Insgesamt gut, jedoch mit einigen Negativpunkten
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Sehr abwechslungsreiche Arbeit
- Grösstenteils überdurchschnittlich hohe Kompetenz der Angestellten
- Kollegialer Umgang und gegenseitiger Respekt grösstenteils vorhanden
- Flexibel im Bezug auf individuelle Wünsche (z.B. bezüglich dem Arbeitspensum)
- Flexible Arbeitszeiten
- Es wird dran gearbeitet, einige Dinge zu verbessern
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Entlöhnung
- Infrastruktur (die gesetzlichen Vorgaben werden eingehalten, aber das Kriterium sollte besser sein, z.B. die Grenzwerte bei den Lüftungen nicht nur zu erfüllen, sondern so gering wie nur möglich zu halten)
- Der Vollzug von kleinen Änderungen ist oft ungewöhnlich kompliziert.
- Kommunikation über verschiedene Abteilungen hinweg könnte besser sein.
- Tägliches, telefonisches Melden im Krankheitsfall beim Vorgesetzten; das zeugt nicht gerade von Vertrauen gegenüber den Mitarbeitern
Verbesserungsvorschläge
- Zeitgemässere Entlöhnung, auch unter höherer Berücksichtigung der internen Arbeitserfahrung.
- Verbesserung interner Strukturen, welche gesundheitliche Risiken beinhalten
- Ankündigungen besser einhalten (bzw. keine Ankündigungen machen, die dann doch nicht eingehalten werden)
- Bei der Einstellung von Personen mit Führungsfunktion diese besser vorweg auf deren Tauglichkeit prüfen und ggf. zeitnah entsprechend reagieren.
Arbeitsatmosphäre
Im Vergleich zu früher (bis einschliesslich ca. 2015) deutlich besser, die Mitarbeiter verstehen sich (zumindest in der Abteilung, in der ich tätig bin) grösstenteils gut miteinander und grundsätzlich ist es mehr ein 'Miteinander' als ein 'Gegeneinander'.
Kommunikation
Hat sich im Vergleich zur Vergangenheit auch deutlich verbessert, allerdings werden bestimmte Entscheidungen leider oft immer noch nicht zeitnah genug vermittelt. Kommunikation über verschiedene Abteilungen definitiv noch ausbaufähig.
Kollegenzusammenhalt
Auf gleicher Hierarchiestufe ausgezeichnet! Das war vor ein paar Jahren noch ganz anders.
Work-Life-Balance
Seit einigen Jahren kann man Überzeit relativ problemlos durch freie Tage kompensieren, allerdings maximal 5 pro Jahr. Man hat aber ggf. auch die Möglichkeit, unbezahlte Urlaubstage zu beziehen.
Einige Mitarbeiter reduzierten (teils zwischenzeitlich) ihr Arbeitspensum von 100% auf 80% oder 90%, was auch bewilligt wurde.
Auch Absenzen durch Krankheit werden akzeptiert, im Zweifel gilt hier das Prinzip 'wenn Du dich noch nicht ganz wohl fühlst, bleib lieber noch einen Tag zu Hause'.
Jedoch wurde kürzlich beschlossen, dass man sich bei jedem (!), nicht durch einen Arzt bestätigten Krankheitstag telefonisch beim Vorgesetzten melden soll. Das strahlt nicht gerade Vertrauen gegenüber den Mitarbeitern aus.
Was die Work-Life Balance etwas stört, ist, dass teilweise sehr kurzfristig erwartet wird, dass jemand länger bleibt, je nach Dringlichkeit. Das wird dann schon fast als Selbstverständlichkeit angenommen (grundsätzlich kein Problem, aber wenn die Angestellten schon etwas vorhaben... da kommt dann etwas zu wenig entgegen).
Man hat grundsätzlich 25 Ferientage (mittlerweile üblich) im Jahr zu Gute bei einer 40-Stunden-Woche (was sehr human ist).
