Das Albert-Schweitzer-Kinderdorf hat eine ähnliche Problematik wie die katholische Kirche: es wird nie kontrolliert
Verbesserungsvorschläge
Man sollte dringend aufhören die Stellen in Führungspositionen immer nur intern zu besetzten. Nur weil jemand einen Job schon seit 20 Jahren macht, heißt das nicht das er ihn gut macht. Klare Empfehlung ist die regelmäßige, unabhängige und außenstehende Überprüfung der eigenen Kinderdorffamilien und natürlich auch der Wohngruppen und Außenstellen. Manchmal hat es den Anschein, die Kinderdorfeltern und die Leitung der Wohngruppen dürfen wahllos machen was sie wollen mit den dort lebenden Kindern und Jugendlichen und ihren zugewiesenen Mitarbeitern, ohne das dies auf pädagogischer und professioneller Ebene eine fundierte Basis hat. Außerdem ist es sehr fraglich, auf welcher Grundlage die Kinderdorffamilien ausgesucht werden! Wie kann es sein, dass nur weil von Mutter und Vater eine Person beispielsweise eine Erzieher Ausbildung gemacht hat, diese anschließend bis zu 7 schwer traumatisierte Kinder und Jugendliche aufnehmen dürfen ohne jegliches Fachwissen oder einer psychologischen Überprüfung ob diese Eltern dieser Situation gewachsen sind? Das sollte eigentlich verboten sein schwer traumatisierte Kinder und Jugendliche in unproffesionelle Hände zu übergeben.
Arbeitsatmosphäre
Stark schwankend. Viel Verantwortung. Viel Druck. Im Prinzip arbeitet jeder wie er/sie es für richtig hält, es gibt kein klares Konzept.
Kommunikation
Mehr als unterirdisch. Klatsch und Tratsch nehmen einen großen Stellenwert ein. Wichtige Dinge werden nur auf Leitungsebene geteilt und angesprochen
Kollegenzusammenhalt
Es gibt keinen Zusammenhalt. Kollegen lästern hinter dem Rücken über andere und da es wie ein kleines Dorf ist, ist das auch für alle die dort arbeiten voll in Ordnung.
Work-Life-Balance
Diese muss man sich wirklich abschminken. Man arbeitet bei den Kinderdorffamilien im Prinzip jeden Tag von 09/00 Uhr bis 20/00 Uhr. Kann auch früher oder deutlich länger. Bei der Mädchenwohngruppe sind die „Schichtzeiten“ dann noch mehr unterirdisch. Jedoch Hauswirtschaft, Leitung und Verwaltung haben gute Arbeitszeiten.
Vorgesetztenverhalten
Klare Kommunikation, Transparenz, professionelles Verhältnis zu Angestellten, Empathie, Grenzen und Innovation - all das vermissen wir hier sehr!!
Interessante Aufgaben
Die pädagogischen Aufgaben sind definitiv interessant und auch abwechslungsreich. Man hat die Chance,sich weiterzuentwickeln. Jedoch ist Atmosphäre stark abhängig von dem jeweiligen Team. Da hier ausschließlich indirekt kommuniziert wird, kann es manchmal ungemütlich werden.
Gleichberechtigung
Wirklich sehr hoher Frauenanteil, jedoch keinerlei Aufstiegsmöglichkeiten geboten.
Umgang mit älteren Kollegen
Langdienende Kollegen und Kolleginnen werden dort definitiv gefördert und geschätzt. Jedoch steht gerade die Meinung der älteren Kollegen bei Abstimmungen und Diskussionen guten und neuen innovativen Lösungsansätzen im Wege.
Arbeitsbedingungen
Das Kinderdorf liegt ganz am Ende der Stadt versteckt im Wald. Das Gelände rundherum ist wunderschön und umgeben von Wäldern, Wiesen und Wasser. Die Häuser wurden großteils bereits in den 60er Jahren erbaut und sind daher einfach alt, hellhörig und erstrahlen nicht in neustem Glanz. Das WLAN hat auch schon bessere Zeiten erlebt.
Es gibt eindeutig viel zu wenig Parkplätze für die eigenen Mitarbeiter, sowie den Kindergarten und Besucher.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Durch die Umgebung ist ein Umweltbewusstsein definitiv geboten. So gibt es beispielsweise auch Müllsammelaktionen des Kinderdorfs.
Das Essen plant jede kinderdorffamilie individuell. Ob die Kinder und Jugendlichen nur biologisch, vegan oder nur mit Sandwiches ernährt werden, kontrolliert letztendlich keiner. Eigentlich müsste es dringend eine einheitliche Essenssituation für sowohl Kinder und Jugendliche als auch Mitarbeiter geben.
Gehalt/Sozialleistungen
Es wird nach Tarif bezahlt, was durchaus angemessen ist. Allerdings hat man keine oder wenig Aussicht auf einen Aufstieg und somit auch keine oder wenig Aussicht auf mehr Geld.
Image
Das Image stimmt oft nicht mit der Realität überein. Es gibt einen Teil der Mitarbeiter die das Kinderdorf regelrecht als göttlichen Ort anpreisen und einem alles schön reden. Aber es gibt auch so viele negative Stimmen und der Wunsch nach mehr Realität und weniger Verherrlichung. Eigentlich ist die ganze Organisation in einer Krise, dies wird jedoch nach außen kaum ersichtlich sein.
Karriere/Weiterbildung
Wie schon besprochen, wenig Aufstiegsmöglichkeiten für Mitarbeiter. Es wird sehr wenig zur professionellen Weiterbildung der Mitarbeiter getan. Die Themen sind meistens auf sehr niedrigem Niveau gehalten und wiederholen sich ständig. Man sollte dringend bei Weiterbildungen differenzieren zwischen dem Anspruch von verschiedenen Mitarbeitern. Ein Erzieher hat ein anderes Niveau als ein Jugend und Heimerzieher. FSJler und Praktikanten haben eventuell andere Themen nötig als Menschen die seit mehr als 5 Jahren als Leitung arbeiten.