Ein patriarchal geführtes Unternehmen, das an eine absolutistische Monarchie erinnert – Modernisierung wird dauern.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ausschließlich die Kollegen und das soziale Gefüge an den Standorten. Wir sind die durch die xt ihre Projekte abwickelt. Ohne die vielen positiven und tollen Kollegen wäre ich schon lange gegangen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Neben allen anderen Punkten den aktuelle Umgang mit dem Thema Betriebsrat.
Es ist auffällig, dass die Firma versucht hat, meine ursprüngliche Bewertung auf dieser Plattform zu beanstanden. Ich habe nun die Formulierungen überarbeitet und hoffe, dass diese Anpassungen den Vorstellungen der Firma von freier Meinungsäußerung entsprechen. Vier Daumen hoch bestätigten meine ursprüngliche Bewertung, was zeigt, dass diese von anderen Nutzern als relevant und glaubwürdig empfunden wurde.
Was mich ebenfalls stutzig macht, ist die Bewertung, die unmittelbar auf meine folgte. Aus meiner Sicht greift sie inhaltlich auffällig viele Punkte meiner Kritik auf und wurde äußerst rasch nach meiner veröffentlicht. Was zumindest den Eindruck erweckt, dass diese möglicherweise nicht ganz unabhängig sein könnte. Ich möchte betonen, dass dies lediglich mein persönlicher Eindruck ist, und ich natürlich keine konkreten Beweise dafür habe. Letztlich sollte jeder Leser sich selbst ein Bild machen und seine eigenen Schlüsse ziehen.
Verbesserungsvorschläge
Man muss vor Mitarbeiter Partizipation keine Angst haben. Ich verstehe dass es auf den ersten Blick erschreckend ist wenn man im familiär (die Zusammensetzung ist mittels firmenabc leicht ersichtlich) besetzten Aufsichtsrat auf einmal auch den Betriebsrat sitzen hat.
Ein Betriebsrat ist ein übliches und gesetzliches Mittel der Arbeitnehmervertretung. Deshalb ist es schade dass dieses Thema zum zweiten Mal durch die Firma erschlagen wurde. Es entstand bei einigen Kollegen und mir der Eindruck, dass im Zuge der Diskussion um einen möglichen Betriebsrat die Idee geäußert wurde, bestehende Benefits könnten möglicherweise wegfallen, da sie dann aus dem Budget des Betriebsrats kommen müssten. Diese Interpretation hat zu Verunsicherung geführt. Die Firma hat meine Bewertung an dieser Stelle beanstandet. Sollte ein Missverständnis vorliegen, wäre es meines Erachtens sinnvoll, in Zukunft dies durch bessere Kommunikation der Eigentümer zu vermeiden. Es wurde dabei auch ein Satz geäußert, der sinngemäß darauf hinwies, dass beim Thema Betriebsrat nicht nur 'die Rosinen rausgepickt' werden können.
Aber am wichtigsten. Achtet auf euer Personal denn sie machen die xt zu dem was sie ist. Schaut auf die Leute und deren Auslastung sonst wird die Fluktuation noch schlimmer. Es kann nicht sein das die teilweise geleistet Stunden und Überstunden als normal angenommen werden. Nehmt euch ernsthaft dem Thema Burnout an und woher dieses bei uns kommt.
Ein Hinweis an die HR-Abteilung: Als Vertretung der Mitarbeiter wäre es wünschenswert, wenn ihr euren Aufgaben unabhängig und mit dem nötigen Abstand nachkommen würdet. Standardantworten, die uns lediglich versichern, dass eure Türen immer offen stehen oder dass es sich bei kritischen Stimmen um Einzelfälle handelt, wirken auf Dauer wenig hilfreich. Wir Mitarbeiter nehmen diese Aussagen wahr und haben durchaus ein feines Gespür für echte Lösungsbereitschaft. Auch ich war immer offen für den Dialog, doch es hat sich gezeigt, dass dieses Angebot kaum in Anspruch genommen wurde.
In den Wochen nach der Gründung des Betriebsrats haben viele von uns bemerkt, dass die HR-Abteilung zunehmend von den Eigentümern instrumentalisiert wurde. Es ist enttäuschend, wenn eine Abteilung, die eigentlich die Interessen der Mitarbeiter vertreten sollte, sich stattdessen stark an den Zielen der Unternehmensführung orientiert. Eine unabhängige und unparteiische Rolle der HR wäre in dieser Situation von großem Wert gewesen.
