Selbstvertrauen war einmal (Doktorand)
Gut am Arbeitgeber finde ich
sehr gute Unterstützung von Administration, Hauswart, IT-Abteilung, Bibliothek, etc.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Verhältnis zwischen Anzahl Studierenden und Anzahl Angestellten passt nicht mehr zusammen. Als Doktorand muss man alles akzeptieren, sonst wird der befristete Vertrag nicht verlängert und man muss zwangsläufig die Ausbildung abbrechen.
Verbesserungsvorschläge
Doppelrolle von Vorgesetztem und Betreuer funktioniert in Praxis nicht und sollte überdacht werden. Offizielle Regeln zur Arbeitsaufteilung innerhalb Forschungsgruppen wären wünschenswert. Auf ein Jahr befristete Verträge abschaffen.
Arbeitsatmosphäre
Fälle aus der Presse sind leider nur Spitze des Eisbergs. Atmosphäre sehr unterschiedlich je nach Departement und Forschungsgruppe. Man wird über Jahre schlechtgeredet, völlig unausgewogene Arbeitsaufteilung, permanenter Druck. Atmosphäre des Misstrauens, Neidkultur.
Kommunikation
unterschiedlich: von höherer Stufe her sehr gut, innerhalb Gruppe oder von Vorgesetztem nur hintenherum, oft willkürliche und unausgewogene Entscheide
Kollegenzusammenhalt
gegeneinander statt miteinander, Grüppchenbildung, Drückeberger, Abmachungen werden nicht eingehalten. Kollegen werden schlechtgeredet, man hört ab dem ersten Arbeitstag dass man zu schlecht sei für die Forschungsgruppe. Es wird versucht, Zusammenarbeit mit anderen Leuten zu verhindern.
Work-Life-Balance
50-60h Arbeit pro Woche, permanenter Druck, man wird öfters gezwungen die Nacht durchzuarbeiten. Man wird gezwungen, an Tagen Ferien einzuziehen, an welchen man offensichtlich trotzdem arbeiten muss (z.B. Lehre oder Verteidigung).
Vorgesetztenverhalten
keine Begrüssung am Anfang, keinerlei Verabschiedung am Schluss, über Jahre hinweg keine Möglichkeit für ein Gespräch mit Vorgesetztem / Betreuer und folglich auch keinerlei Zielsetzungen. Man wird vor versammelter Gruppe und hinten herum schlecht geredet.
Interessante Aufgaben
Man wird sich selbst überlassen ohne jegliche Planung. Viele interessante und talentierte Menschen an der Universität. Manche können sich voll und ganze der Forschung widmen und werden unterstützt, andere machen in Administration und Lehre die Arbeit für drei. Aufgaben werden teilweise per Mehrheitsentscheid verteilt und so immer den gleichen Personen aufgebrummt.
Gehalt/Sozialleistungen
verhältnismässig hohes Gehalt, Stundenlohn aber niedrig.
Image
top Image der Hochschule, nützt persönlich aber wenig
Karriere/Weiterbildung
jegliches Selbstvertrauen verloren. Eigentlich tolle Weiterbildungsangebote, weiterführende Vorlesungen, Kurse in verschiedensten Bereichen, aber leider fehlt die Zeit um diese guten Angebote wahrzunehmen.