Nicht optimal geführtes Unternehmen mit Potenzial für Verbesserungen (Update 2024)
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Vielseitigkeit der Aufgaben, grosse Freiheit (und damit Selbstverantwortung), wie man seine Aufgaben umsetzt.
Guter Gruppenzusammenhalt der Kollegen untereinander. Es wird viel gelacht!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es herrscht leider oft mangelhafte Kommunikation. Es gibt "die da Oben" und "die da Unten", dazwischen eine Barriere und einiges Mistrauen. Ein entsprechendes Coaching würde dem Kader und insbesondere der Geschäftsleitung sehr gut tun. Kommunikationsförderung ist lediglich Lippenbekentniss. Eskalationen versanden. Kritik ist unerwünscht. Viele Prozesse sind schlecht oder gar nicht definiert, respektive werden nicht gelebt, weshalb vieles nicht effizient abläuft. Demgegenüber gibt es zu viele Weisungen und Reglemente, selbstverständliches wird in Stein gemeisselt, es existieren zu viele Zahnlose Papiertiger (und es werden laufend neue erzeugt). Es ist leider so, dass diesbezüglich bereits vor rund acht Jahren beschriebenen Gegebenheiten heute noch zutreffen.
Verbesserungsvorschläge
Offen Kommunizieren (inhaltlich!). Ehrlich zu Führungsfehlern stehen, nicht unter den Tisch wischen. Den Mut haben, fehlgeschlagene Projekte abzubrechen. Verantwortung nicht nach unten weiterreichen (oder aussitzen). Andere Meinungen ernst nehmen (der Mitarbeiter sei der beste Berater, wurde einst von der GL gesagt - davon spürt man absolut nichts). Nicht nur Führungs- sondern auch Entscheidungsverantwortung wahrnehmen. Kritikfähiger werden - nur so kann Fortschritt gelingen. Anstellungsbedingungen attraktiver und konkurrenzfähiger gestalten (Saläre, Nebenleistungen, Ferien etc.).
Arbeitsatmosphäre
Je nach Standort und Abteilung sehr unterschiedlich. Gemeinsam leiden alle an Überbürokratisierung und Administrativem Overhead. Schön ist hingegen, dass man viel Verantwortung geniesst, seinen Arbeitstag selbst zu planen. Es wird viel gelacht. Leider werden gut qualifizierte Mitarbeiter under Wert eingesetzt, was zu Konsternierung führt - die hohe Fluktuation in einigen Bereichen spricht Bände.
Kommunikation
Kommunikation von Oben wurde mit neuer Führung trotz jährlich wiederholten Bekentnissen dazu nicht besser. Wenn, dann wird an der Form, jedoch nicht an Inhalten verändert. Kommunikation nach oben oft beschönigend. Kritik wird ignoriert. Das hat sich die letzten 12 Jahre nicht verbessert.
Kollegenzusammenhalt
Zusammenhalt unter den Mitarbeitern der unteren Ebenen ist tiptop.
Work-Life-Balance
Zu viele Projekte, zu wenig Ressourcen. Überzeit max. 100 Std. ist fair.
Ferien mit 23 Tagen (inkl. Feiertage!) im untersten bereich - das gesetzliche Minimum erfüllend.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der direkten Vorgesetzten ist in den meisten Fällen sehr gut, es gibt jedoch einige Ausreisser (kleine "Könige"). Eskalationen tendieren dazu, auf nächsthöherer Ebene zu versanden. Innerhalb der Kaderebenen gilt Kuschelkurs.
Interessante Aufgaben
Extrem Vielseitig und spannend
Gleichberechtigung
Alle sind gleich respektiert - und den Respekt verschafft man sich mit Kompetenz und Erfahrung, deshalb ist das Geschlecht kein Nachteil. Der Frauenanteil ausserhalb der Bürojobs ist jedoch sehr gering. Es herrscht ein eher rauer, direkter Umgangston, das hat vielleicht damit zu tun.
Umgang mit älteren Kollegen
Alle sind gleich respektiert - und den Respekt verschafft man sich mit Kompetenz und Erfahrung, deshalb ist das Alter kein Nachteil.
Arbeitsbedingungen
Gut, dem Branchenstandard entsprechend. Von den genannten Benefits profitiert meist nur ein kleiner Teil der Belegschaft (400 Fr. für Hilfe zum Rauchstopp... und was profitieren die von sich aus gesund lebenden von dieser Massnahme?). Das Firmenfahrzeug ist wohl nicht für jeden die passende Wahl...
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Lippenbekentnisse. Aber wo ist das schon anders :-(
Bei Firmenfahrzeugen auf E-Mobilität zu setzen klingt zuerst gut, gesamtheitlich geht es jedoch nicht auf (unflexibles Konzept, alle Nachteile auf die Mitarbeiter abgewälzt) und ist nicht zu Ende gedacht.
Im kleinen fängt es an, nicht bei GL-Verordnungen!
Gehalt/Sozialleistungen
Saläre klar unter Branchenschnitt (siehe Kununu). An vielen Positionen gilt "Geeignet für Berufsanfänger mit niedrigen Gehaltsvorstellungen", daher herrscht in gewissen Bereichen eine hohe Fluktuation .
Allerdings wird ein gutes Jahresergebnis mit allen Mitarbeitern geteilt (macht jeweils ca. 1/3 eines Monatslohnes zusätzlich aus). Wieso Kader davon anteilsmässig mehr abbekommt, ist jedoch nicht nachvollziehbar - ist es doch die "unterste Schicht", welche massgeblich zum Geschäftserfolg beiträgt, wie die GL gerne jedes Jahr wieder behauptet.
Sozialleistungen: Arbeitgeber beteiligt sich mit 60%, was heute an vielen Orten allerdings auch standard ist. Die Pensionskasse ist eher eine der Risikofreudigen sorte, deshalb kaum einschätzbar.
Image
Im letzten Jahr wurde gute Öffentlichkeitsarbeit geleistet, deshalb ist die Äussere Wahrnehmung positiv. Zulieferer und Auftraggeber belächeln jedoch die internen Prozesse oder nehmen Aussagen unseres Fachpersonals nicht ernst. Es ist bekannt, dass man unsere Abteilungen gegeneinander ausspielen kann.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung wird zwar gefördert, jedoch sehr auf interne Systeme konzentriert; bringt persönlich kaum Vorteile. Interne Karrieremöglichkeiten sind bescheiden, die Führungspositionen sind auf Lebzeiten fest vergeben. Kadervakanzen werden häufig (günstig) extern vergeben. Deshalb viele Abgänge gerade gut ausgebildeter und erfahrener Mitarbeiter, welche intern keine Perspektiven haben, und Ersatz durch schlechter qualifizierte Einsteiger. Der seitens GL gerne zitierte Fachkräftemangel ist zu einem guten Teil hausgemacht.