Vom Traditionsunternehmen zum Investitionsobjekt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kantine war echt lecker und die Damen an der Ausgabe sehr nett. Großes Lob.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Teilweise sehr unlogische Strategien - gerade im Personalbereich. Es geht eher um Zahlen- als um Menschen - das macht sich stark bemerkbar. Die Chefetage wird gehypt, der Arbeiter und die Angestellten im Tagesgeschäft - die ja genau genommen - den Laden am laufen halten - sind austauschbare Nummern. Unmengen an Zeitarbeitern. Manche Abteilungen bestehen gefühlt hauptsächlich aus Werksstudenten. Die EDV ist umständlich aufgebaut und schafft eher Arbeit als dass sie erleichtert. Da könnte sicher Abhilfe geschaffen werden. Weniger Chefs und Management, mehr Eigenverantwortung für die Mitarbeiter. Weniger Studenten bzw. "Gstudierte", mehr Menschen mit praktischer Berufserfahrung wäre in manchen Bereichen sinnvoller.
Verbesserungsvorschläge
zurück zu den Wurzeln - Qualität statt Quantität. Wenn ich hochpreisig verkaufen will, darf der Kunde auch dementsprechende Produkte erwarten. Service verbessern. Flexiblere Arbeitszeitmodelle, evtl. auch mehr Home Office anbieten. Zeitarbeit reduzieren - wer will sich schon ein Bein ausreissen, wenn er sich eh wie auf dem Schleudersitz fühlt. Obwohl sich dieses unsichere Gefühl teilweise quer durch die Firma zieht.....man hat immer wieder Bedenken gehört, dass der Laden weiter verkauft wird. Kann auch Manipulationsstrategie dahinter stecken - keine Ahnung.
Fazit: Arbeiten gehen ist ein Tauschgeschäft - Arbeitskraft gegen Gehalt - bzw. Lohn. Rein zum Geldverdienen kann man in der Firma gut klar kommen. Wer jedoch recht idealistisch eingestellt ist und sich nach Wertschätzung sehnt, ist hier glaub ich falsch.
Arbeitsatmosphäre
wirklich tolle, hilfsbereite Kollegen - Team- und Abteilungsleiter teilweise der Typ: nach oben buckeln, nach unten treten.
Kommunikation
Flurfunk, Kantine, Kaffeeküche.....sonst erfährt man kaum was - oder erst, wenns längst zu spät ist.
Kollegenzusammenhalt
In meinem Fall wirklich gut - jeder hilft jedem und man hat sich untereinander abgestimmt.
Work-Life-Balance
Am besten gleich von Anfang an Grenzen stecken und sich auf Stunden schieben nicht einlassen, sonst wird das dauernd erwartet. Leider läufts in manchen Abteilungen sehr in starren Bahnen, angebliche Gleitzeit, von der man aber nix mitkriegt. Auf 40 Stunden wird oft beharrt, obwohls viele Leerlaufzeiten in manchen Abteilungen gibt. Viel könnte auch z. B. im Home Office erledigt werden, weil ja etliches ohnehin per Mail angefragt werden muss.
Vorgesetztenverhalten
da wäre wohl einer gerne was besseres geworden und hats nicht geschafft.....herablassend, arbeitsscheu (tut aber stets schwer beschäftigt), teilweise sehr grenzwertige bis sexistische Sprüche - am liebsten wird delegiert, Verantwortung bzw. Fehler auf andere geschoben - aber fremde Lorbeeren gerne kassiert. Man braucht ein gutes Selbstbewusstsein, dickes Fell und gute Nerven - dann geht's.
Interessante Aufgaben
eigentlich immer ziemlich das gleiche - aber sehr nette Kunden - hat Spaß gemacht.
Gleichberechtigung
Mir wären keine Frauen in leitenden Positionen bekannt.
Umgang mit älteren Kollegen
vereinzelte werden sehr wertgeschätzt und hofiert....
Arbeitsbedingungen
Bisher die schlechtesten, die ich erlebt habe. im Winter stickig, im Sommer kann man die Fenster wegen der Geräuschkulisse von außen nicht öffnen, wenn man telefonieren oder sich nur mit den Kollegen absprechen will. Man versteht teilweise sein eigenes Wort nicht. Ausstattung veraltet und unergonomisch. Haben auch viele Rückenbeschwerden und andere gesundheitliche Probleme - Krankenstand ist wohl noch nicht hoch genug.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
zur Mülltrennung etc. kann ich nichts sagen. zum Sozialbewusstsein: eher nicht vorhanden. Mitarbeiter, die z. B. psychische Erkrankungen (u. a. aufgrund des permanenten Drucks und des Vorgesetztenverhaltens haben) werden nicht ernst genommen und sogar teilweise ins lächerliche gezogen. Stunden reduzieren ist wohl schwierig. Vom Betriebsrat habe ich nichts mitbekommen (außer mal irgendwas wegen der Kantine).
Gehalt/Sozialleistungen
war zufrieden - lag aber an meiner Zeitarbeitsfirma
Image
Früher wars wohl eine Firma, wo man von der Ausbildung bis zur Rente gerne geblieben ist. Mittlerweile ist der Ruf nicht mehr besonders. Am besten sagt man in Gesellschaft nicht, wo man arbeitet, weil fast jeder ein Teil von Al-Ko daheim hat, das mittlerweile leider der früheren Qualität nicht mehr ansatzweise entspricht, bzw. mit dem Service und/oder der Reparaturmöglichkeit extrem unzufrieden ist.