Wie man es besser nicht macht...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ehrlich gesagt garnix, leider.
Zum Schluss war keinerlei Respekt mehr vorhanden-von beiden Seiten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- mangelnde Führungsqualität
- respektloses Verhalten
- seltsame Weltansicht, die sich negativ auf den Umgang mit den Mitarbeitern ausgewirkt hat
- kein ehrliches Interesse am Wohlergehen der Mitarbeiter
- ausschließlich gewinn- und machtorientierte Handlungen
Verbesserungsvorschläge
Was sollte das Unternehmen anders machen?
Tja...im Prinzip sollte die Geschäftsführung nochmal von vorne anfangen und vorher zumindest an einer einzigen Schulung zB zum Thema ,,Personalführung“ teilnehmen.
Die Geschäftsführung sollte in der heutigen Zeit ankommen...ihr Stil ist veraltet.
Arbeitsatmosphäre
Bewertet man rein die Atmosphäre am Arbeitsplatz und bezieht hier nicht die schönen Momente mit den Arbeitskollegen mit ein, wurde es von Monat zu Monat immer schlimmer.
Es wurde intrigiert (auch aus den oberen Positionen), man fühlte sich nicht gebraucht oder gar wertgeschätzt.
Die Belegschaft war in zwei Lager geteilt, Führungspersonal beschäftigte sich lieber mit eigenen ,
persönlichen Problemen und nahm auch jegliche Kritik am Führungsstil lieber persönlich, statt wirklich darauf einzugehen.
Bei Äußerung von Unzufriedenheiten wurden vermeintliche Vorteile für das Arbeiten in dieser Firma aufgezeigt (Du kannst während der Arbeitszeit auch mal zum Aldi fahren, beschwer Dich doch nicht über ein zu geringes Gehalt), nicht aber nach einer Lösung für die Unzufriedenheiten gesucht.
Die guten Momente sind nicht Verdienst der Firma sondern der Mitarbeiter, die zum großen Teil versucht haben, das Beste aus der Situation zu machen.
Kommunikation
Quasi nicht vorhanden.
Von Anfang an war die fehlende Kommunikation ein Problem, was nicht gelöst wurde, auch nach 3,5 Jahren nicht.
Sofern mal Meetings stattfanden, wurden diese gern eine Stunde vorher angekündigt und dann auch häufig einfach kurz vorher wieder verworfen oder verschoben.
Wichtige Infos wurden sehr oft nicht weitergegeben.
Regelmäßige Meetings gab es nicht.
Kollegenzusammenhalt
Hier würde ich gern mehr Sterne geben, weil es in dieser Firma wirklich Menschen gibt, die sich füreinander stark gemacht haben und das Arbeiten dort viel viel angenehmer gemacht haben.
Allerdings gab es hier so viele Dinge, die darauf hinweisen, dass es keinen echten Zusammenhalt gibt.
Beschimpfungen & sogar Beleidigungen oder Gewaltandrohungen untereinander (von der Geschäftsführung ignoriert und nie gerügt), Hilfestellung untereinander oft nur einseitig vorhanden, teilweise Zustände wie bei einer 2-Klassen-Gesellschaft (Vorteile für Kollegen, die mit der Geschäftsführung befreundet sind zB.).
Die Geschäftsführung tat aber auch nie etwas, für den Kollegenzusammenhalt.
Keine Teamsitzungen, keine gemeinsamen Schulungen, keine Aussprachen nach einem Streit (und gestritten und sich angebrüllt wurde oft), bis auf Weihnachtsfeiern auch keine gemeinsamen Veranstaltungen.
Alles Positive, was man zum Kollegenzusammenhalt sagen kann, ist Verdienst der einzelnen Personen, nicht der Firma.
Work-Life-Balance
Hier gibt es 4 Sterne, weil man da echt nicht schimpfen kann.
Arbeitszeiten sind zB positiv.
Wenn man Arzttermine oder Ähnliches hatte, konnte man sogar kurzfristig früher gehen oder gehen und danach zurück kommen usw.
Das klappte wirklich reibungslos und da ist es dann auch nicht ganz so ätzend, dass man Freitags grundsätzlich bis 17:00Uhr im Büro sitzt.
Nicht so schön war es, dass es Mitarbeiter gab (und gibt), die Sonderrechte bezüglich der Arbeitszeiten hatten, aufgrund von einem nicht vorhandenen Führerschein oder halt guten Kontakten zur Führungsebene.
Wenn Arbeitnehmer in gleicher Position später kommen (oder frei kommen und gehen) dürfen, als gleichgestellte Kollegen, dann ist das nicht gerade fair und sorgt auch nicht für einen guten Kollegenzusammenhalt.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte werden nach Gefühl gewählt und weil es sich gerade so anbietet...ohne dementsprechende Schulungen oder Vorkenntnisse.
Sowas macht sich dann auch schnell in Form von unprofessionellem Verhalten bemerkbar (siehe auch vorherige Beurteilung zu der Sparte ,,Arbeitsatmosphäre“.)
Zum Schluss war dies eine reine Katastrophe und ich bezweifle, dass sich das in irgendeiner Form gebessert hat.
Hier wäre es angebracht gewesen, das Führungspersonal entsprechend zu schulen oder Jemanden von Außen einzustellen, der die benötigten Qualifikationen besitzt.