Arbeitsatmosphäre
Im Jahr 2007 gab es bereits Bestrebungen, einen Betriebsrat zu gründen, die jedoch nicht erfolgreich waren, da die beteiligten Personen das Unternehmen verließen. In einer früheren Version meiner Bewertung verwendete ich das Wort "Entlassen", was von der Firma beanstandet wurde. Die Firma betont, dass Personen aus anderen Gründen gegangen sind und es keinen Zusammenhang gibt. Bei der letzten Betriebsversammlung hat ein Vertreter des ÖGB erwähnt, dass es in diesem Zusammenhang ein Verfahren gegeben haben soll.
Derzeit gibt es erneut Bestrebungen, einen Betriebsrat zu gründen. Meiner Wahrnehmung nach wurde diese Gründung bereits verhindert, wobei ich das Gefühl habe, dass die Personalabteilung aktiv daran mitgewirkt hat. Es scheint, als ob die Firma das Thema nun begraben möchte und den Mitarbeitern ihr Recht verwehren möchte. Ich habe den Eindruck, dass der Betriebsrat als von der Gewerkschaft fremdgesteuert dargestellt wird, um ihn zu diskreditieren.
Das Vorgehen erinnert mich an Strategien, die in Leitfäden von Beratungsunternehmen beschrieben werden. Eine einfache Google-Suche zeigt ähnliche Muster auf. Ich empfinde, dieses Vorgehen als verstörend.
Kommunikation
Meiner Meinung nach.
Prinzipiell gibt es in der xt eine verspätete Kommunikation. Dinge werden erst verlautbart wenn sie schon erfolgt sind und dann auch nur über unpersönliche und formlose Massen E-Mails oder Confluencebeiträge.
Wenn man Glück hat darf man für einen Teamleiter arbeiten der in Form von regelmäßigen JF Terminen auch versucht Informationen an das Team zu tragen. Diese Teamleiter sind aber meistens auch davon abhängig dass sie wiederum entsprechend Information aus der Bereichsleitung erhalten. Leider fehlt auch hier oft der Kommunikationsfluss.
Kollegenzusammenhalt
Meiner Meinung nach.
Hätte ich in den letzten fünf Jahren nicht so viele engagierte und kollegiale Mitstreiter in der Firma kennen gelernt wäre ich schon lange gegangen. Das größte Asset der Firma sind die Mitarbeiter leider hat sich das noch nicht bei den Führungskräfte (Bereichsleitung und Teamleiter) überall festsetzen können.
Trotz allen Widrigkeiten sind die Kollegen bemüht stets ihr bestes zu geben und das oft unter völliger Selbstaufgabe dazu mehr unter Work-Life-Balance. Die Kollegen achten darauf dass sie sich selbst stützen und Netzwerke bilden ohne die eine gemeinsame Arbeit nicht möglich wäre.
Den Stern Abzug gibt es für einige Kollegen, die durch ihr häufig cholerisches und unprofessionelles Verhalten regelmäßig dazu beitragen, Meetings und konstruktive Arbeit zu behindern. Trotz dieser Verhaltensweisen werden diese Kollegen innerhalb der xt aufgrund ihrer fachlichen Expertise offenbar bevorzugt behandelt und geschützt. Dies geschieht zum Nachteil vieler Mitarbeiter, die unter dieser Situation leiden.
Work-Life-Balance
Meiner Meinung nach.
Die xt darf sich über eine sehr gute Auftragslage freuen. Die Personaldecke ist jedoch leider nicht ausreichend, um dem stetig wachsenden Volumen gerecht zu werden. Das führt dazu, dass zahlreiche parallele Aufgaben und Projekte anfallen. In meinen fünf Jahren habe ich leider bereits Burnout-Fälle miterlebt. Derzeit sind mir zwei aktuelle Fälle bekannt, und ich frage mich, wie die Firma in Zukunft zum Schutz der Belegschaft agieren wird, um solchen Belastungen vorzubeugen.
Ich kenne persönlich Kollegen mit mehr als 300 Überstunden, die sich kontinuierlich ansammeln. Diese Überstunden werden in der Regel erst dann ausbezahlt, wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt.
Es kommt auch vor, dass mehr als die 12h pro Tag gearbeitet wird, weil der Arbeitsaufwand es nicht anders zulässt. In solchen Fällen habe ich einen Anruf aus der Personalabteilung erhalten dass die Stunden entsprechend auf einen anderen Tag gebucht werden. Obwohl die HR-Abteilung in vielen Bewertungen betont, dass sie auf die Ressourcenzuteilung achtet und unterstützt, frage ich mich, wo genau diese Unterstützung spürbar ist.
