Toll ist anders -
Gut am Arbeitgeber finde ich
Entscheidungen werden majestätisch in mittelalterlichen Gebäuden getroffen,
Ambiente ist hier sicherlich schön (für die Teilnehmer der Entscheidungsrunde).
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
schlechte & verspätete Kommunikation (beispielsweise von Kündigungen)
Lästern & schlechtes Reden über ehemalige Mitarbeiter gibt einem schon eine grobe Vorstellung, dass auch über einem selbst irgendwann schlecht geredet werden wird...
Auch im Abgang von Mitarbeitern sollte man Grösse zeigen & in der Lage sein, deren geleistete Taten hervorzuheben. Wer im Abgang von guten Mitarbeitern keine Grösse zeigt, muss damit rechnen, noch mehr gute Mitarbeiter zu verlieren...
Überdenken des Eigen- und Fremdbildes äußerst ratsam.
Verbesserungsvorschläge
sinnvolle Förderprogramme & Massnahmen
Verbesserung der internen Kommunikation
Arbeitsatmosphäre
also toll is die Arbeitsatmosphäre nicht... eher düstere & wenig optimistische Stimmung verursacht durch diverse interne (nicht erlaubt zu nennende) Gegebenheiten.
Kommunikation
sehr oft werden Informationen absichtlich zurückgehalten, Transparenz, Ehrlichkeit und offene Kommunikation ist deutlich anders... in diesem Bereich gibt es eine beträchtliche Abweichung zwischen Eigen- & Fremdbild. Oft erfährt man wichtiges vorher auf dem Flur (die sich häufenden Kündigungen sind hier ein gutes Beispiel).
Kollegenzusammenhalt
Grüppchenbildungen sind obligatorisch. Wenn man sich in den ersten Wochen an die falschen Leute heftet, hat man ein Problem... pattiell sehr starkes Konkurrenzdenken. Hoher Politik-Anteil, man hat fast das Gefühl, manche Leute pflegen Freundschaften innerhalb der Firma lediglich, um die eigene Karriere nicht zum Stillstand zu bringen, sehr oberflächlich in gewisser Hinsicht.
Work-Life-Balance
Junge Berater werden gerne mal dem typischen Beratungs-Gebarden zu Opfer fallen & in den ersten Jahren "verheitzt" werden... Ausbildung kann solange gemacht werden, solange man gerade kein Projekt hat. Hat man ein Projekt entfällt das Recht auf eine Work/Life-Balance, Ausnahme: man kann eine Familie mit Kindern vorweisen.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetztenwahl ist eine Lotterie. Man kann nur beten, dass man zufällig in die gepushten Bereiche kommt, wo man partiell eine gute Betreuung erfährt. Im Allgemeinen jedoch viel zu wenig erfahrenes Führungs-Team & daher gezielte Förderung nur erschwert möglich.
Interessante Aufgaben
Lediglich bei einem Kunden erwartet den Berater tatsächlich ein Portfolio an interessanten Aufgaben. Problem: alle wollen dort hin, kaum einer schafft es. Es gibt eine Art internes Ranking, ob man bei diesem Kunden früher oder später berücksichtigt wird. Ohne Spezial-Skills oder die richtigen Freunde innerhalb der Firma kann man eine Besetzung mit spannenden Aufgaben eher nicht erreichen.
Gleichberechtigung
alle sind gleich - manche sind gleicher ... was früher schon gilt, hat auch hier leider seine Gültigkeit. Frauen werden hierarchisch getrennt. Meines Wissens wird keine webliche Beraterin von einem männlichen Kollegen betreut. im Kader scheinen alle nach aussen hin gleich wenig zu sagen zu haben, hier herrscht also wohlige Einigkeit.
Umgang mit älteren Kollegen
das sollte man den Kollegen oder vielleicht auch die Kollegen selbst fragen. Kollegen mit 45+ sind schon seit Jahren keine mehr hinzugekommen, auch dies hat eine indirekte Signalwirkung...
Arbeitsbedingungen
Grossraum-Büros
Neuere Reservierungseinschränkungen bei einem der wenigen buchbaren Räumen, forcieren die Raumknappheit zusätzlich. Für Telefongespräche mit dem Kunden sollte man fast vor die Türe und hat hoffentlich nix zu besprechen, was einen Laptop erfordern würde. Freitags erinnert das Büro oft an eine Sardinen-Konserve.
Da die Räume in Seenähe sind ist wenigstens das Umfeld recht angenehm.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umwelt wird nicht gezielt entlastet, 95% der Berater sind mit eigenem PKW oder dem Flugzeug (selten) unterwegs, sozial engagiert die Firma sich an Weihnachten... über das Jahr verteilt bekommt man hier sonst nix mit, Soziales Engagement scheint eine saisonale Angelegenheit zu sein.
Gehalt/Sozialleistungen
Lohnmodelle wechseln ständig, jeder Wechsel ist nahezu per se eine Verschlechterung für die Mitarbeiter. Änderungen werden auch nicht rückgängig gemacht, wenn der Grund für deren damalige Einführung erloschen ist (Beispiel: Kursverhältnis: EUR/CHF). Unternehmensgewinn wird nicht bekannt gegeben, hier mangelt es an Transparenz, es wird aber immer gejammert, dass das Jahr zwar okay war, aber noch lange nicht gut (jar keine Potenziale für zusätzliche Ausschüttungen aufkommen lassen).
Image
What are you thinking about? Image? hhhmm... relativ unscheinbar am freien Markt, die gelisteten Kunden bei Referenzen sind wohlwollend ausgedrückt leicht übertrieben. Für erfahrene Arbeitskräfte mit >2 Jahren Berufserfahrung kaum attraktiver Arbeitgeber.
Aber auf den Inhalt kommt es an: man kauft mit thinkbetter Inhalte, keine Verpackungen. Hoffentlich kann die thinkbetter dem Vergleich mit einem herkömmlich gefüllten Luftballon durch eine Aufbesserung des Images aus dem Weg gehen.
Karriere/Weiterbildung
das "Credo" der Firma und die Stellenausschreibungen vermitteln den Eindruck, dass Karriere durchaus möglich ist. Karriere ist jedoch in vielen Fällen nur dann möglich, wenn man Glück hat und sein Vorgesetzter kündigt... Dann wird einem "erlaubt" nachzurücken... dies is speziell dann problematisch, wenn der frische Aufsteiger im Vorfeld nicht ansatzweise auf diese Rolle vorbereitet wurde... Mitarbeiterführung geschieht dann intuitiv, sehr oft dann auch intuitiv falsch. Beförderungen sollten nicht aus der Not heraus geschehen, sondern weil sich der Mitarbeiter (nach langem internen Förderungsprogramm) dafür als fähig erwiesen hat.
Weiterbildung muss partiell zurückgezahlt werden, wenn man das Unternehmen verlässt, gerade hier könnte man den vertrauensvollen Umgang mit den Mitarbeitern beweisen und auf diese Regelung verzichten. Konkrete Ausbildungs- und Fördermassnahmen funktionieren eher schlecht & werden stur beibehalten, wenn auch der Nutzwert anzuzweifeln ist. BIT(t)E hier etwas ändern für die Zukunft, gerade im Junior Level dürfen Berater nicht durch nicht zielgerichtete Programme entmutigt werden.