Mich hätte es schlimmer treffen können, allerdings auch wesentlich besser/fairer
Gut am Arbeitgeber finde ich
Nur meinen Objektmanager der sich immerhin bemüht wenn etwas nicht passt.
Teilweise flexibel, Urlaubsanfragen wurden bei mir immer nach Wunsch bestätigt - wenn auch sehr spät - aber doch. Als guter, verlässlicher Mitarbeiter der von seiner Stimme Gebrauch macht, hat man bestimmt mehr Vorteile als Andere, die nicht so gut sind und sich alles gefallen lassen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Beinahe alles, die ganzen unzähligen Firmen die wie diese, die nun wie Pilze im Herbst aus dem Boden spriessen bzw schon seit einigen Jahren immer mehr werden, die mit dem System der Leiharbeit auf Kosten vieler Mitarbeiter Unsummen an Gewinn erwirtschaften, gehören abgeschafft und verboten. Das ist moderne Ausbeutung auf "höchstem Niveau".
Natürlich gibt es für uns keine Mitarbeiterbenefits (an manchen, sehr wenigen Objekten gibt es Kaffee für uns von der Firma bezahlt) ausser 1x im Jahr zu Weihnachten eine 50 Euro REWE-Geschenkgutscheinkarte, alles andere wäre ja viel zu teuer. ;-)
Verbesserungsvorschläge
Langjährige Mitarbeiter wertschätzen und angemessen bezahlen damit man nicht dauernd neue Dillos einstellen muss.
Normale 8 h Dienste würden sich bei besserer Bezahlung dann auch für die Mitarbeiter auszahlen.
Wann wird endlich verstanden, dass gute Mitarbeiter das wertvollste Kapital der Firmen sind?! Welche guten Mitarbeiter tun sich sowas langfristig an?Unmenschlichkeit/Gewissenlosigkeiten dieser Art macht sich niemals nie bezahlt. Ausser für den Big Boss der das Leben mit Monopoly verwechselt. Wie können solche "Menschen" eigentlich noch in den Spiegel schauen?
Dieses System gehört erneuert - zu Gunsten der guten Mitarbeiter die es sich mehr als verdient haben! Man braucht sich so echt nicht über das Image dieser Firma/Branche wundern.
Arbeitsatmosphäre
Kommt auf die Objekte/Dienststelle an, auf einigen ist die Stimmung sehr schlecht bis unerträglich, bei manchen eher schlecht bis neutral und an manch anderen sogar ganz gut bis super. Alles dabei.
Kommunikation
Grundsätzlich ist die Kommunikation auf allen Objekten die ich kennengelernt habe und an denen ich eingesetzt werde mangelhaft. Auch zwischen den Objektmanagern und uns Angestellten wird öfter einiges vergessen zu informieren, man wird hin und wieder vergessen einzuteilen oder/und es wird vergessen die Dienstpläne zu versenden, dann darf man die Zentrale anrufen ob man nun Dienst hat oder nicht. Das liegt daran, dass die Firma unzählige Objekte und dementsprechene viele Mitarbeiter hat und die Manager oft viel zu viel Arbeit haben, so passieren eben Fehler.
Kollegenzusammenhalt
Da hatte ich bestimmt mehr Glück als manch Andere, grundsätzlich super - nachdem man aber fast überall alleine besetzt ist - kann man das oft so garnicht sagen da man sich nur bei der Übergabe sieht. Es gibt auch ein paar wenige schwarze Schafe die sabotieren und die Schuld auf einen abwälzen, so wie ich das einmal erfahren musste: dann hieß es aufeinmal "Sie sind in diesem Objekt nicht mehr erwünscht."
Work-Life-Balance
Vorallem für Springer mehr als unausgewogen, entweder ganz kurze Dienste, oder 12 h Dienste, kaum etwas in der Mitte, Ausgewogenheit gibt es erfahrungsgemäß selten in dieser Branche. Dienstpläne bekommt man sogut wie immer (als Springer) nur für eine Woche: und das erst am Freitag Abend - 3 Tage bevor die jeweilige Woche beginnt.
Vorgesetztenverhalten
Kommt ganz auf die Objektmanager an. Grundsätzlich ist man nur eine ersetzbare Nummer, hauptsache die Objekte können irgendwie besetzt werden und es wirs möglichst viel gespart für die Leitungs-Statistiken. Manchmal hab ich das Gefühl dass Freundlichkeit für eigene Zwecke vorgetäuscht wird.
