Tolle Kollegen, spannende Technologie, durchwachsene Perspektive
Gut am Arbeitgeber finde ich
Super nette Kollegen, spannende Themen und vielseitig hautnah mit tollen Projekten und faszinierender Technik mit dabei. Alle packen mit an und jeder möchte die Firma erfolgreich sehen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es gibt zu wenig Mitarbeiterführung und zu viel Aufgabenmanagement, zu viel "Die Firma muss wachsen und dann wird es uns besser gehen"-Mentalität und zu wenig "Den Leuten muss es besser gehen damit die Firma wachsen kann"-Mentalität.
Verbesserungsvorschläge
Klare Strukturen und Prozesse durchsetzen, die den Teams Autonomie geben, bei dem Wachstum der Firma helfen und vor allem Micromanagement verhindern.
Die Vision definieren, Ziele definieren, gemeinsam Wege dorthin definieren, alles kritisch reflektieren, verständlich kommunizieren und dann ohne die Leute aufzuarbeiten darauf hin arbeiten.
Auch im Management klar Verantwortlichkeiten trennen und gewähren.
Arbeitsatmosphäre
Meistens auf Grund der netten Kollegen sehr gut, aber regelmäßiges Micromanagement war ein absoluter Motivations-Killer, der selbstverantwortliches Arbeiten torpediert.
Kommunikation
Der Wille und die Unterstützung der Kollegen in der Alltagsbewältigung ist zu 100% da. Die gemeinsame Vision der Firma und die Kommunikation der Entscheidungsgrundlage für mittel- und langfristige Ziele und Wege dorthin war allerdings sehr schwammig. Manchmal sieht man wo es hingehen soll, hin und wieder kann man es auch nachvollziehen, aber in der Regel lebt man im kurzfristigen Alltag ohne auf das Große Ganze hinzuarbeiten. Evtl. ein wenig ungewöhnlich für eine Firma, die sich als Start-Up sieht und für die eine solche Sinnhaftigkeit der Arbeit meines Verständnisses nach eigentlich ein Vorteil sein sollte.
Kollegenzusammenhalt
Phänomenal, das Beste an der Firma! Wie eine große Familie, die sich gegenseitig durch die ganzen Widrigkeiten hilft und die Hoffnung am Leben hält, dass es besser wird.
Work-Life-Balance
Leider einer der negativen Hauptpunkte für mich. Dass in einen noch-Start-Up viel gearbeitet werden muss, ist absolut klar. Allerdings wurden bei mir unbezahlte Überstunden (pro Jahr deutlich dreistellig) als Standard angesehen, die Möglichkeiten zum Abbau stark eingeschränkt und allgemein in Kultur und Kommunikation zentraler Personen der Eindruck vermittelt, dass im Zweifel die Lebenszeit billig und das Geschäftsergebnis heilig ist.
Für mich war das ab einem gewissen Punkt im Anbetracht der deutlich besseren Work-Life-Balance in anderen Firmen nicht attraktiv.
Vorgesetztenverhalten
Offen für Gespräche und im Rahmen der eigenen und betrieblichen Möglichkeiten interessiert daran konstruktiv auf die Mitarbeiter einzugehen, wenn sie sich aktiv melden. Diese Möglichkeiten sind aber sehr unterschiedlich, je nach tatsächlicher Autonomie des Vorgesetzten. Getroffene Entscheidungen werden auch mal abgeändert oder "den Umständen" angepasst, wenn es nicht rechtzeitig verschriftlicht wurde, egal was bisher gesagt und getan wurde.
Interessante Aufgaben
Es gibt Spielraum den eigenen Aufgabenbereich ein wenig zu lenken und man ist schnell in viele Sachen eingebunden, weil die Firma noch relativ klein ist ohne arg starre Strukturen.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen waren gut, wenn es an was vor Ort fehlt, wird es besorgt. Der Prozess, bis das dann beschafft ist, kann auch mal ein wenig an alt-österreichische Großunternehmen erinnern, aber mit etwas Beharrlichkeit fehlt es einem an fast nichts. Der Kaffee ist top!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hat meiner Einblicke nach für Arbeitsalltag und Entscheidungsfindung keinerlei Relevanz. Wirkt nicht ganz zeitgemäß.
Gehalt/Sozialleistungen
Wenig Transparenz bei Gestaltung und jährlichen Nachverhandlungen, aber solides Einstiegsgehalt (für ein Start-Up).
Image
Die Firma hat glaube ich ein sehr zweigeteiltes Image, weil viele Sachen gut laufen aber manche auch weniger gut. Aus meiner Sicht führen letztere dann langsam zu Frust und damit einem etwas scheinheiligem Image bei den Veteranen. Oberflächlich gibt es nach außen aber ein sehr positives Image.
Karriere/Weiterbildung
Die Firma war aus meiner Sicht in der Schwebe was ihre Größe angeht: Kein reines Start-Up wo man sich reinkniet und dann Karriere machen kann während sich Gruppen/Abteilungen etc. etablieren, aber auch nicht professionell/strukturiert/etabliert genug, um wirkliche Schritte vom Junior zum Senior zu machen (außer auf dem Papier) und von den wenigen Senior-Mitarbeitern zu lernen. Weiterbildungen oder qualifizierbare Erfahrungen (z.B. mit Spezialsoftware oder im Management) wurde soweit ich mitbekommen habe nicht angeboten oder vermittelt.
Das ist perfekt, um als Werkstudent Erfahrung zu sammeln und dann, wenn einem der Bereich in dem man arbeitet zusagt, zu bleiben oder sich anderweitig um zusehen. Für eine längerfristige Stelle muss man sich sicher sein, dass man mit seinem sehr status quo zufrieden ist.