Finger weg!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Montags wurde Obst geliefert - das war meistens gegen Mitte der Woche bereits gegessen.
Fitnesszuschuss in Form eines monatlichen Gutscheins.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich bekam keine Einarbeitung! Man erwartete, dass ich alles innerhalb eines Monats aus dem Schlaf lerne und ebenso arbeiten kann wie jemand, der sich seit Jahren im Reppa-Universum bewegt! Als ich diesen Umstand bei den ersten beiden Mitarbeitergesprächen erwähnte, wurde es so gedeutet als versuche ich meine schlechte Arbeit damit zu rechtfertigen und Ausflüchte und Ausreden zu suchen!
Auch der PC mit dem ich anfangs arbeiten sollte, war schon dermaßen durch, dass es beim Arbeiten ständig zu Problemen kam!
Verbesserungsvorschläge
Mein Eindruck: Da ist nicht viel zu retten. Die Atmosphäre mit dem Hauptkunden ist zu vergiftet und verkantet. Wenn sich die Struktur nicht grundlegend ändert, wird die Agentur auch in Zukunft keine Arbeitskräfte halten können. Da ist Werbung auf einem Bus und in den Sozialen Medien herausgeworfenes Geld und verschwendete Ressourcen.
Und es wäre weniger auffällig, wenn man zwischen den tollen Bewertungen hier ein größeres Zeitfenster lassen würde...
Arbeitsatmosphäre
Der Großteil der Angestellten kommt gut miteinander aus - allerdings sind viele, die zu meiner Zeit dort beschäftigt waren, mittlerweile ausgeschieden, daher kann ich nicht beurteilen, wie es sich aktuell verhält.
In meiner Abteilung hatte ich allerdings nie das Gefühl, angekommen und integriert worden zu sein und habe mich stets als Außenseiter und Lückenbüßer gefühlt.
Kommunikation
Auf der Mitarbeiterebene befriedigend, mit dem Hauptkunden ungenügend. Innerhalb meiner Abteilung musste ich Emails vor dem Senden an diesen Kunden erst mit Teamkollegen absprechen, damit diese auch "harmlos" genug waren und der Kunde nicht etwas zwischen den Zeilen lesen könnte, das er als Feindseligkeit oder schroffe Kritik versteht.
Kollegenzusammenhalt
Da jeder die Reppa-Erfahrung durchlebt, hat man einen gemeinsamen Nenner, ist sozusagen im Leid vereint.
Work-Life-Balance
Nepper, Schlepper, Bauernfänger!
Man geht natürlich beim Werben um neue Mitarbeiter damit hausieren, dass man Home Office, flexible Arbeitszeit sowie eine 4-Tage-Woche anbietet. Also, von der 4-Tage-Woche ist die Agentur ausgeschlossen (außer eines Mitarbeiters, der wohl aufgrund seiner langen Betriebszugehörigkeit einen besonderen Status genießt). Alleine das Arbeitsaufkommen lässt dies nicht zu!
Home Office sowie flexible Arbeitszeiten sind gut und schön, bringen mir aber nichts, wenn ich aufgrund der Deadlines dazu gezwungen bin, morgens schon um 7 h anzufangen und abends irgendwann gegen 18 h aus Erschöpfung aufhöre. Und mir dann noch von meinem Vorgesetzten sagen zu lassen, dass ich doch auch abends noch ein paar Stunden etwas machen könnte und am besten noch jede Sendung des Hauptkunden am TV akribisch mitverfolgen soll.
Außerdem muss jede einzelne Minute Arbeitszeit in einem Programm gebucht werden - man wird zum gläsernen Mitarbeiter!
Vorgesetztenverhalten
Nach kurzer Zeit durfte ich mich einem monatlichen Mitarbeitergespräch unterziehen. Inhalt all dieser Meetings war, mir zu erklären, wie schlecht meine Arbeit sei und dass man mich mit dieser unterirdischen Leistung nicht über den 1-Jahres-Vertrag hinaus beschäftigen würde, bzw. ich überhaupt die Probezeit schaffe.
