Top Gehalt, schlechtes Vorgesetztenverhalten, wenig interessante Aufgaben
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gehalt und Zulagen im Schichtdienst sind gut. Positiv sind hier die Zulagen, welche weit über dem Standard liegen. Außerdem kann man eine umfangreiche Altersvorsorge abschließen, welche vom Unternehmen unterstützt wird. Es gibt noch weitere Benefits, wie eine Gehaltsumwandlung für ein Jobrad oder eine Zuzahlung für ein ÖPNV Jobticket, diese habe ich aber nicht in Anspruch genommen. Und über den Obstkorb freut sich jeder.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Als normaler Angestellter hat man das Gefühl, dass sich nichts vorwärtsentwickelt und wenn sich etwas entwickelt, dann nur sehr langsam, über Monate hinweg, und in sehr kleinen Schritten.
Mitarbeitergespräche werden monatelang hinausgezögert, obwohl man diese mehrmals angefragt hat. Zwischenzeugnisse, welche man aufgrund eines Führungswechsels angefragt hat, benötigen Monate und es werden leere Versprechungen gemacht.
Wenn man mit einem IQ von 60 zu den Intelligenzbestien gehören und nur wenig zu tun haben möchte, ist die ALDB der richtige Arbeitgeber, sonst würde ich niemanden dazu raten. Man muss nicht einmal eine IPAdresse von einer MAC-Adresse unterscheiden können.
Dies ist kein Witz, wenn die Fachgruppe eine Info über die Kundenschnittstelle an den Kunden geben möchte, wird der Text von der Kundenschnittstelle, ohne Sinn und Verstand, 1:1 kopiert und eingefügt. Dabei ist es egal, ob der Kunde mit den Informationen oder Firmeninternen Bezeichnungen etwas anfangen kann oder nicht. Aufgaben der Kundenschnittstelle werden den Fachabteilungen zugewiesen, während die Kundenschnittstelle sich darüber lustig macht und sich quasi gegenseitig herausfordert, möglichst wenig zu arbeiten.
Verbesserungsvorschläge
Klare Strukturen treffen.
Klare Regelungen, sowie Prozesse definieren und durchsetzen (Ausnahmen sollten natürlich möglich sein, sofern man Argumentieren kann)
Für interessantere Aufgaben sorgen.
Personal nicht mehrere Jahre "rumsitzen" lassen.
Offen und ehrlich auf Arbeitnehmer zugehen, das Gespräch suchen und keine drohende Aussagen treffen.
Arbeitsatmosphäre
Nach mehreren Aussagen wie „wenn du nicht derselben Meinung bist, solltest du dir Überlegen ob die ALDB der richtige Arbeitgeber ist“ oder „wenn du einen Kredit von der Bank abbezahlen musst, ist es nicht mein Problem und ich kann dir die Schichtdienste entziehen“ von der Führungsebene, kann man sich denken wie teilweise die Arbeitsatmosphäre ist. Die Kollegen sind nett und man kann sich gut mit ihnen unterhalten und auch Spaß während der Arbeit haben.
Kommunikation
Es gab einen wöchentlichen (freiwilligen) Teamcall, welcher nicht zur Arbeitszeit gezählt wurde. Man wird aber angesprochen, wenn man nicht daran teilnimmt. Wenn man nicht die linke Hand der Führung ist, findet wenig Kommunikation mit der Führung statt. Mit den Kollegen kann man sich aber gut austauschen. Man muss teils in mehreren verschiedenen Systemen und Postfächern schauen und sich Informationen zu Abläufen/Prozessen zusammensuchen, obwohl man dafür eigentlich eine Zentrale Abläge hätte. An der zentralen Ablage wurde bis zu meinem Ausscheidungsdatum gearbeitet, dieses war jedoch nicht freigegeben und nur sehr rudimentär befüllt.
Kollegenzusammenhalt
Gibt immer solche und solche. Manche wollen Karriere machen und machen alles mit, was die Führungsebene sagt und manche halt nicht. Warnung an alle, die auch mal Kritik üben, dies kann in unangenehmen Gesprächen enden. Man kann sich aber mit den meisten Kollegen gut unterhalten.
Work-Life-Balance
Da ich im 24/7 Schichtdienst gearbeitet habe, kann ich dazu keine gute Aussage machen. Das muss jeder für sich selbst entscheiden, im Normalfall kann man aber Schichten wechseln.
Falls man kein Problem hat, kurzfristig „Freizeit“ angeordnet zu bekommen, kann man hier auch glücklich werden: Wir hatten an unserem Standort eine geplante Stromwartung und obwohl ich meine Arbeitskraft mehrmals angeboten habe, wurde mir nicht mal 24 Stunden vor der Wartung gesagt, dass ich Frei habe und ich diese Freizeit mit meinen Gleitzeitstunden abgelten müsse. Weiteres Beispiel: Ich sollte auf Dienstreise an einen anderen Standort für eine Woche kommen. Am 2. Oder 3. Tag vor Ort, wurde ich dann morgens beim Frühstück im Hotel angerufen das ich heute nicht kommen müsste und ich Gleitzeit nehmen muss.
