Es war eine Erfahrung, allerdings überwiegen für mich leider die negativen Faktoren. Der Dank geht an die Kollegen.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Umgangston war meist freundlich. Es gab eine Snackbar und einen Kaffeevollautomaten im Büro. Man konnte soweit flexibel von zuhause aus arbeiten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- nicht eingehaltene Versprechungen
- den Vorwurf, ich hätte vor meiner Kündigung meine Kündigung ansprechen sollen (ich hatte nach mehr Gehalt und einer Veränderung gefragt und bin dazu nicht verpflichtet)
- unterschiedliche Gehälter
- fehlende Transparenz
- durch Fehler seinerseits gingen teilweise einige Tausend € verloren, was an den Mitarbeitern eingespart wurde
Verbesserungsvorschläge
Bitte beim Ausstellen des Arbeitszeugnisses darauf achten, dass es einwandfrei ist, da ich es mehrfach zurückgeben musste. Auch wäre eine fairere Bezahlung mit Chance auf eine Gehaltserhöhung angebracht. Bitte nur das versprechen, was auch eingehalten werden kann. Auch die Wünsche und Ideen der Mitarbeiter sollten berücksichtigt werden.
Arbeitsatmosphäre
Für mich waren es die Kollegen, die zu einer besseren Atmosphäre beigetragen haben. Ein paar sind gute Freunde geworden. Vertrauen war nur zwischen bestimmten Kollegen vorhanden.
Kommunikation
Informationen wurden leider mehrfach nicht weitergegeben. Oft habe ich wichtige Details erst im Nachhinein oder durch Zufall erfahren. Zudem kam es mehrfach vor, dass Texte hochgeladen wurden, die von mir und vom Kunden noch nicht abgesegnet waren.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen, mit denen ich eng zusammengearbeitet habe, waren wirklich toll. Ich wurde sehr gut von einer Content Spezialistin und einer SEO-Managerin eingearbeitet. Ohne die beiden wäre ich wirklich aufgeschmissen gewesen.
Work-Life-Balance
In der Theorie betrugen die Arbeitszeiten 37,5 Stunden. In der Praxis sah das Ganze dann ein wenig anders aus, da jede Sekunde getrackt werden musste. Anfangs hieß es, man könne die Arbeitszeiten so legen, wie es persönlich am besten passt, solange man an den Meetings teilnimmt. Ebenfalls wurde gesagt, dass die Meditationsapp so oft verwendet werden kann, wie sie benötigt wird, um Stress abzubauen. Später wurden genau diese positiven Punkte wieder zurückgenommen. Da ich gegen Abend und nachts produktiver war, hatte ich hin und wieder auch später gearbeitet. Das war im Verlauf nicht mehr möglich. Ich hatte Urlaubstage, die zwar kurzfristig genommen werden konnten, aber nicht wochenlang am Stück, da das Pensum an Aufträgen sehr hoch war. Auch war die Anzahl der Urlaubstage unterdurchschnittlich. Im Laufe der Zeit wurden diese aufgestockt.
Vorgesetztenverhalten
Ich hatte kein Mitspracherecht. Den Angestellten wurde stets versprochen nur noch unkomplizierte Kunden mit interessanten Themen anzunehmen. Im Verlauf stellte sich jedoch heraus, dass jeder Kunde angenommen wurde, war er noch so anstrengend. Am Ende hatte ich nur noch trockene Themen, von Waschmaschinen über juristische Themen und Schuldeneintreibung, bis hin zu Werkzeugen. Es wurden ständig Versprechungen gemacht, die nicht eingehalten wurden (z. B. Fortbildungen, mehr Gehalt, weitere Benefits). Ich habe viele Kunden mit meinen Texten überzeugt („Dein Text entscheidet, ob wir den Kunden bekommen!“), aber nie eine Provision erhalten. Stattdessen habe ich erfahren, dass ich weniger Gehalt bekommen habe als Kollegen in der gleichen Position, obwohl ich bereits Berufserfahrung hatte. Auch wurde herumerzählt, dass ich viel mehr verdienen würde als alle anderen, wodurch Unmut zwischen den Kollegen entstand. Für mich war das Verhältnis zu „freundschaftlich“. Ich möchte meinen Arbeitskollegen und meinem Chef nicht in einer Runde im Meeting erzählen, was ich am Wochenende gemacht habe. Bei einem Fehler, der jedem hätte passieren können, wurde ich vor allen Kollegen an den Pranger gestellt
Interessante Aufgaben
Mir wurden die Aufgaben immer zugewiesen, daher hatte ich wenig Einfluss auf die Themen. Die Content-Writer haben aber untereinander manchmal Themen getauscht, wenn es die Themenvergabe nicht gerecht war. Oft hatte ich allerdings doppelt so viele Aufgaben wie Kollegen in der gleichen Position.
Gleichberechtigung
Bezüglich der Geschlechter konnte ich keinen Unterschied ausmachen. Mitarbeiter, die mit dem Chef befreundet waren, bekamen allerdings mehr Gehalt.
Umgang mit älteren Kollegen
Wir hatten ein junges Team, daher kann ich nur bedingt etwas zu älteren Kollegen sagen. Allerdings gab es einige Mitarbeiter, die auch nach langjähriger Betriebszugehörigkeit kaum besser verdient haben als Neuankömmlinge.
Arbeitsbedingungen
Ich war fast nur im Home Office. Ich hatte aber die Möglichkeit ins Büro zu gehen. Die Geräte waren nicht auf dem neuesten Stand, aber in Ordnung. Da während der Corona-Zeit kaum jemand das Büro besuchte, gab es immer genügend Platz und eine ruhige Atmosphäre. Leider hatte nicht jeder einen Schlüssel, um Zugang zum Büro zu haben. Irgendwann wurde das Büro allerdings ohne vorherige Rücksprache mit den Angestellten gekündigt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich meine, dass die Nüsse aus der Snackbar und der Kaffee aus fairem Handel stammen, kann es aber nicht mit Sicherheit sagen.
Gehalt/Sozialleistungen
Mein Einstiegsgehalt mit einem Master war unterdurchschnittlich. Erst kurz vor meiner Kündigung bekam ich 100 € Brutto mehr Gehalt, und das nach langen Verhandlungen und der Bitte einem Nebenjob nachzugehen, da mir das Gehalt nicht ausreichte. Sozialleistungen gab es keine. Über Flurfunk habe ich erst nach Monaten erfahren, dass eine Fahrkarte vom Unternehmen finanziert wird. Die Gehälter kamen pünktlich, zu Weihnachten oder zum Geburtstag gab es nichts.
Image
Die Kundenzufriedenheit stand an erster Stelle, nicht jedoch die Mitarbeiterzufriedenheit…
Karriere/Weiterbildung
Mir wurde immer wieder eine Weiterbildung versprochen, die ich nie erhalten habe. Es gab nur die Möglichkeit Zertifikate in Hubspot zu erhalten. Es wurde einmal ein Kurs für alle Mitarbeiter gekauft, das Zertifikat wurde jedoch auf den Inhaber ausgestellt. Somit konnte ich meinen Bewerbungen nichts beilegen.