Außen hui, innen pfui: furchtbarster Arbeitgeber aller Zeiten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die sozialen Leistungen. Bei manchen Ärzten zählt die BVAEB offenbar mehr als andere Sozialversicherungen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Kommunikation zwischen den einzelnen Mitarbeitern und den Vorgesetzten. Wenn es mal Probleme gegeben hat, wurde fast alles über den Personalleute kommuniziert. Ebenfalls schlecht war, dass nur die Meinungen oder Anliegen der „alt eingesessenen“ Kollegen zählen und die neuen Kollegen weitestgehend ignoriert werden.
Verbesserungsvorschläge
1. Jemanden mit Studienabschluss nicht in die gleiche Gehaltsklasse stecken, wie jemand ohne Studienabschluss.
2. Wenn ein Dienstverhältnis schon auf der Kippe steht, dies auch mit den Mitarbeitern klar kommunizieren und nicht erst wenn es zu spät ist, die Person darüber in Kenntnis setzen.
3. Wofür gibt es einen Betriebsrat, wenn dieser nichts machen darf?
4. Die Personalabteilung sollte überlegen, was sie Menschen, denen die Arbeit Spaß gemacht hat, antuen, wenn sie sie einfach so ohne ein Kommentar entlassen.
5. Es wird immer ein Miteinander gepredigt, dabei bekriegen sich die einzelnen Abteilungen, nur die Vorgesetzten reden miteinander.
6. Reden ist sehr wichtig, damit die Kommunikation aufrecht bleibt. Lästern geht leider gar nicht, ist aber Alltag im Büroleben der BVAEB.
7. Mitarbeiter, die aus Neugierde Fragen stellen, nicht schlechter behandeln, als Mitarbeiter, die keine Fragen stellen und alles akzeptieren, was ihnen vorgesetzt wird.
8. Dienstzeugnisse nicht komplett belanglos geschrieben.
Arbeitsatmosphäre
In der Abteilung selbst, war die Atmosphäre soweit in Ordnung. Jedoch „bekriegen“ sich die einzelnen Abteilungen und spielen sich auch gegenseitig gegenüber den Vorgesetzten aus.
Kommunikation
Wenn etwas Neues folgt (z.B: Zusammenlegung der 21 Versicherungsträger auf 5) war die Kommunikation sehr gut. Wenn es dann um eine Beendigung der Arbeit geht, waren sie sehr schweigsam. Leider ist es auch so, dass gesagtes zeitweise auch zu Kündigungen führen kann. Ist man mal auf der Abschussliste, wird einem nahegelegt, selbst zu kündigen, damit sich die Firma die Finger nicht mehr schmutzig machen muss bezüglich Mobbing und Co.
Kollegenzusammenhalt
Auch hier gilt: die einzelnen Abteilungen haben sehr gut zusammen gearbeitet. Wenn es dann Abteilungsübergreifende Arbeit betrifft, war‘s ein Lästern und Tuscheln.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance hat sehr gut funktioniert, da man zwischen 6-9 Uhr morgens beginnen konnte zu arbeiten und wenn man mal früher gehen musste, wegen Arzt, Privat, sonstiges, hat das auch sehr gut funktioniert.
Vorgesetztenverhalten
Nicht jeder Vorgesetzte hat offen über die persönliche Situation gesprochen. Einige sind einfach zum Personalchef gegangen, wegen einer Mitarbeiter-Versetzung und war dann nicht mehr für den Mitarbeiter zu sprechen.
Interessante Aufgaben
Die Arbeit ist prinzipiell schon sehr spannend. Es muss einem aber bewusst sein, dass es nach einiger Zeit immer wieder der gleiche Trott sein wird. Wenn man es sich mit den Abteilungsvorgesetzten verscherzt hat, kann es passieren, dass man keine Arbeit mehr bekommt und dann beim Personalchef als arbeitsunfähig oder arbeitsfaul dargestellt wird.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung war schon wichtig. Aufstiegschancen für neuere Mitarbeiter waren jedoch so gut wie unmöglich. Man musste es sich durch jahrelanges Absitzen der Dienstzeit „ersessen“.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen waren verbeamtet und hatten andere Dienstvorgaben als die jüngere Generation. Wer damit umgehen kann, ist hier gut aufgehoben. Alt eingesessene Kollegen sind aber nicht automatisch berechtigt Vorgesetzte zu werden. Dafür ist jahrelanges „Schleimen“ und unzählige Dienstprüfungen notwendig.
Arbeitsbedingungen
Prinzipiell nicht schlecht. Wenn man mal mit seinem Kollegen über privates sprechen möchte, sollte man nur gut Bescheid wissen mit wem man über was redet. Klimaanlagen bzw. Heizung haben sehr gut funktioniert, jedoch war das Thema Frischluft immer sehr abhängig von den Kollegen im Zimmer.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die eine Abteilung verflucht jeden, der sich die Arbeit immer wieder ausdruckt, die andere Abteilung beachtet das gar nicht und belächelt es.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt war nicht schlecht. Man sollte nur, bevor man den Vertrag unterzeichnet nachfragen, ob mehr Gehalt gleich von Anfang an möglich ist. Wenn man mal im Radl drinnen ist, bekommt man so schnell keinen Gehaltssprung. Studienabschlüsse zählen so gut wie gar nicht.
Image
Das Image ist der BVAEB sehr wichtig und es wird auch sehr offen nach außen getragen, dass nichts schlechtes gesagt werden darf. Wenn es um Beschwerden geht, werden diese oft belächelt und weitgehend ignoriert. Außen hui, innen pfui!
Karriere/Weiterbildung
Die Grundschulungen sind verpflichtend. Alles weitere wird einem erschwert. Des Weiteren sind alle internen Schulungen für den persönlichen Werdegang irrelevant, denn es bringt einem nur noch etwas, wenn man intern aufsteigen will. Für einen Werdegang außerhalb der BVAEB sind diese Schulungen komplett unnötig.