Minusstunden müssten aber nachgearbeitet werden, da ja nur Leistung bezahlt wird.
Das diese Leistung aber bei manchen Kollegen daraus besteht, auf der Arbeit zu schlafen oder stundenlang abwesend zu sein, ist egal. Man kann es natürlich auch wie manch anderer Kollege machen und sich von anderen Ein- und ausbuchen lassen, um seine Gleitzeitstunden aufzufüllen.
Vorgesetztenverhalten
Wie man den anderen Absätzen entnehmen kann, ist das Vorgesetztenverhalten schlecht einzustufen. Man kann sich auf leere Versprechungen einstellen und man muss sich immer wieder auf eine längere Wartezeit einstellen. Kritik wird nicht gern gesehen. Zusatzarbeiten werden zwar vergeben, aber man bekommt kaum Feedback und an einem gemeinsamen Ergebnis wird nur zögerlich gearbeitet.
Interessante Aufgaben
Es werden „Versprechungen“ zu Interessanten Aufgaben gemacht aber leider spartanisch erfüllt oder sogar ganz verworfen. Nach knapp drei Jahren im Unternehmen habe ich vergebens auf Interessante Aufgaben gewartet, obwohl man interessante Aufgaben angefragt hat. Die Zusatzarbeiten, die vergeben werden, fühlen sich nicht so an, als würde man etwas Produktives machen, dies endete eher in noch mehr Dokumentationsaufgaben.
Gleichberechtigung
Es wird niemand bevorzugt oder benachteiligt aufgrund seines Alters oder Geschlechts. Wenn man aber Kritik übt oder kleinere Fehler gemacht hat, kann man davon ausgehen, dass man sich in einem Gespräch verantworten muss. Ein Beispiel hierzu: die Schicht war mit 3 Mitarbeitern besetzt, während der Übergabe gab es einen kritischen Auftrag. Aufgrund der Schichtübergabe und diversen Anrufen von Kunden/Support Dienstleistern, hat sich die Bearbeitung des Auftrages um ca 15-20 Min verzögert. Daraufhin musste sich einer der drei Kollegen in einem Gespräch mit der Teamleitung und der Führunsebene verantworten.
Umgang mit älteren Kollegen
Wir wurden gleichbehandelt, da wurde niemand bevorzugt oder vernachlässigt.
Arbeitsbedingungen
Viele Mitarbeiter im Großraumbüro. Manchmal hört man von anderen Kollegen lautstarke Musik oder Gespräche/Gelächter, während man gerade mit Kunden telefoniert. Ich saß teilweise in einem unfertigen Büro, ohne richtige Toilette/Küche, dafür aber mit Baulärm. Mittlerweile wurden aber die Bauarbeiten abgeschlossen. Bei der Arbeit werden einem (zu viele) Freiheiten gelassen, die von jedem persönlich positiv oder negativ aufgenommen werden sollten.
Am Anfang konnte man sich für einen freiwilligen Ärztlichen Check melden, dieser wurde trotz mehreren Nachfragen, nach drei Jahren nicht durchgeführt und es kam kein Feedback dazu.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wie oben schon erwähnt, kann man ein Jobrad oder ein Jobticket erhalten und somit etwas Gutes zur Umwelt beitragen, aber Arbeitsplätze werden teils Monatelang/Jahrelang nicht benutzt. PCs sind tagelang unnötig eingeschaltet.
Gehalt/Sozialleistungen
Wie oben beschrieben sind die Zulagen sehr gut und das Grundgehalt ist solide. Die Altersvorsorge ist auch positiv hervorzuheben. Man bekommt ein 13. Gehalt (Weihnachtsgeld) und noch ca. ein Viertel des Monatsgehalts im Sommer (Urlaubsgeld). Außerdem richtet man sich an die Verhandlungen der IG-Metall.
Image
Keiner meiner Bekannten und Freunde hat jemals von der ALDB gehört.
Karriere/Weiterbildung
An meinem Standort gab es nicht wirklich die Möglichkeit eine andere höherwertigere Stelle zu besetzen und hunderte Kilometer weg zu ziehen kam für mich nicht in Frage. Mir wurde zumindest anfangs gesagt, dass ich Schulungen in Anspruch nehmen könnte, sofern diese einen Bezug zu meiner Tätigkeit hätten, ich habe das Angebot aber nicht in Anspruch genommen und kann daher keine richtige Aussage treffen.
Mitarbeiter, die sich in die Fachabteilung beworben haben, sitzen teils weit über ein Jahr nur herum. Klar, diese bekommen ab und zu Schulungen und hier und da Aufgaben, aber nichts, was einen fast 8 Stunden Arbeitstag fordert -> eher so 1-2 Stunden.