu umgehen. Weigert man sich diese auszuführen, kann man sich auch hier von der Ausbildung verabschieden.
Verbesserungsvorschläge
Intensive Schulungen für eine angemessene Unternehmensführung ist notwendig. Auch Schulungen für ein professionelles Verhalten wäre dringend zu empfehlen. Das eigene Team zu demotivieren und dadurch das eigene Geschäft zu gefährden, ist kontraproduktiv.
Arbeitsatmosphäre
Jeden Tag mit Bauchschmerzen aufwachen. Was wird heute auf mich zukommen? Welchen Schikanen und Respektlosigkeiten werde ich heute ausgesetzt werden? Diese Fragen am Weg zur Arbeit werden zum Alltag. Man boxt sich jedoch irgendwie durch, da eine ganze Ausbildung auf dem Spiel steht.
Kommunikation
Klare Kommunikation und Transparenz bezüglich der Unternehmensziele, strategischen Entscheidungen und Veränderungen sind Mangelware. Diese Informationslücken führen zu Verwirrung und Unzufriedenheit unter den Praktikanten.
Praktikanten werden auf persönlicher Ebene beleidigt und schikaniert. Wehrt man sich dagegen, fällt man besonders negativ auf.
Work-Life-Balance
Urlaube werden kaum genehmigt. Das Unternehmen erwartet sich, das eigene Leben nach der Arbeit zu richten. Arzttermine werden nur mit Bauchschmerzen akzeptiert. Man muss eine Stunde früher gehen? Schon steht das nächste Meeting an, in dem besprochen wird, dass wir uns als Team jetzt endlich zusammenreißen müssen.
Vorgesetztenverhalten
Die Kommunikation mit dem Vorgesetzten ist nicht so konstruktiv, wie es für eine erfolgreiche berufliche Zusammenarbeit sein sollte.
Unter anderem fallen
- verbale Belästigungen: leider muss man immer wieder unpassende und beleidigende Äußerungen ertragen (am liebsten wird jedoch über andere hergezogen, die sich nicht dagegen wehren können)
- ungerechtfertigte Kritik: selbst bei angemessener Arbeit ist man regelmäßig ungerechtfertigter Kritik ausgesetzt (diese wirkt demotivierend und behindert eine berufliche Weiterentwicklung)
- Informationen, die wichtig für die Arbeit sind, werden vorenthalten oder nicht richtig kommuniziert (jeden Tag gibt es eine Meinungsänderung - Themen, die gestern besprochen worden sind, gelten morgen schon nicht mehr)
- falsche Entscheidungen der Geschäftsführung werden nicht als die eigenen Fehler angesehen, sondern werden dem Team zugesprochen
- keine Unterstützung bei Deeskalationen mit verärgerten Kunden (die durch fragwürdige Entscheidungen der Geschäftsführung eskalieren)
- Geschäftsführung ist immer gestresst, kommt jedoch jeden Tag gegen Mittag in die Arbeit
- sogenannte Auswärtstermine werden für Nägeltermine oder Kosmetikeingriffe genutzt
Umgang mit älteren Kollegen
Gerade ältere Kollegen werden schlecht und respektlos behandelt. Bei neuen Mitarbeitern wird die Maske noch aufrechterhalten. Aber auch diese fällt mit der Zeit und alle erhalten ein klares Bild des ungesunden Umfeldes.
Arbeitsbedingungen
Im Sommer schwitzt man wie verrückt, im Winter sitzt man mit Winterjacke und Haube im Büro. Das Klo befindet sich in einem kalten Gang eines Wohnhauses, das nicht regelmäßig geputzt wird und dementsprechend auch aussieht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Am besten viel Plastik für die ganzen Pakete, die rausgesendet werden. Denn Papier ist klarerweise teuer und die Umwelt nicht so wichtig.
Image
Nicht nur Mitarbeiter fürchten sich vor diesem Unternehmen, viele andere Unternehmen schrecken vor einer Zusammenarbeit ab und haben sich schon das eigene Bild, durch frühere Zusammenarbeiten, gemacht.
Karriere/Weiterbildung
Das Unternehmen ist praktikantenbetrieben. Praktikanten müssen sich untereinander weiterhelfen und Wissen aneignen, da man nur falsche oder unzureichende Informationen der Geschäftsführung bekommt. Dem Unternehmen ist die Ausbildung der Auszubildenden nicht wichtig. Wichtig ist nur der Profit und natürlich die niedrigen Personalkosten. Solange man im Unternehmen vom Nutzen ist, ist es gut. Sobald die Umstände es erlauben, wird man ausgetauscht, ohne die Möglichkeit zu haben, die Ausbildung beenden zu können.