Mir wurden Dinge vorgeworfen, die man auf Anfrage noch nicht einmal konkretisieren oder mir Beispiele geben konnte. "Es ist halt so!"
Im Nachhinein erfuhr ich, dass ich eigentlich im Rahmen der Probezeit entlassen werden sollte, ich dann aber gut genug war, um die Zeit zu überbrücken, bis man einen Nachrücker gefunden hatte. Mein Vorgesetzer, von dem diese Entscheidung abhing, hat mir das in keinem Gespräch klar kommuniziert, sondern stets die Option offen gelassen, dass ich übernommen werden KÖNNTE. Noch nicht einmal als die gesetztliche Frist erreicht war, in der er mich darüber informieren musste, konnte er klare Worte finden, sondern sagte, er wisse es noch immer nicht, ob ich eine Bleibeperspektive habe und es daher besser sei, wenn ich mich beim Arbeitsamt melde.
Übrigens: Die Dinge, die an meiner Arbeit bemängelt wurden, waren bei frühreren Projekten ok.
Interessante Aufgaben
Repetitiv, monoton und alles dreht sich zu 95 % um den Hauptkunden!
Gleichberechtigung
Manche Personen haben Sonderrechte was mobiles Arbeiten, flexible Arbeitszeiten und Präsenzzeiten in der Agentur betrifft.
Umgang mit älteren Kollegen
Welche älteren Kollegen? Man versucht gezielt Berufseinsteiger anzuwerben, die dann für einen entsprechend niedrigeren Gehalt arbeiten.
Arbeitsbedingungen
Im Winter frieren, im Sommer schwitzen!
Dazu kommt die viel zu hohe Arbeitslast pro Kopf. Da ist es nicht hilfreich, wenn die Leitung versucht, neue Kunden an Board zu holen - wer soll die Arbeit leisten?
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Greenwashing. Alles für die Außenwirkung.
Gehalt/Sozialleistungen
In meinem Fall der Branche und Region angemessen, allerdings entlässt man gerne auch mal fähige Mitarbeiter, wenn diese dann doch auf einmal zu teuer werden.
Die Überstundenregelung! Wenn im Monat mehr als 10 Überstunden anfallen, so ist dies beim Vorgesetzten zu melden und dieser reicht dies wiederum an die Personalstelle weiter. Mir hat das niemand gesagt und so wurde ich nach meinem Ausscheiden um einige Stunden geprellt!
Außerdem gab es Probleme mit meiner letzten Gehaltszahlung. Mein Vorgesetzter hatte mich an einem Workshop angemeldet, nur um mich eine Woche später wieder abmelden zu wollen. Leider war dies nicht mehr möglich, weshalb ich die Kosten im Nachhinein tragen sollte (wahrscheinlich, damit er etwaigen Betrag nicht von seinem Abteilungsbudget verliert)! Nach Androhung arbeitsrechtlicher Schritte und einer Fristsetzung erhielt ich den Rest des mir zustehenden Geldes.
Image
Man versucht sich immer in der Öffentlichkeit vom Hauptkunden abzusetzen und auch beim Bewerbungsgespräch wurde das mehrmals betont. Aber die Realität ist nunmal, dass Reppa drin ist, wo Reppa drauf steht! Ich habe nie verstanden, was diese Distanzierung bewirken soll, vor allem bei der Suche nach Angestellten. Spätestens nach einer Woche wird das ohnehin klar! Also warum nicht gleich Transparenz statt Märchen?
Karriere/Weiterbildung
Ich selbst wurde für ein 2-tägiges Online-Seminar angemeldet - mein Vorgesetzter änderte innerhalb kurzer Zeit seine Meinung und wollte mich wieder abmelden... Begründung: Es bringe mir nichts, da ich die darin vermittelten Inhalte bereits beherrsche.