Leider wenig Herz, Hirn und Fingerspitzengefühl
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die 4 Tage Woche - die braucht man jedoch auch, um sich von den 36 h zu erholen...Was tatsächlich lehrreich war, waren die diversen Tools, die ich kennenlernen durfte.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Als Kommunikationsagentur sollte man selbst doch vor allem "kommunizieren" können. Hier sehe ich auf jeden Fall Verbesserungspotenzial. Vieles ist unstrukturiert und unübersichtlich. Es gibt keinen richtigen On- und Off-Boarding Prozess. Generell ist viel Eigeninitiative gefragt für wenig "Schmerzensgeld".
Verbesserungsvorschläge
Es wäre besser gewesen, wenn sie mehr nach ihrem Motto leben würden. Rückblickend muss ich leider sagen, dass es die beruflich schlimmste Zeit meines Lebens war. Die Art und Weise, wie mit einem umgegangen wurde, war mehr als toxisch. Der Schlusssatz meiner Vorgesetzten lautete: "Du bist einfach keine Projektmanagerin." Ich finde es schon sehr anmaßend, einer wesentlich jüngeren Mitarbeiterin vorzuschreiben, was sie nicht ist und nicht kann.
Arbeitsatmosphäre
Es gibt 3 Vorgesetzte: ein Ehepaar und eine dritte unabhängige Person. Oft hatte ich das Gefühl, dass sich die drei noch nicht richtig eingependelt haben. Was nicht ist, kann aber noch werden. Nach außen wird oft suggeriert, dass ein Vertrauensverhältnis erwünscht ist, dieses wird jedoch maßlos ausgenutzt.
Kommunikation
Solide – es gab täglich ein Update um 9 Uhr. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass es eher als "Kontrolle" galt, besonders weil die meisten Mitarbeiter*innen im Homeoffice saßen.
Kollegenzusammenhalt
Auch hier zeigt sich das "Problem" des Homeoffices – besonders als "Neue" kann es schwieriger sein, Anschluss zu finden. Allerdings habe ich die meisten Kolleg*innen als sehr hilfsbereit empfunden. Es gab jedoch auch Anspannungen unter Kolleg*innen.
Work-Life-Balance
Dadurch, dass es eine 4-Tage-Woche gab, hatte man diese Tage in der Regel frei. Man darf jedoch nicht vergessen, dass trotzdem vereinzelt "Bereitschaftsdienste" anfielen. Sonst beträgt die Arbeitszeit 36 h, aufgeteilt auf 4 Tage - ist eine Frage des persönlichen Arbeitstyps.
Vorgesetztenverhalten
Ich denke, dass meine Situation eine Ausnahmesituation war, beziehungsweise hoffe ich das. Ich habe meine Vorgesetzten, insbesondere die beiden weiblichen, als teilweise empathielos wahrgenommen. Die Kündigung erfolgte online, wenige Stunden vor meinem Urlaub, obwohl die Möglichkeit bestand, es Tage zuvor auch persönlich vor Ort zu besprechen. Auch das, was danach folgte, war nicht besser. Leider war ich an Corona erkrankt und konnte somit nicht zum vereinbarten Kündigungsgespräch erscheinen. Die gesamte Kommunikation bezüglich des Off-Boarding-Prozesses empfand ich als äußerst unprofessionell und eigennützig. Während meiner Zeit bei Verdino habe ich dieses Verhalten auch teilweise gegenüber Kund*innen als eher fragwürdig wahrgenommen – es gab viel Lästerei. Immerhin positiv ist zu betonen, dass immer Raum für Fragen geboten wurde.
Interessante Aufgaben
Die Agentur hat sich vor allem auf Responsible Business und Healthcare spezialisiert. Hier könnte man also von mehr "Sinn" sprechen – am Ende wiederholen sich jedoch die Tätigkeiten.
Gleichberechtigung
Die Aufstiegschancen sind in so einer kleinen Agentur eher gering – nach dem Senior folgt wenig.
Arbeitsbedingungen
Recht unkompliziert, mit so viel Homeoffice, wie man möchte (es gibt zwar ab und an einen Kommentar, aber wenn es sonst keine Benefits gibt, muss man zumindest Homeoffice anbieten). MacBooks werden zur Verfügung gestellt, und es gibt teilweise Stehtische. Zuletzt war noch ein Aufenthaltsraum angedacht, der auch nötig ist, da es in direkter Umgebung wenig Möglichkeiten für ein Mittagessen gibt.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter sind eher durchschnittlich. Es gibt sonst keine weiteren monetären Anreize.
Karriere/Weiterbildung
In meinem Fall hätte ich gerne eine Weiterbildung oder einen Kurs erhalten. Der Kommentar hierzu war: "Die anderen haben das ja auch irgendwie hinbekommen, dann musst du das ja auch können." Es wäre jedoch hilfreich gewesen, um meine Kolleg*innen zu entlasten und das Problem auszulagern. Hier wurde einfach unnötig Druck ausgeübt, was auch nicht für ein gesundes Arbeitsumfeld spricht.