Viel Freiheit, wenig Klarheit
Gut am Arbeitgeber finde ich
Individuelle Freiheiten und Eigenverantwortung, tolle Projekte, internationales Umfeld und Mobilität, Offenheit, Sozialleistungen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Gewisse Beliebigkeit und Unstetigkeit in der Führung und mangelnde Transparenz. Das alljährliche Lamentieren über den schlechten Geschäftsgang durch die immer gleiche Managementriege schlägt auf die Stimmung und soll wohl Erwartungen tief und die Unsicherheit hoch halten.
Verbesserungsvorschläge
Wechsel im höheren Management: Es braucht Führungspersönlichkeiten mit klaren Visionen, Durchsetzungskraft, Fokus, strategischer Klarheit, längerfristigem Commitment und einer glaubhaften Kommunikation.
Arbeitsatmosphäre
War hierarchieübergreifend lange Jahre sehr gut und ist es noch, hat aber in den letzten Jahren etwas gelitten. Zu viel Personalwechsel, zu viel Unsicherheit.
Kommunikation
Auf Konzernebene gut und fortschrittlich. Die vielen strategischen Richtungswechsel auf Gruppenstufe kommen aber bei der Basis erst an, wenn von oben schon der nächste Kursschwenker ansteht. Das führt dazu, dass die gut gemeinten Worte und Ziele nicht mehr immer ernst genommen werden und an Wirkung verlieren.
Kollegenzusammenhalt
Der Umgang unter Kolleg*innen ist unkompliziert, freundlich, unterstützend und geht auch mal über rein professionellen Austausch hinaus: Man geht gerne zusammen Essen oder trifft sich zum Sport in der Freizeit. Beim Weihnachtsessen und gelegentliche BBQs kommt auch mal ganz schön Stimmung auf und der Buchhalter sitzt problemlos mit dem Mechaniker am gleichen Tisch (Beispiel).
Work-Life-Balance
Überstunden können, je nach Projektphase oder Termindruck, schon öfter mal vorkommen. Im internationalen Umfeld ist man auch hin und wieder weg von zu Hause und muss Einsatz zeigen. Das wird aber durch die grosse persönliche Freiheit in der Arbeitseinteilung und Möglichkeiten zur Kompensation wieder wettgemacht. Ausserdem ist der Arbeitgeber für Schweizer Verhältnisse fortschrittlich mit 5 Wochen Jahres- und 4 Wochen Vaterschaftsurlaub.
Vorgesetztenverhalten
Da gibt es kulturelle und persönliche Unterschiede. Im Allgemeinen erlebe ich das Management als unterstützend und viel Platz für individuelle Initiativen bietend. Eigenverantwortung wird gross geschrieben, leider oft auf Kosten von klaren Strukturen und nachvollziehbaren Entscheidungswegen.
Interessante Aufgaben
Sehr spannende und abwechslungsreiche Projekte.
Gleichberechtigung
Es mag am technischen Umfeld liegen, aber Frauen sind eindeutig eine Minderheit. Die Firma bekennt sich aber zur Frauenförderung und man sieht gute Initiativen - way to go! Punkto Lohn fehlt die Transparenz und man kann nur aus subjektiver Sicht und anhand von Einzelfällen vermuten, dass Frauen deutlich weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen sind in den letzten Jahren eher gefährdet, ihren Job noch vor einem jüngeren Kollegen zu verlieren. Sparmassnahmen. Da hilft nur Wissen bunkern und Ball flach halten - eigentlich nicht im Sinne der Firma.
Arbeitsbedingungen
Im Allgemeinen sehr gut und zeitgemäss. Es ist zu hoffen, dass man von der hippen Idee des hierarchielosen Grossraumbüros etwas weg kommt und man bald wieder konzentrierter und bei besserer Luft arbeiten kann. Jetzt hilft oft nur die Flucht ins Homeoffice, was zum Glück ohne Probleme möglich ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Sozialleistungen sind überdurchschnittlich gut und das Umweltbewusstsein wird in spezifischen Schulungen und mit diversen Initiativen gefördert. Die Bauindustrie ist einer der grossen Umweltsünder, hat dadurch aber einen grossen Hebel für nötige Veränderungen. Am Ende zählen, zumindest im Moment noch, leider doch nur die kurzfristigen Kosten.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist unterdurchschnittlich und intransparent. Es ist nicht klar wer entscheidet, Forderungen laufen ins Leere oder man muss sich mit vagen Versprechungen vertrösten lassen.
Image
Die Firma ist auf dem lokalen Markt wenig bekannt, hat international aber durchaus einen Namen als einer der führenden Spezialisten in der Branche. Die Projekte machen Eindruck.
Karriere/Weiterbildung
Karriere ist möglich, man braucht allerdings einen langen Atem. Alles was über Teamleiter hinaus geht wird entweder aus Frankreich besetzt und/oder ist über Jahrzehnte blockiert - unabhängig vom geschäftlichen Erfolg. Da Filzt es dann ein bisschen. Gut hingegen sind die Möglichkeiten eines weltweiten Austauschs und Arbeitsplatzwechsels, was aktiv gefördert wird. Weiterbildungen im kleinen Rahmen gibt es hin und wieder, alles Andere muss vom Mitarbeiter eingefordert werden und bedingt Verhandlungsgeschick.