Vorgesetztenverhalten
Je nach dem, wen man als Vorgesetzten hat (und auf welcher Stufe man ist). Die meisten Vorgesetzten sind kompetent, es gibt bzw. gab jedoch negative Ausnahmen im Bezug auf die Führungstauglichkeit einzelner Personen.
Interessante Aufgaben
Grösstenteils abwechslungsreiche Aufgaben sowie ein breites Spektrum. Nur leider verschwimmen teilweise eindeutige Zuständigkeiten.
Gleichberechtigung
Mir sind keine Ungleichbehandlungen bekannt.
Umgang mit älteren Kollegen
Habe nichts Negatives gehört diesbezüglich. Wobei das schwer zu beurteilen ist, da in meinem direkten Arbeitsumfeld grösstenteils Menschen unter 40 Jahren sind.
Arbeitsbedingungen
Die Lüftungen in den Labors sind deutlich veraltet, weswegen man oft intensiven Lösungsmittelgeruch (auch bei geschlossenen Kapellen) wahrnimmt.
Es wurde eigentlich beschlossen, dass in ein bestimmtes Labor in diesem Jahr eine fixe Klimaanlage installiert werden sollte, was jedoch nicht geschehen ist (stattdessen wurde eine mobile Klimaanlage gemietet, diese ist aber an heissen Sommertagen nicht in der Lage, das Labor auf 25 Grad zu kühlen). Aber vielleicht wird es ja nächstes Jahr etwas.
Grundsätzlich wird sicher daran gearbeitet, die Bedingungen zu verbessern, aber es scheint so, als wird eher darauf Wert gelegt, gegen aussen einwandfrei zu wirken (z.B. bei Audits) und das eigentliche Arbeiten hat nur zweite Priorität. Trotzdem kann ich mir gut vorstellen, dass meine Bewertung hier in ein paar Jahren höher ausfallen würde.
Die Firma ist auf 3 Standorte aufgeteilt, was teilweise mühsam ist (z.B. liegen die Produktion und die QC nicht am gleichen Standort). Das kann zu Verzögerungen führen. Es wird schon seit etlichen Jahren davon gesprochen, dass alles an einen Standort verlegt werden soll, was jedoch bis heute nicht passiert wird. Aber angekündigt wurde es immer wieder.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Durchschnittlich, da ginge sicher noch mehr.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter liegen, zumindest kantonal, leider weit unter dem Durchschnitt (Vergleichswerte sind mir bekannt). Ebenfalls sehr ärgerlich: Das letzte Geschäftsjahr war sehr erfolgreich, die Umsatzziele wurden übertroffen und es wurde gross (!) angekündigt, jeder kriegt eine Gehaltsanpassung für das aktuelle Jahr. Nur leider ist diese derart niedrig ausgefallen, dass sie nicht mal die jährliche Inflation kompensiert. Sowas merken die Angestellten und das sorgt für Missmut.
Immerhin gab es 2019 zum ersten mal eine adäquate Bonuszahlung. Nur leider vermochte selbst diese das Gehalt nicht signifikant aufzuwerten.
Es scheint allerdings so, dass man bei einer Neuanstellung Chancen auf ein akzeptables Gehalt hat; wenn man diese nicht nutzt, wirds aber sehr schwer. Ein firmeninterner Aufstieg rechnet sich finanziell nicht, ausser man will die Erfahrung nutzen um woanders etwas zu suchen.
Sozialleistungen sind auch nicht überragend, man hat gratis Parkplätze und die NBU wird komplett von der Firma übernommen. Da gibts andernorts besseres (z.B. Anteile an Essensgeld, höhere Boni bei erfolgreichem Geschäftsjahr, humanere Regeln bei längerem Krankheitsausfall).
Image
Gegen aussen wirkt es gut, innerhalb der Firma selber eher ausbaufähig.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen sind grundsätzlich möglich und werden, bei hinreichender Relevanz für die Firma, auch komplett übernommen.
Möglichkeiten, innerhalb der Firma aufzusteigen, sind ab und zu gegeben, hängt halt immer von der aktuellen Situation ab.