Die enorme Fluktuation spricht Bände...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man ist Meister in Sachen Eigenwerbung/Außenwirkung; diese genießt oberste Priorität.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
"Psychologische Kriegsführung" im Umgang mit den Mitarbeitern:
- konstante Kontrolle (Kleidung, Nahrungsaufnahme, Arbeitsplatz)
- Großraumbüro, dadurch ständige Überwachung problemlos möglich
- keine wirklichen Rückzugsmöglichkeiten
- auch Kollegen bespitzeln und schwärzen sich gegenseitig an
- dadurch ständige "Hab-Acht-Stellung", wem man was sagen kann - offene Gespräche kaum möglich
- Belohnung teils nicht nach Leistung, sondern nach "Nasenprinzip", was zu Frust bei den Mitarbeitern führt
- Meinungsäußerung wird gefordert, jedoch werden kritische Töne ausgebremst und u.U. auch sanktioniert - mit offenen bzw. subtilen Methoden (hierbei großer Ideenreichtum!)
- ständig neue Projekte und wechselnde Vorgaben, so dass stets Zeitmangel herrscht und vieles mit der "heißen Nadel genäht" werden muss, was zu Qualitätseinbußen führt
- außergewöhnlich hohe Fluktuation erfordert immer wieder Übernahme zusätzlicher Aufgaben bis zur Einarbeitung neuer Kollegen - all dies bindet jede Menge Arbeitszeit, die dann an anderer Stelle fehlt
- dadurch ständiges Gefühl, nicht genug/alles getan zu haben....
- altersgemischte Belegschaften werden zwar propagiert, jedoch sind im Verband selbst kaum noch ältere Mitarbeiter vorhanden
- Teams sind sich teilweise untereinander nicht "grün" und arbeiten nicht mit- sondern gegeneinander
- mögliche Urlaubszeiten werden jährlich von der GF festgelegt, ansonsten greifen auch Sperren bzw. Beschränkungen bei der Dauer der Abwesenheit - dies kollidiert u.U. mit Ferien der Kinder
FAZIT: Der schöne Schein kann bei näherem Hinsehen, eigenem Erleben nicht aufrechterhalten werden... Es ist enorm anstrengend, sich ständig nach allen Seiten abzusichern, um nicht in die Schußlinie/auf die Abschussliste der GF zu geraten!
Verbesserungsvorschläge
Leider sind auf der einen Seite die Baustellen so zahlreich - andererseits ist die Einsicht, dass hier etwas absolut aus dem Ruder läuft, in der Führungsriege nicht vorhanden. Weiterhin verkauft man verkauft das freiwillige wie unfreiwillige Ausscheiden der zahlreichen Mitarbeiter so, dass diese a) den hohen Anforderungen nicht gewachsen waren bzw. b) nach ihrem Einsatz im Verband nun so fit sind, dass sie eine höher angesiedelte Stelle annehmen werden...