Wir werden das nächste Facebook... nicht.
Gut am Arbeitgeber finde ich
es ist ein durchaus interessantes Konzept, jedoch wurde es einfach grottig umgesetzt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Den psychischen Druck der auf die Mitarbeiter ausgeübt wird, die geringen Gehälter bei gleichzeitigem überhöhtem Arbeitsdruck.
Dass Mitarbeiter an andere Firmenprojekte eines Teilhabers "ausgeliehen" wurden, die jedoch parallel dazu auch ihre Aufgaben im eigentlichen Unternehmen actify weiter erfüllen sollten.
Dass neue Projekte (z.B. eine Datingapp) parallel bearbeitet wurden, während das eigentliche Unternehmen durch Vernachlässigung und falsche Entscheidungen dem Untergang entgegendriftete. Hier hätte man Arbeitskräfte sinnbringender einsetzen können.
Die Annahme, dass eine gratis Pizza dann und wann, die schlechten Arbeitsbedingungen wett macht.
Verbesserungsvorschläge
Faire Gehälter, keine Nebenprojekte solange das Kerngeschäft nicht sicher läuft, auf Wünsche und Vorschläge der Mitarbeiter eingehen und diese auch umsetzen, Arbeitszeiten in realistischem (und gesetzlichen) Rahmen halten.
Offene Kommunikation auch bei Problemen, statt Lügen und Halbwahrheiten.
Arbeitsatmosphäre
Ständige Kritik durch Vorgesetzte, häufig werden Mitarbeiter gegeneinander ausgespielt. Allgemein herrscht eine eher angespannte Atmosphäre sobald die GF anwesend ist.
Kommunikation
Es gab zwar regelmäßig (erst jede Woche, dann alle zwei Wochen) sogenannte Standup Meetings, jedoch war das in der Regel eher leeres Gerede. Jede Abteilung hat kurz vorgestellt, was in der letzten Zeit passiert ist und was als nächstes kommt - das war es. Anregungen die hier gefallen sind, wurden selten weiter verfolgt. Häufig wurden kritische Anmerkungen unterbunden und von der GF um ein privates Gespräch gebeten (die nicht stattfanden). Über Erfolge wurde gerne geredet, kritische Dinge lieber unter den Tisch gekehrt. Dies hat den "Flurfunk" nur noch mehr angeheizt, da häufig Gerüchte und Unsicherheiten aufkamen. Dies führte auch dazu, dass die Mitarbeiter das Vertrauen in die GF verloren haben.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt war sehr gut. Viele Kollegen haben sich auch außerhalb der Bürozeiten privat getroffen. In harten Zeiten fand man bei seinen Kollegen immer ein offenes Ohr für Sorgen und Ängste.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance ist in dieser Firma ein Fremdwort, ein verpöhnter Begriff.
Ein Leben außerhalb der Firma hat es nicht zu geben. Überstunden wurden vorausgesetzt - unbezahlt versteht sich. Wer pünktlich nach Hause geht, muss sich am nächsten Tag vor der GF rechtfertigen. Wer morgens nicht um sieben Uhr auf der Matte steht, muss dies ebenfalls. Arbeitszeiten von 12h am Tag sind keine Seltenheit sondern an der Tagesordnung.
Auf Familie und Freizeitausgleich wird keinerlei Rücksicht genommen.
Urlaub kann nach gesetzlichen Vorgaben genommen werden.
Vorgesetztenverhalten
GL gibt keine klaren Arbeitsaufträge sondern erwartet dass man zufällig selbst erahnt was sie eigentlich genau wollen. Entscheidungen werden nur im stillen Kämmerlein getroffen und häufig erst sehr verspätet mit der Belegschaft geteilt (wenn überhaupt). Sie stellen gerne ungelernte oder wenig erfahrene Kräfte für gerade einmal Mindestlohnt ein, erwarten aber Expertise und Arbeitsverhalten von Seniorkräften. Es gibt keine erfahrenen Fachkräfte, die diese jungen Mitarbeiter anleiten könnten.
Feedback wurde nur sehr selten aufgenommen oder gar umgesetzt. Hier wurde echtes Potenzial verschwendet.
Interessante Aufgaben
Phasenweise gab es interessante Projekte, leider bestanden viele Arbeitstage lediglich aus immer gleichen Reports. Wenig kreative Freiheit oder die Möglichkeit eigene Ideen wirklich umzusetzen.