Vorgesetztenverhalten
Meiner Meinung nach.
Die xt wird nach einer einfachen Hierarchie im Top-Down-Approach geführt, was sich durch die Eigentümerstruktur ergibt. Darunter gibt es die Bereichsleiter, die aktuell alle männlich sind (mehr dazu unter Gleichberechtigung). Für manche Mitarbeiter wirkt das System fast wie ein modernes Feudalsystem, in dem Entscheidungen von oben getroffen und nach unten durchgereicht werden. Die Teamleiter scheinen hier hauptsächlich als Befehlsempfänger und Informationsträger zu agieren, mit wenig Raum für eigene Gestaltungsmöglichkeiten.
Die Teamleiter rekrutieren sich oft aus der Gruppe der Techniker, wobei nach meiner Wahrnehmung Geschlecht und Dauer der Zugehörigkeit möglicherweise eine Rolle spielen. Es scheint, dass einigen Teamleitern Empathie oder das allgemeine Interesse, Personen zu führen und zu entwickeln, fehlt. Anscheinend hat die Firma dies erkannt und daher neue Führungskraftseminare eingeführt. Es wirkt, als würde Führung in der xt nicht den nötigen Stellenwert erhalten, da viele Führungskräfte stark in operative Tätigkeiten eingebunden sind. Dies könnte dazu führen, dass Führung oft auf das Jahresgespräch und die Freigabe von Urlauben reduziert wird.
Interessante Aufgaben
Hier hängt es stark davon ab in welchen Bereich und Team man tätig ist.
Prinzipiell hat die x-tention, aufgrund ihres Tätigkeitsbereichs im Gesundheitswesen, viele spannende Projekte und Aufgaben.
Meine Kollegen aus dem Betrieb sehen das tendenziell anders.
Gleichberechtigung
Meiner Meinung nach. Ein Blick auf das Organigramm verrät dass es keine einzige weibliche Bereichsleitung gibt. Auch die Teamleitungen sind größtenteils ebenfalls mit Männern besetzt.
Eine interessante Entwicklung zeigt sich in der Personalabteilung, die direkt einem der Eigentümer unterstellt ist. Diese Abteilung wurde zuvor von einer Teamleiterin geführt. Vor kurzem wurde jedoch eine eigener Bereich eingeführt, und nun übernimmt ein Mann sowohl die Position des Bereichsleiters als auch die Teamleitung. Vermutlich handelt es sich um eine rein organisatorische Änderung, doch für manche mag die Entscheidung Fragen aufwerfen. Ich empfehle, sich selbst ein Bild von dem Vorgang zu machen.
Mir sind Fälle bekannt, in denen Frauen das Unternehmen verlassen haben, da sie das Gefühl hatten, dass für ihre Aufstiegschancen nicht die gleichen Bedingungen wie für ihren männlichen Kollegen gelten. Auch wenn die HR-Abteilung dies möglicherweise anders sieht sollte man darüber nachzudenken, warum dieser Eindruck entstanden ist. Subjektiv nehme ich wahr, dass in der Firma unpassende Kommentare gemacht werden, die als diskriminierend empfunden werden könnten. Hier muss nachgebessert werden
Arbeitsbedingungen
Meiner Meinung nach.
Die xt setzt leider auf Großraumbüros mit den bekannten Nachteilen von Lärmbelästigung und störenden Geräuschpegel. Eine Änderung wird es auch mit dem Neubau in Wels nicht geben.
Höhenverstellbare Tische sind je nach Standort verfügbar aber auch dort wo vorhanden nicht für jeden Arbeitsplatz.
In Wels ist es dank fehlender Klimaanlage im Sommer nur schwer auszuhalten.
Home-Office ist durch die Eigentümer nicht gern gesehen musste aber letztendlich durch Corona aufgeweicht worden seitdem sind 50 Prozent im Monat möglich. Wie sich dies mit dem Neubau in Wels ändern wird steht noch in den Sternen.
Die Eigentümer führen die hohe Fluktuation hauptsächlich auf den eingeschränkten Austausch und die Home-Office-Tage zurück. Es könnte jedoch durchaus auch andere Faktoren geben, die dabei eine Rolle spielen. Man müsste sich in diesem Zusammenhang ernsthaft und ausführlich mit der Stimmung und dem Betriebsklima auseinandersetzen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Meiner Meinung nach.