Ich hab es eigentlich besser erwischt als viele Andere, mein Chef hört mir zu wenn ich Probleme hab und geht nach seinen Möglichkeiten auf mich ein. Wenn man selbst respektvoll, verlässlich und freundlich ist hat man in der Regel ein ganz gutes Verhältnis zum Chef, logisch.
Interessante Aufgaben
An manchen Objekten war es sehr interessanr da man überall etwas dazulernen kann, wenn man denn will.
An den meisten Objekten gibt es für gebildete Menschen nach 1-2 Monaten nichts mehr oder nur sehr wenig dazu zulernen - oft ist es sehr öde und eintönig.
Gleichberechtigung
Von Gleichberechtigung ist meiner Erfahrung nach nur "auf Papier" vorhanden. In der Realität sieht es ganz anders aus. Langjährige, qualifizierte, verlässliche und gute Mitarbeiter müssen lange auf einen Fixplatz in einem gewünschten Objekt warten, geschweigeden müssen darum kämpfen auf ihre Stunden zu kommen, während andere, weniger qualifizierte, bereits lange einen Fixplatz genießen dürfen. Das liegt unter Anderem daran, dass der Bezug von den Managern zu den Objekten fehlt und auch das Bild von Mitarbeitern oft nicht der Realität entspricht. Es werden stetig neue, sehr fragwürdige Mitarbeiter eingestellt, während gute langjährige Mitarbeiter auf der Ersatzbank warten müssen und darauf hoffen müssen, dass sie auf ihre Stunden kommen. Wenn nicht gibt es Wochen in denen man die fehlenden Stunden mit bis zu ~60 Stunden ausgleichen muss, was absolut nicht in Ordnung ist.
Umgang mit älteren Kollegen
Da hab ich nur positives mitbekommen.
Arbeitsbedingungen
Oft sehr fragwürdig da man meistens alleine besetzt ist.
12h Schichten sind hier Normalität, das bedeutet entweder für Frühdienste um 03:30-04:00 in der Früh aufstehen, oder eben Nachtschichten.
An vielen Objekten gibt es am Wochenende WENIGER bezahlung als under der Woche. Keine Wochenendzulagen.
Immerhin 100% Feiertagszuschlag.
Für die meisten heißt es scheffeln und arbeiten bis zum umfallen damit der Big Boss genug Millionen für seine Vermögensverwaltung hat und weiterhin mit seinen Immobilienangelegenheiten abcashen kann.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ersteres kann ich nicht beurteilen, zweiteres ist sehr fragwürdig, es gibt keine Springerzulagen, Überstunden gibt es keine - werden als Mehrstunden abgegolten um möglichst viel zu sparen, wenn man nicht auf seine Stunden kommt bekommt man nicht wie vertraglich festgelegt bezahlt, sondern nur so viele Stunden wie man eben gearbeitet hat. Hier ist noch SEHR viel Verbesserungsbedarf. Hier wird jede gesetzliche Grauzone/Nische vollstens zugunsten des Gewinns/Ersparnisses auf Kosten der Mitarbeiter ausgenutzt.
Man weiß nie wielange man auf einem Objekt bleiben kann, immer hat man Ungewissheit und unangemessene psychische/körperliche Belastungen interessieren sogut wie niemanden, ausser vielleicht den Objektmanager der aber auch nix dagegen machen kann. Viele sind nach langer Zeit in dieser unmenschlichen Branche einfach resigniert und haben sich damit abgefunden.
Von ergonomischen Arbeitsstühlen / höhenverstellbaren Tischen dürfen wir Arbeiter nur träumen was ein Alptraum für den Rücken/Körper ist, hauptsache alle Anderen haben solche Stühle/Tische ausser wir von Siwacht.
Gehalt/Sozialleistungen
Sehr wenig in Anbetracht der Lebensmittel-, Wohn- und Energiekosten. Man bekommt den Gehalt auf 2x aufgeteilt, oft wird verspätet ausbezahlt.
Dass man so seine Rechnungen kaum bezahlen kann, führt zu enormen Stress und Einschränkungen.
Image
Sehr schlecht. Man wird mit uniform oft bemitleidend angeschaut.
Karriere/Weiterbildung
Nicht wirklich - nur das nötigste damit rechtlich alles passt: Brandschutzwart, Erste-Hilfe-Grundkurs, das meiste lernt man hier durch Erfahrung und by doing.