Eine Augen öffnende Erfahrung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Allnet bietet eine abwechslungsreiche Tätigkeit, bei der Zeit- und Selbstmanagement von hoher Bedeutung sind. Hier ist jeder gut aufgehoben, der eine echte Herausforderung sucht und den Schmiss ins kalte Wasser nicht scheut.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Führung mit der eisernen Faust seitens GF ist deutlich spürbar.
Verbesserungsvorschläge
- flexible Arbeitszeiten
- Trainingsprogramm für angehende Führungskräfte
Arbeitsatmosphäre
Der Alltag innerhalb der Bürowände ist von einem spürbaren Druck geprägt. Performance wird nicht daran gemessen was man sät, sondern was man erntet - egal auf welchem Wege.
Kommunikation
Die Kommunikation findet immer auf direktem Wege statt, was aufgrund die flachen Hierarchiestrukturen zurück zu führen ist. Ein klares Plus.
Kollegenzusammenhalt
Zwar kommt außergewöhnlich selten vor, dass man sich nach Dienstschluss auf ein Bier o.ä. zusammensetzt oder gemeinsam die Mittagspause verbringt, dennoch wird ein besonderer Wert auf das "Gemeinsam" gelegt. Dafür ist es aber auch vonnöten, dass kontinuierlich über den Tellerrand hinaus geschaut werden muss.
Work-Life-Balance
Zwar waren mir bei Vertragsunterschrift die Pflichten einer 45-Stunden-Woche bewusst, dennoch war ich über deren Umsetzung mehr als überrascht.
Flexible Arbeitszeiten sind leider eine Fehlanzeige: man beginnt pünktlich um 8.00 Uhr, ohne wenn und aber. S-Bahn-Verspätungen, Staus oder sonstige nicht beeinflussbare Faktoren zählen hier nicht - der Dienstbeginn wird mit einem Flugzeugstart verglichen.
Das bedeutet allerdings auch, dass ca. 90% der Kollegen um Punkt 18.00 Uhr das Büro in Scharen verlassen, da Überstunden nicht bezahlt werden.
z.B. Arzttermine können nur während des Urlaubs wahrgenommen werden, da während der Regelarbeitszeit keine Ausnahmen gemacht werden.
In einem Satz zusammengefasst: Hier herrscht Schichtarbeit im Büro.
Vorgesetztenverhalten
"Der beste Vorarbeiter wird als Vorgesetzter immer scheitern, wenn er keine Sozialkompetenz besitzt". Ein Spruch bzw. eine Weisheit, die man hier definitiv unterschreiben kann.
Es war sehr interessant zu sehen, nach welchen Kriterien ein Vorgesetzter bestimmt wurde.
Oft wurden die am besten performenden Mitarbeiter befördert, in einem anderen Fall eine Person ohne jegliche Affinität zu der jeweiligen Abteilung - aber mit Führungskompetenz.
Alles in allem eine sehr seltsame Mischung, dennoch haben alle eines gemeinsam: ein freundschaftliches Verhältnis zur Geschäftsführung.
Ein fehlendes Onboarding bzw. Training für Führungskräfte ist deutlich spürbar anhand des Umgangs im Büro. Der Aufstieg wird gerne in Form von stetigen Machtdemonstrationen geäußert. Hier sitzen Bosse, keine Leader.
Interessante Aufgaben
Jeder Mitarbeiter trägt ein hohes Maß an Verantwortung. Dadurch bekommen alle Kollegen den Spielraum, den sie zur Erledigung ihrer Aufgaben auch benötigen. Wie bereits angesprochen ist dies auf die flache Hierarchie zurück zu führen.
Momente, an denen das Telefon ruhig steht sind selten und tragen zu einer guten Grundauslastung bei. Die internationale Korrespondenz rundet die Bewertung ab.
Kein Tag gleicht dem anderen.
Gleichberechtigung
Es spielt keine Rolle, welches Geschlecht, Herkunft, Orientierung, Hautfarbe o.ä. man besitzt. Jeder wird ohne Vorurteile gleich behandelt.
Auch bietet die Firma eine gute Chance, als Quereinsteiger Fuß in der Branche zu fassen.
Lediglich das Vorgesetztenverhalten hindert mich daran, 5 Sterne zu vergeben.
Umgang mit älteren Kollegen
In Sachen "Umgang mit älteren Kollegen" können sich so manche Mittelstands- und Enterprise-Firmen eine Scheibe von Allnet abschneiden.
Absolut vorbildlich.
Arbeitsbedingungen
Vor dem Umzug in das neue Bürogebäude waren die Bedingungen mehr als dürftig. Dort, wo ein Schreibtisch irgendwie hingepasst hat, wurde ein Arbeitsplatz daraus. Die Luft war damals im wahrsten Sinne des Wortes "dick".
Inzwischen ist nach einiger Bauzeit ein mehrstöckiger Komplex entstanden, der bitternötig war.
PCs, Telefone, u.a. sind auf dem Stand der Zeit, mehr aber auch nicht.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt war knapp unter dem Durchschnitt, kam allerdings immer pünktlich an.
Der betriebseigene Kindergarten ist ein zusätzliches Plus.
Image
Eines der wichtigsten Themen der Allnet.
Hier wird viel Aufwand erbracht, um die Firma nach außen hin gut und professionell aussehen zu lassen - dies gelingt auch sehr gut.
Karriere/Weiterbildung
Wie bereits angesprochen sind Persönlichkeitsentwicklungsmaßnahmen keine verfügbare Option, daher nutzten bereits in der Vergangenheit einige Kollegen die Gunst der Stunde und wechselten direkt zum Hersteller oder zur Konkurrenz.
Zum Aufstieg innerhalb der Firma benötigt man Vitamin B; offensichtliche Kompetenzen reichen meist nicht aus, um den nächsten Schritt gehen zu dürfen.
Ein Sprungbrett oder eine Sackgasse ist Allnet allemal nicht - dennoch sollte man sich im Vorfeld schon Gedanken machen, wo man hin möchte.