Mülltrennung ist an den Standorten gelebte Praxis. Die xt setzt aber in ihrer Flotte aus Firmenautos ausschließlich auf Verbrenner.
Hier wäre ein Umdenken wünschenswert.
Gehalt/Sozialleistungen
Meiner Meinung nach.
Ja, es gibt einen Obstkorb.
Die xt rekrutiert ihr Personal vor allem aus Berufseinsteigern und die Alterspyramide der xt zeigt dies auch. Dadurch ergibt sich auch der Umstand dass viele Kolleginnen ausschließlich nach Mindest-KV entlohnt werden.
Obwohl die x-tention eine IT-Firma ist und auch einen erheblichen Anteil im Bereich der Softwareentwicklung vorweist orientiert sich das Gehaltsschema nicht an marktüblichen Richtwerten.
KV Anpassungen werden in der xt zum gesetzlich letztmögliche Datum durchgeführt und kommen damit auch nicht sofort bei der Urlaubsgeld Auszahlung zur Anwendung.
Das Konzept Jobrad mittels Leasing ist vorhanden kann aber von vielen Kollegen nicht genutzt werden da sie mit der Leasingrate unter KV- Mindestgehalt fallen würden. Hier scheint es an einer ausreichenden Berücksichtigung aller relevanten Aspekte gefehlt zu haben.
Das Fitnessstudio Abonnement wird mit bis zu 25 EUR gestützt.
Ein Zuschuss zum Essen ist in der xt nicht vorhanden. Das Jobticket für die Mitarbeiter ist ebenfalls nicht vorhanden. Es scheint, dass dieser Benefit nicht geplant ist, vermutlich weil viele meiner Kollegen in Wels ohnehin mit dem Auto fahren.
Image
Meiner Meinung nach.
Die xt hat anscheinend am Markt einen gewissen Ruf und ist im österreichischen Gesundheitswesen ein Player.
Im Kollegenkreis zeigt sich ein anderes Bild wobei man hier fairerweise sagen muss dass es zwei Firmen in der x-tention gibt. Vor allem die Kollegen die auch dabei sind seit dem die x-tention ein Kleinstunternehmen war und den rasanten Aufstieg mit gemacht haben arbeiten in einer anderen Firma als die jungen Kollegen.
Diese langjährigen Kollegen sind aufgrund ihrer Firmenzugehörigkeit betriebsblind und absolut unternehmenshöhrig. Dadurch ist ein offener und diverser Dialog zu Missständen in der Firma nicht möglich. Das zeigt sich auch darin, dass Probleme oft nicht durch den Filter der Teamleiter und Bereichsleiter weiter getragen werden. Ein Umstand den auch die Eigentümer in der letzten Betriebsratsgründungsinfoveranstaltung kundgetan haben. Vielleicht wird dieser Filtermechanismus durchbrochen?
Karriere/Weiterbildung
Meiner Meinung nach.
Bis vor kurzen musste man in der xt für die banalsten Dinge eine Rückzahlungsvereinbarung unterschrieben. Jegliche Ausbildung, Tickets für Konferenzen etc. Das war wahrscheinlich der hohen Fluktuation geschuldet. Glücklicherweise gab es hier ein Umdenken und ist jetzt erst ab 2000 Euro Ausbildungskosten fällig. Ob und wie so eine Vereinbarung rechtliche hält steht sowieso auf einem anderen Blatt Papier.
Die xt hat eine sehr autoritäre aber sehr flache Hierarchie. Daher sind Aufstiegschancen im Sinne einer Führungsposition kaum möglich. Diese Positionen werden aber auch hauptsächlich nach dem Prinzip der Firmenzugehörigkeit vergeben und nicht nach dem Prinzip der Fähigkeit diese Rolle im Sinne einer Führungskraft auszufüllen. Es ist eine implizite Gehaltserhöhung da mit Übernahme der Rolle eine entsprechende Teamleiterpauschale fällig wird. Als mehr wird es wahrscheinlich auch nicht gesehen.
Entsprechende Karrierepfade wie man sie von großen Unternehmen kennt im Sinne von Junior, Mid-level und Senior oder eine andere Karrierepfad Unterteilung mit entsprechenden Automatismen bei der Gehaltsanpassung kennt die Firma ebenfalls nicht.