Bei Alvito trifft riesiges Potential auf inkompetente Führung.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Sehr netter und angenehmer Kundenstamm, interessantes Geschäftsfeld, guter Umgang unter den Kollegen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Potential wird bei Weitem nicht genutzt, Mitarbeiter mit tollen Fähigkeiten werden ausgebremst
Verbesserungsvorschläge
Mitarbeiter machen lassen - die können das. Echt!
Arbeitsatmosphäre
In der Theorie kann man sich bei Alvito selbst verwirklichen. Praktisch wird jede Idee zunichtegemacht. Die Fähigkeiten und Kenntnisse der Mitarbeiter werden nicht genutzt oder durch zahlreiche Änderungen wieder kaputtgedacht.
Betriebswirtschaftlich stellen sich einem die Haare auf, wenn für einen lapidaren Geschäftsbrief mehrere Tage oder für eine kleine Broschüre gar Wochen bis zur Fertigstellung vergehen. Am ersten (guten!) Entwurf des Mitarbeiters wird so lange "gefeilt" und "gebastelt", bis nichts mehr davon übrig ist. Verschlimmbessern trifft es wohl eher!
Banale Dinge werden immer und immer wieder überarbeitet. Projekte, in die viel Zeit und Mühe investiert wurde, werden von heute auf Morgen über den Haufen geworfen.
Für wichtige Tools, die dem Team eine extreme Erleichterung und Zeitersparnis verschaffen könnten, wird hingegen kein Geld in die Hand genommen. Das hat man ja mit der 17. Überarbeitung des Kundennewsletters bereits an Lohnkosten verbraten...
Von Motivation ist hier nicht die Rede.
Kommunikation
Im Meeting wird um mehr Beteiligung gebeten, um aus dem Monolog, der normalerweise stattfindet, vielleicht mal einen Dialog zu machen. Sobald Themen angesprochen werden, werden diese jedoch abgewürgt oder münden in einer Endlosdiskussion, weil letztlich kein offenes Ohr für neue Vorschläge vorhanden ist. Also wieder zurück zum Monolog.
Kollegenzusammenhalt
Unter den Kollegen herrscht an sich gute Stimmung. Jeder arbeitet produktiv, egal ob allein oder miteinander. Es wird gemeinsam Pause gemacht, man versteht sich.
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeit richtet sich nach der Besetzung der Zentrale, also von 09:00 bis 17:00 (bzw. freitags bis 14:00 Uhr). Da man auch in anderen "Abteilungen" relativ häufig an der Zentrale aushelfen muss, ist das im Prinzip die Kernarbeitszeit. In Absprache mit Kollegen kann man auch mal von dieser Zeit abweichen.
Nachdem zumindest zu Beginn der Social-Media-Phase noch kein Tool für geplante Uploads vorhanden war, wurde von manchen Kollegen auch nach Feierabend oder am Wochenende/im Urlaub ordentlich Zeit in den Aufbau der Kanäle investiert - leider ohne Anerkennung.
Homeoffice war aufgrund der Telefonanlage und fest installierter PCs nicht möglich.
Vorgesetztenverhalten
Die Hohe Fluktuation kommt nicht von ungefähr. Mitarbeiter werden ausgewechselt, weil "man" mit der Arbeitsweise nicht klarkommt. Wie man es macht, ist es allerdings verkehrt.
Im persönlichen Gespräch ist der Blick immer auf dem Handy. Sobald ein Anruf (von zu Hause) kommt, wird alles liegen und stehen gelassen. Dann beginnt der Sprint durchs Großraumbüro. Kann man familienfreundlich nennen - oder mitarbeiterunfreundlich.
An das "ich muss euch einfach mehr Freiraum lassen" von heute ist am Folgetag längst nicht mehr zu denken. Das Potential der Mitarbeiter wird nicht mal ansatzweise genutzt.
Projekte, die super wichtig sind und in die viel Zeit und Energie investiert wird, sind nach drei Tagen plötzlich wieder vergessen. Das motiviert - NICHT!
Interessante Aufgaben
Grundsätzlich wären die Aufgaben im Vertrieb und Marketing sehr interessant und vielseitig. Wer sich für die Themen Gesundheit und Ernährung begeistert, kann sich absolut ausleben.
Eingeschränkt wird man dann jedoch, wenn die Ideen kein Gehör finden oder nach kurzer Begeisterung plötzlich wieder uninteressant werden. Dann hat man viel investiert und bleibt am Ende trotzdem ohne Ergebnis.
Dass man sich in einer kleinen Firma gegenseitig vertritt, ist auch normal, nimmt aber in manchen Phasen Überhand und wird auf zu wenige Schultern verteilt.
Image
Nach Außen hat Alvito ein gutes Image, ist allerdings im Vergleich zu Mitbewerbern wenig bekannt. Schade, denn es wäre sehr viel Potential vorhanden!
Wie sollte es auch anders sein, werden natürlich auch die Philosophie und die Firmenwerte regelmäßig durchgekaut und immer wieder leicht verändert. Während die Mitarbeiter längst nach den "richtigen" Werten arbeiten und diese quasi auf natürliche Weise verinnerlicht haben, hat man an oberster Stelle keine Ruhe, wenn nicht jedes einzelne Wort zu 100% den eigenen Gedanken (des jeweiligen Tages) entspricht. Wer nach 20 Jahren immer noch an den Werten "basteln" muss, wird sich wohl auch in Zukunft schwer tun, sie zu finden.