Es ist schwer, Menschen als weisungsbefugt zu akzeptieren, wenn diese sich wie Teenager und / oder respektlos verhalten.
Ich fühlte mich selten anerkannt und wertgeschätzt, geschweige denn, gehört.
Es ist allgemein bekannt, dass Verbesserungsvorschläge gern mal als nicht gut oder unwichtig abgeschlagen, dann aber Wochen später als Eigenkreation verpackt umgesetzt wurden.
Interessante Aufgaben
Nach 3,5 Jahren kam ich mir immer mehr so vor, als würde ich verblöden.
Die Tätigkeit an sich hätte interessant sein können, wenn hier auch mal Schulungen in dem Bereich stattgefunden hätten, um das Wissen der Mitarbeiter zu erweitern.
Da dies aber nie gemacht wurde, bekam der Job irgendwann diesen typischen Call-Center-Charakter.
Gleichberechtigung
Hier gibt’s nur einen Stern.
Ich weiß nicht, wie weit ich ausholen darf aber, gleichberechtigt ist man in dieser Firma nicht.
Entscheidend sind das Geschlecht, Deine Herkunft, die Schulbildung.
Ein Klassiker ist das regelmäßige Teekochen der weiblichen Belegschaft, für die Geschäftsführung...oder auch, dass der Geschäftsführung das Mittagessen bis unters Kinn serviert und hinterher auch wieder abgeräumt wird, wie in einem Restaurant.
Mitarbeiter mit persönlicher Bindung zum Führungspersonal bzw. der Geschäftsführung hatten (und haben) mehr Freiheiten als Mitarbeiter ohne diese Bindung.
Angenehm war auch, die Aufforderung der Geschäftsführung, die weiblichen (!) Mitarbeiter sollten doch bitte die Küche aufräumen, solange die Reinigungskraft im Urlaub sei.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier gab es keine Unterschiede zwischen jung & alt.
Arbeitsbedingungen
Nur zwei Sterne, weil auch hier nicht mitgedacht und ständig etwas verändert wurde-zum Nachteil der Mitarbeiter.
Plötzlich saß der Kundenservice mit Kollegen zusammen, die dafür bekannt waren, dass sie nicht leise kommunizieren können.
Es war fast grundsätzlich zu laut, weil man den Großteil der Mitarbeiter in einem Raum aufteilte.
Da ist es dann nicht mehr so leicht, sich zu konzentrieren.
Der Bitte um eine bessere Sitzgesundheit in Form von guten, angepassten Stühlen, wurde nicht nachgegangen.
Die Frage nach Tischen, die in der Höhe verstellbar sind, wurde mit ,,Wir haben Tische und hier ist kein Wellness-Urlaub“ beantwortet.
Neue Headsets gab es erst nach Monaten und ständigem Nachfragen.
Eine Klimaanlage ist vorhanden und sie leistete gerade im Extremsommer 2018 gute Dienste.
Sauber war es auch, sofern die Reinigungskraft (die wirklich ein Segen war) Dienst hatte.
Hatte sie Urlaub, fand man auch gern mal Maden in der Küche, weil sich Niemand verantwortlich fühlte und die Geschäftsführung auch keine Maßnahmen für die Übergangszeit traf.
Es war schon ein Fortschritt, als man wenigstens mitgeteilt bekam, dass die Reinigungskraft Urlaub hat.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mülltrennung gibt es nur oberflächlich und Beteiligungen an sozialen Projekten sind nicht bekannt.
Gehalt/Sozialleistungen
Angemessene Bezahlung ist was Anderes, defintiv.
Gehaltsverhandlungen führten ins Nichts.
In der heutigen Zeit ist es ein Unding, seinen Mitarbeitern ein so niedriges Gehalt zu zahlen, obwohl es dem Unternehmen mehr als gut geht.
Man hat 21 Urlaubstage, von denen man zwei für den 24.12. & 31.12. abgeben muss, sofern diese auf einen Mo-Fr fallen.
Bleiben noch 19...muss ich mehr schreiben?
Vermögenswirksame Leistungen gab es nicht, über die Möglichkeit einer betrieblichen Altersvorsorge wurde nicht aufgeklärt.
Einen Freizeitausgleich nach Geschäftsrisen am Wochenenden gab es ebenfalls nicht.
Urlaubs- und Weihnachtsgeld wurde nicht gezahlt.
Image
Es ist schwer, das zu beurteilen...ich habe die Beschwerden der Kunden angenommen und auch die Bewertungen im Netz bearbeitet...Kundenzufriedenheit ist was Anderes.
Innerhalb der Firma wurde quasi nie gut über die Firma geredet, die Unzufriedenheit Aller ist ständig zu spüren und ja, sie ist gerechtfertigt.
Karriere/Weiterbildung
Beides nicht vorhanden.
Schulungen gab es zB. auch nach mehrmaligem Bitten nicht.
Man arbeitet vor sich hin, ohne Aussicht auf eine Änderung.
Ich wollte einen Ausbilderschein machen, wird in dieser Firma aber nicht gebraucht, da Azubis nicht erwünscht sind.
Einen Englischkurs hätte man mir bezahlt, diesen hätte ich aber am Wochenende besuchen müssen, obwohl ich bereits mitgeteilt hatte, dass ich mir ja schon einen Zweitjob fürs Wochenende suchen musste, wegen des geringen Gehalts.