Alles in allem enttäuschend
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, Tiefgaragenstellplatz für Mitarbeiter (first come, first serve).
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das "dog office" hat zuletzt sehr stark Überhand genommen. Man könnte zeitweise eher meinen, man arbeitet in einer Hundepension, nicht in einer Kanzlei. Gefühlt jeder 2. Mitarbeiter hat seinen Hund im Büro.
Verbesserungsvorschläge
Gehälter insbesondere für die Assistenzen an den Markt anpassen, insbesondere auch bei den Altverträgen; regelmäßige Homeoffice-Tage auch für Assistenzen; deutlich bessere/transparentere Kommunikation
Arbeitsatmosphäre
Sowohl im Team als auch teamübergreifend immer schlechter. Wertschätzung quasi nicht vorhanden, teilweise extremes Micromanagement der Vorgesetzten, vor allem an völlig unpassenden Stellen. Dafür wird man an Stellen, wo Feedback/Unterstützung wichtig wäre, oft ignoriert und allein gelassen.
Kommunikation
Je nach Vorgesetztem quasi nicht vorhanden. Anrufe werden weggedrückt, an Emails wird vorbei gelesen, persönlich sind oft nichtmal 10 Minuten die Woche zur Besprechung wichtiger To Do's drin.
Innerhalb des Standorts und auch des Konzerns wissen Leute mit den richtigen Kontakten immer mehr als alle anderen. Transparente Kommunikation wird zwar beworben, aber nicht gelebt.
Kollegenzusammenhalt
Stark von den Teams abhängig. Früher mal sehr gut, aber Corona hat hier leider viel kaputt gemacht.
Work-Life-Balance
Ok. Es gibt Phasen, in denen man viele Überstunden macht, aber auch Zeiten, wo man nach der Mittagspause nur noch versucht, irgendwie beschäftigt auszusehen. Leider gibt es einige Teams, in denen das Abfeiern der Überstunden sehr schwierig bis unmöglich ist. Hier kann man auch mal Pech haben, dass zum Jahresende die Überstunden dann verfallen, weil man sie nicht nehmen durfte.
Vorgesetztenverhalten
Oft unterirdisch. Respektloser Umgang mit den Mitarbeitern (z. B. Spitznamen, die nur der Chef witzig findet) und absolut kein Respekt vor dem Privatleben der Mitarbeiter nach Feierabend oder am Wochenende bzw. im Urlaub. Kritik funktioniert nur in eine Richtung (nämlich die der Assistenz), da "der beste Chef der Welt keine Fehler macht".
Interessante Aufgaben
Für Assistenzen eher weniger.
Gleichberechtigung
Über jeden darf in gleichem Maße gelästert werden.
Umgang mit älteren Kollegen
Da die meisten Partner "alte graue Herren" sind, gibt es hier wenig Probleme.
Arbeitsbedingungen
Laptop und Monitore sind in Ordnung. Höhenverstellbare Tische und anständige Bürostühle gibt es allenfalls für die Juristen. Die Klimaanlage kühlt im Sommer nicht und die Heizung wärmt im Winter nicht. Die kleinen Stromöfen wurden mit der "Energiekrise" verboten, dafür gab's dann eine Fleecedecke mit Firmenlogo, damit man im Büro nicht friert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird mit Digitalisierung geworben, aber einige Partner haben sich nie die Mühe gemacht, sich vernünftig mit dem DMS-System vertaut zu machen. Daher gibt es immer noch Dezernate, die ganze Regalwände an Leitz-Ordnern füllen, weil jede Email ausgedruckt werden muss, auch wenn man sie danach nie wieder anschaut.
Gehalt/Sozialleistungen
Sehr willkürlich und nicht transparent. Generell bekommt man den Eindruck, dass bei den Juristen die Meinung vorherrscht, die Verwaltung sei sowieso ein völlig nutzloser Posten, an den viel zuviel Budget verschwendet wird.
VWL werden iHv 20€ gezahlt, es gibt einen Fahrtkostenzuschuss iHv. max. 75€, Weihnachts- oder Urlaubsgeld gibt es nicht.
Image
Man stellt sich gerne als Top-Kanzlei dar, kann mit der Konkurrenz am Markt aber nicht wirklich mithalten.
Karriere/Weiterbildung
Für Assistenzen quasi nicht vorhanden. Selbst die vor Kurzem eingeführten Kurse der ADVANT-Akademie speziell für Assistenzen sehen nur auf dem Papier nett aus. Um eine Teilnahme darf man dann beim Vorgesetzten betteln, der diese in der Regel ablehnt ("zu teuer"/"brauchen wir nicht").