Teilweise wurden interessante Projekte durch Fehlbesetzungen oder der Mangel an Arbeitskräften/Geld ruiniert.
Andere Projekte wurden zwar geplant und mit viel Hingabe bearbeitet, dann aber (ohne ersichtlichen Grund) nicht umgesetzt oder gar nach einer gewissen Zeit von neuem vergeben.
Gleichberechtigung
Keine Aufstiegschancen oder Wiedereinsteiger vorhanden.
Umgang mit älteren Kollegen
Keine Kollegen 45+ vorhanden. Einziger MA in diesem Alter wurde relativ schnell wieder gekündigt, da er sich zwecks Familie nicht dem Unternehmensdruck beugen wollte.
Arbeitsbedingungen
Es war in der Regel ausreichendes Arbeitsmaterial vorhanden, jedoch gab es einzelne Fälle, in denen aus Kostengründen zu langsame Geräte oder solche mit zu wenig Speicherplatz zur Verfügung gestellt wurden. Dies verlangsamte das Arbeitstempo enorm, was zu Diskussionen mit der GF führte. Änderungswünsche wurden gar nicht oder wenn nur nach sehr langem Nachfragen umgesetzt.
Das Großraumbüro förderte zwar die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern, ging aber auch einher mit einem enormen Geräuschpegel. Dies ist für kreative Prozesse eher hinderlich.
Im Sommer war eines der Büros beinahe unerträglich heiß, bedingt durch rundum Glasfronten und einer nichtexistenten Klimaanlage. Oder viel mehr, sie war existent, durfte aber nicht betrieben werden, da die Steckdosen für die Rechner benötigt wurden. Für eine anderweitige Abkühlung (zB durch Ventilatoren) wurde nicht gesorgt. (Gleichzeitig hatte die GF ein schön klimatisiertes Zimmer).
Im Winter wiederum fielen die Heizungen immer wieder aus. Auch hier keine Hilfestellung von Seiten der GF, hier mussten MA selbst aktiv werden.
In der Küche war im Grunde alles da, was man sich wünschen konnte: Kaffeemaschine (leider häufiger defekt und niemand hat sich für die Reinigung zuständig gefühlt), Spülmaschine und Mikrowelle.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umwelt und Soziales ging der GF im Grunde am sprichwörtlichen Allerwertesten vorbei. Gehälter wurden gedrückt wo es nur ging, eingekauft wo es ging - Hauptsache billig.
Auch auf Vorschriften hinsichtlich der Gesundheit der MA (Ersthelfer, Fortbildungen, Brandschutz, usw.) wurde herzlich wenig Wert gelegt. Prüfern wurde das blaue vom Himmel versprochen, solange man sich am Ende wieder herausreden konnte. Zum Beispiel wurden vorgeschriebene Fortbildung der GF unter Vorwänden immer wieder verschoben, um sie nicht machen zu müssen.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehälter wurden am untersten Limit angesetzt, Nachverhandlungen wurden in der Regel unterbunden. Bonuszahlungen waren mehr ein Taschengeld, als ein tatsächlicher Bonus für außerordentliche Leistungen.
Durch die enorme Zahl an unbezahlten Überstunden, ging das umgerechnete Gehalt noch weiter in den Keller und lag damit häufig sogar unter dem Mindestlohn. Und das wohlgemerkt bei studierten Fachkräften. Kritik an diesen Methoden wurde unterbunden, in dem die Angst vor Kündigung geschürt wurde ("Es bewerben sich jeden Tag zwanzig neue Leute bei uns, die liebend gerne euren Job haben würden.")
Image
Die meisten Mitarbeiter können keine guten Erinnerungen mit dieser Firma verbinden. Die meisten sind nach ihrem Weggang erleichtert, dass die Zeit vorbei ist. Häufig reflektiert man erst dann, auf was man sich dort eingelassen hat.
Das Image was die Firma nach außen hin zeigt, stimmt in keinster Weise mit der Realität überein.
Karriere/Weiterbildung
Keine Möglichkeit zur Persönlichkeitsentwicklung oder Weiterbildung möglich. In Einzelfällen wurden MA für private Fortbildungen freigestellt. Beruflicher Aufstieg innerhalb der Firma war sowieso nicht möglich.