Kaum Interesse an eigenen (Leih-)Arbeitern, teils unfreundlicher Umgangston, mittelmäßige Bezahlung
Gut am Arbeitgeber finde ich
- das Gehalt kam immer pünktlich
- die Mitarbeiter waren meist freundlich
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- dass man nur als Produkt behandelt wird
- es werden nie Fragen zum Einsatz gestellt, man hat das Gefühl, es interessiert niemanden, Hauptsache man bringt ihnen Geld ein
Verbesserungsvorschläge
- den Prozess bei Krankmeldungen vereinfachen
- aufhören den Mitarbeitern Fragen zu deren Krankheiten etc. zu stellen
- mehr Transparenz bei der Entlohnung schaffen
- den anteiligen Urlaub abschaffen
Arbeitsatmosphäre
Man fühlt sich als Zeitarbeiter nicht auf Augenhöhe mit den Kollegen. Besonders schwierig finde ich den Umgang mit dem Arbeitnehmer, wenn man sich krankmeldet. Man muss morgens persönlich anrufen und bekommt sofort als Gegenfrage, ob man denn morgen schon wieder arbeiten könne und was einem fehlt. Es ist unzulässig, die Mitarbeiter nach ihren Krankheitsgründen zu fragen und auch, immer wieder nachzuhaken. Im Anschluss muss man sofort zum Arzt, damit dieser einem die genaue Krankheitsdauer bescheinigt und danach gleich wieder beim Betreuer anrufen. Leute, wenn man krank ist dann ist das letzte was man machen will diesen ganzen Aufriss ab Tag 1. Da überlegt man sich, ob man nicht lieber krank zur Arbeit geht, Erholung bekommt man so oder so nämlich nicht.
Kommunikation
Man muss bei allem anrufen. Wenn man eine Mail an seinen Personalbetreuer schickt, dann wird darauf teils so lange nicht reagiert, bis man anruft.
Einerseits fand ich die Betreuerin immer sehr höflich, sobald man sich aber mal krank meldet wird man gegängelt so schnell wie möglich wieder zur Arbeit zu kommen.
Kollegenzusammenhalt
Dazu kann ich nichts sagen. Für die Kollegen im Einsatzort ist man einfach nur der Zeitarbeiter, mit den Kollegen bei der Zeitarbeitsfirma selbst hat man, außer telefonisch, so gut wie nichts zu tun.
Work-Life-Balance
Das Gute war die 35 h/Woche im Einsatzbetrieb.
Das Negative, man kann im ersten Anstellungsjahr seinen Urlaub immer nur anteilig nehmen und muss die restlichen Tage auf Überstunden freinehmen. Das heißt, wenn ich im Schnitt einen Anspruch auf 2 Tage Urlaub pro Monat habe und im Januar dann 4 Tage aufgrund von Betriebsurlaub im Einsatzort freinehmen muss, dann muss ich 2 Tage auf Überstunden freinehmen. Selbst einige der höheren Angestellten im Einsatzort fanden diese Regelung problematisch.
Vorgesetztenverhalten
Während des Einsatzes beim Kunden kümmert sich seitens der Zeitarbeitsfirma niemand um einen, es wird nicht nachgefragt, wie der Einsatz läuft etc.
Man hat kaum Kontakt zu Vorgesetzten, es sei denn man meldet sich in deren Augen zu oft krank, dann muss man sich rechtfertigen und einem werden unangemessene Fragen zur Krankheit, Dauer, Häufigkeit etc. gestellt.
Gleichberechtigung
Man steht als Zeitarbeiter meiner Meinung nach auf einer der unteren Stufen dieses Unternehmens.
Arbeitsbedingungen
Sind OK, wenn man vom anteiligen Urlaub und des Verhaltens am Telefon absieht.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich habe im Mitarbeitergespräch mein Gehalt (equal pay) angesprochen, da wurde nur darauf verwiesen, ich würde schon mehr bezahlt bekommen als üblich. Ich muss sagen, das stimmt nicht. Ich habe mich mit Kollegen innerhalb der Einsatzfirma unterhalten, die verdienten im schnitt 600-1000€/Monat mehr als ich. Das Urlaubs- und Weihnachtsgeld ist im ersten Jahr auch nicht der Rede wert, 150€ brutto.
Karriere/Weiterbildung
Man bekommt keinerlei fachdienliche Schulungen. Während der gesamten Verleihdauer wurde mit keinem einzigen Wort die Übernahme zum Kunden angesprochen. Meiner Meinung nach hätte man mich nach 18 Monaten bei einem neuen Kunden untergebracht und somit die Zeitarbeit weitergeführt.