app smart zeigt, wie Fusion nicht funktioniert - Nach der OrderYoYo Übernahme nicht zu retten und nicht zu empfehlen!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Nichts mehr - außer vielleicht die unterschriebene Kündigungsbestätigung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Den gesamten Umgang und Arbeitsalltag seit Fusion mit OrderYoYo. Jeder einzelne Punkt der Arbeit hat sich ins negative gewandelt und macht einen unbeschwerten Arbeitsalltag unmöglich.
Verbesserungsvorschläge
Die Liste wäre lang, wenn sie Gehör finden würde.
Verbesserungsvorschläge sind vom Unternehmen nicht gewünscht, das wird ganz klar vom Management auf C-Level kommuniziert. Es herrscht ein klarer "Nimm es hin oder geh"-Umgangston.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre besteht aus permanentem Druck und Kontrolle durch Vorgesetzte und das Unternehmen. In täglichen Meetings werden immer mehr werdende KPIs besprochen und Mitarbeiter vor dem gesamten Team bloßgestellt, die einzelne Zahlen nicht erfüllen. So kann es auch mal zum 10-minütigen Gesprächsthema werden, dass am letzten Tag nur 9 statt 10 Anrufe protokolliert werden.
Durch neue GPS Tracker in den Fahrzeugen muss man sich nun auch für die Wege rechtfertigen die man fährt, zu kurze Aufenthalt bei potenziellen Kunden usw..
Kommunikation
Täglich werden neue, teils gravierende Einschnitte mitgeteilt, ohne sie vorher zu besprechen oder anzukündigen.
Die Bestandskunden-Provision, die vertraglich festgehalten ist, wurden plötzlich reglementiert und dann fortschreitend abgeschafft.
Es wurden Vertragsstrafen eingeführt, wenn man einzelne Produkte im Sortiment nicht verkauft. Die ausgezahlte Provision wurde "angepasst" (im Durchschnitt um 30% gekürzt).
Es wurde eine Storno-Haftung eingeführt, die dann zusätzlich immer länger gezogen wurde.
All diese Änderungen wurden einem morgens mitgeteilt und als gegeben festgesetzt, ohne ein Recht zur Mitsprache.
Kollegenzusammenhalt
Auf jeden Fall der Punkt, der die meisten Sterne verdient hat.
Viele Kollegen sind noch im alten "app smart-Modus", wo Kollegen auch Freunde waren. Es gab viele Schulungen und Team-Events. Ins Wochenende wurde gemeinsam gestartet, da man die letzten Stunden im "Virtual Office" verbracht hat. Dort ging es fast immer um private Themen und nicht um die Arbeit.
Durch die angespannte Situation wird die Stimmung leider immer schlechter, neue Kollegen lernt man teilweise gar nicht kennen, bevor sie das Unternehmen wieder (freiwillig oder unfreiwillig) verlassen.
Work-Life-Balance
War sehr gut, als es um das Erreichen des eigenen Ziels ging. Hier konnte man sich seine Zeit sehr gut frei einteilen.
Mittlerweile ist es nie genug, egal welche und wie viel Leistung man zeigt. Es gehen immer mehr Besuche, mehr Anrufe. Je nachdem, wo die Termine liegen, ist man vor 19 - 20 Uhr mittlerweile selten zuhause.
Vorgesetztenverhalten
Seit Vorgesetzte vom Unternehmen nur noch dafür genutzt werden Druck auszuüben, Mitarbeiter zu kontrollieren und neue, wirre Änderungen mitzuteilen, ist die Beziehung zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem kaum auszuhalten. Kollegen wechseln teilweise die Teams, weil sie es mit ihrem Teamleiter nicht mehr aushalten. Teamleiter werden so sehr überansprucht, dass sie sich Urlaub nehmen um ihr Arbeitspensum zu schaffen. Nachrichten von Vorgesetzten zwischen 2 und 4 Uhr nachts sind mittlerweile keine Ausnahme mehr.
Interessante Aufgaben
Ich habe den Kundenkreis geschätzt, dafür 2 Sterne. Die meisten Gastronomen sind offene, kommunikative und gastfreundliche Menschen, die einem oft einen angenehmen Einstieg ins Gespräch ermöglichen.
Letztlich besteht der Job daraus, 5 - 8 Mal täglich den gleichen Pitch zu halten und die gleichen Einwände zu behandeln. Diese Rubrik würde definitiv mehr Sterne bekommen, wenn man nicht den Großteil des Tages verbringen müsste, sich mit Kunden auseinander zu setzen, die unzufrieden sind und/oder sich betrogen fühlen.
Gleichberechtigung
Im Vertrieb arbeiten überwiegend Männer. Die wenigen Frauen die es versucht haben, sind nach kurzer Zeit wieder gegangen.
Die Herkunft des Mitarbeiters spielt keine Rolle, was zu einem sehr gemischten Team verschiedener Kulturen führt, was ich sehr positiv wahrgenommen habe.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Team ist sehr jung und soll dies auch bleiben, um "auf einem Level zu sein". Neue Kollegen werden immer jünger.
Langjährige Mitarbeiter werden keinesfalls gefördert oder besonders behandelt. Im Gegenteil, Ihnen nach langer Betriebszugehörigkeit die Bestandskunden-Provision genommen. Früher gab es verschiedene Jobzeichnungen für die Anzahl der eigenen Kunden, die abgeschafft wurden.
So wurde ein "Senior Account Manager" von einem Tag auf den anderen zum "BDM", auf einer Stufe mit neuen Mitarbeitern.
Arbeitsbedingungen
Durch Druck und Kontrolle nicht mehr auszuhalten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das größte Benefit bei app smart waren definitiv lange Zeit die schönen, teuren Autos, die die Vertriebler gefahren sind. Ökologisch sicherlich nicht sinnvoll, dass Vertriebler 3.000 - 4.000 Kilometer monatlich mit Autos zurücklegen, die teilweise über 300 PS haben.
Das Unternehmen hat schon angekündigt, dass diese Autos zukünftig abgeschafft werden. Ob aus Umwelt- oder Kostengründen sei mal dahingestellt.
Gehalt/Sozialleistungen
Fixum knapp über dem gesetzlichen Mindestlohn, das Augenmerk liegt auf der Provision. Diese ist in den letzten Monaten allerdings stark eingeschränkt und reglementiert worden. Und spätestens seit der Storno-Haftung und den Vertragsstrafen kann man sich eigentlich gar nicht mehr auf ein vernünftiges Gehalt verlassen.
Image
Die Kommunikation mit Kunden ist genau so schlecht wie die mit Mitarbeitern.
Preiserhöhungen werden in Form von Newslettern kommuniziert, der Support ist völlig überlastet, Versprechungen werden nicht eingehalten.
Vorhandene Kunden sind unglaublich unzufrieden und raten Freunden und Bekannten von diesem Unternehmen ab. Das Image des Unternehmen ist deutschlandweit geschädigt.
Karriere/Weiterbildung
Seit der Fusion mit OrderYoYo gibt es ein Leadership-Programm. Dieses findet in England statt, was bedeutet dass man regelmäßig dort hinfliegen muss. Bewerben kann sich jeder, genommen wird (so zumindest in der Vergangenheit) allerdings nur, wer eh schon in einer Führungsposition ist (Teamleiter/in, Head of, ...)