Guter Arbeitgeber mit vielen Baustellen
Gut am Arbeitgeber finde ich
An Rivella gibt es viel gutes, sonst würde die Firma nicht regelmässig zu den besten Arbeitgebern der Schweiz gewählt werden. Dazu gehört, dass es abteilungsübergreifend coole und spannende Menschen gibt, mit denen es Spass macht zusammenzuarbeiten.
Hoch anzurechnen ist sicher auch, dass gerade während der Coronakrise und erheblichem Umsatzrückgang meines Wissens nach niemand Angst haben musste betreffend der Jobsicherheit. Das zählt in solchen Zeit sicher viel.
Führungspositionen sind auch in einem Teilzeitpensum möglich, wird sogar von Teilen der Geschäftsleitung so vorgelebt.
Der Profit/Umsatzgedanke scheint nicht, wie bei vielen anderen Firmen, über allem zu stehen was viele Vorteile mit sich bringt. Der konstante und zum Teil unmenschliche Leistungsdruck besteht zum Glück nicht bei der Rivella.
Rivella ist bemüht sich zu ändern, auch wenn dies zum Teil nur auf Druck (Markt, Umsatzrückgang etc) von aussen und langsam geschieht. Aber immerhin ist der Wille da.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Gewissen Führungspersonen mangelt es an Respekt gegenüber den Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Schwierige Entscheidungen zu treffen sind Teil einer Führungsaufgabe, dann aber zu diesen stehen, Entscheidungen transparent zu kommunizieren und Rückgrat zu haben auch. Mitarbeiter mit schöntönenden Floskeln abzuspeisen zeugen eher davon dass man Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für blöd verkauft anstatt von Respekt.
Unangenehme Themen werden unter den Tisch gekehrt oder totgeschwiegen. Dazu gehören Themen wie Gleichberechtigung , fehlende digitale Kompetenz innerhalb der Firma und Geschäftsleitung, fehlende Transparenz bei Beförderungen oder zu vergebenden Stellen und tolerieren von schwachem Führungsverhalten. Eine interne Mitarbeiterumfrage hat deutlich gezeigt, dass hier zum Teil eklatante Schwächen bestehen. Rivella reagiert indem es einen Abtausch von Verantwortlichkeiten zwischen Geschäftsleitungsmitgliedern zulässt anstatt, sich mal ernsthaft selbstkritisch mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Diversität, mehr digitale Kompotenz und mehr Drive dann kann sich auch der Mindset innerhalb der Firma modernisieren und damit auch das verstaubte Image der Firma. Und so idealerweise auch der Umsatz der seit Jahren stagniert.
Mehr Respekt von Führungspersonen gegenüber Mitarbeitern und nicht der Ansicht sein, nur weil man mehr Macht hat Basics des menschlichen Miteinander ignorieren zu können, weil man ja eh in der stärkeren Position ist und keine Konsequenzen fürchten muss.
Mehr Transparenz zu schaffen wie Beförderungen vergeben werden und nach welchen Kriterien. Wenn diese Transparenz nicht besteht, entsteht schnell der Eindruck der Vetterliwirtschaft. Falls das nicht gewünscht ist, mehr Transparenz schaffen. Sonst alles beim alten Belassen.
Unangenehme Themen nicht einfach ignornieren. Offen und klar ansprechen. Wieso ist die Geschäftsleitung nur mit männlichen Mitgliedern bestückt? Wie ist das mit Rivella’s angeblichen Firmenwerten von partnerschaftlich und ambitioniert vereinbar? Ist es das überhaupt? Entspricht das Rivella’s Verständnis von Gleichberechtigung?
Arbeitsatmosphäre
Hängt stark davon ab ob man es mit den richtigen Leuten gut hat oder nicht. Und ob man gewillt ist unangenehme Themen anzusprechen oder nicht. Der seit Jahren stagnierende Umsatz trägt nicht zur Förderung der Arbeitsatmosphäre bei. Unterschwellig gibt es sicher viele Leute, die frustriert sind und ihren Drive verloren haben.
Kommunikation
In vielen Bereichen wird gut informiert - zum Beispiel während der Coronazeit wurde sehr gut über die verschiedenen Massnahmen und deren Folgen für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kommuniziert.
Zur Kommunikation gehört aber nicht nur was kommuniziert wird, sondern über was NICHT kommuniziert wird. Da gibt es bei Rivella viele Themen welche nicht proaktiv und transparent angesprochen werden. Viele Elefanten stehen im Raum, aber niemand spricht sie direkt an. Suboptimal ist u.a., dass als einer der Firmenwerte der Wert “partnerschaftlich” kommuniziert wird. Wie viel Glaubwürdigkeit hat eine Firma mit solch einem Firmenwert, wenn die Geschäftsleitung ausschliesslich mit Männern bestückt ist? Was ist daran partnerschaftlich? Das ist rätselhaft.
Kollegenzusammenhalt
Hat coole Leute bei der Rivella, daher hängt es zu einem grossen Teil auch von einem selber ab.
Work-Life-Balance
Viele Leute schätzen auch die gute Work-Life Balance bei Rivella. Für Leute welche nicht nur auf Karriere setzen wollen, ist das viel Wert und trägt sicher zu einer guten (mentalen) Gesundheit bei.
Vorgesetztenverhalten
Laut der letzten Mitarbeiterumfrage miserabel und meilenweit vom eigenen Rivella internen Benchmark entfernt. Wäre sicher nicht verkehrt zu Fragen welche Korrelation besteht zwischen den seit Jahren stagnierenden Umsätzen und dem Führungsverhalten innerhalb der Firma? Auf Umsätze wirken viele Faktoren ein und Corona hat es in den letzten Jahren nicht einfach gemacht. Aber Führungsverhalten ist immer noch einer der wichtigsten Hebel und dies sollte mal gründlich hinterfragt werden.
Interessante Aufgaben
Kommt stark darauf an in welchem Bereich man arbeitet.
Gleichberechtigung
Rivella und Gleichberechtigung passt nicht wirklich zusammen. Ein Blick in die Geschäftsleitung zeigt, dass diese exklusiv mit männlichen Mitgliedern bestückt ist. Schwierig zu verstehen wie das wie das mit Gleichberechtigung vereinbar ist. Auch nicht ganz klar wie das mit dem angeblichen Firmenwert von “partnerschaftlich” vereinbar ist.
Aber möglich, dass die Rivella Geschäftsleitung eine Erklärung dafür hat wie das mit Gleichberechtigung vereinbar ist. Nur ist sie den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen leider nicht bekannt.
Dann ist es auch so, dass bei Beförderungen wenig Transparenz herrscht wie diese zustande kommen und basierend auf welchen Kriterien . Ohne diese Informationen ist es dann den Mitarbeitern selber überlassen zu interpretieren wie solche Beförderungen zu stande kommen. Dann entsteht halt schnell der Eindruck, dass Beförderungen oft mit Vetterliwirtschaft und guten Beziehungen zu den richtigen Leuten zu tun haben, als andere Gründe. Falls Gleichberechtigung ein erstrebenswertes Ziel ist für die Rivella dann gibt es sicher noch einige Baustellen - denn heute von Gleichberechtigung zu reden wäre sicher nicht der Wahrheit entsprechend.
Arbeitsbedingungen
Es hat sich einiges getan. Homeoffice und flexibles Arbeiten bis zu 60% möglich. Office in Zürich an cooler Location nahe Paradeplatz. Am Hauptsitz in Rothrist gibt es eine coole neue Lounge sowie eine subventionierte Kantine. Gute Work-Life Balance. Kein permanenter und unmenschlicher Leistungsdruck.
Zum Teil arbeitet man mit Tools und Systemen mit horrender UX (SAP).
Gehalt/Sozialleistungen
Gibt Branchen und Firmen, die besser bezahlen. Aber auch Firmen, die schlechter bezahlen. Daher mittelmässig. Schöne Geste, dass ein Teil des Bonus trotz schwierigen Coronajahr ausgezahlt wurde.
Image
Rivella ist immernoch ein schweizweit bekannter Arbeitgeber und Brand. Aber der Lack ist ab. Glorreiche Glanzzeiten sind vorbei. Mittlerweile sehr verstaubt und etwas "bünzlig". Sehr auf Tradition und Sicherheit bedacht. Wenig Offenheit fuer Neues. Wenig Drive. Digital eher rückständig und unbeholfen. Eine Auffrischung ist dringend notwendig.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen werden unterstützt. Karrieremöglichkeiten sind beschränkt durch die Firmengrösse.