Solider Arbeitgeber
Verbesserungsvorschläge
- im Bewerbungsprozess transparent kommunizieren, dass klassische Strategie-Projekte eher nicht der Regelfall sind
- mehr darauf achten, wo man neue Kollegen einteilt und dass eine gewisse Aufgabenvielfalt gegeben ist
- mehr Vielfalt unter den Angestellten wäre schön
Arbeitsatmosphäre
Das Arbeitsklima ist allgemein sehr gut, ich habe in meiner Zeit hier keine Auseinandersetzungen mitbekommen. Alle Mitarbeiter sind kooperativ und höflich, Ellenbogen-Mentalität gibt es hier nicht, niemand sieht die Kollegen als Konkurrenz oder versucht gar, diese auszustechen.
Kommunikation
Mittelmäßig. Es gibt durchaus regelmäßige Updates zu den aktuellen Geschehnissen in der Firma, aber die Dinge, die einen wirklich interessieren würden (Wer wurde warum/wofür eingestellt? Wer kommt auf welches Projekt und weshalb?) werden leider nicht kommuniziert. Die Firma schreibt sich offene Kommunikation auf die Fahnen, in der Praxis klappt das aber leider nicht immer.
Kollegenzusammenhalt
Unter den schon länger dort arbeitenden Kollegen gibt es einen wirklich sehr starken Zusammenhalt, gerade im Associate-Kreis halten die Leute zusammen wie Pech und Schwefel. Für neue Kollegen oder Praktikanten bedeutet das allerdings auch, dass man sich viel Mühe geben muss, um in diese Kerngruppe aufgenommen zu werden. Insgesamt ist es eine sehr homogene Gruppe - ähnlicher Hintergrund (BWLer oder Wirtschaftsingeneure, häufig von den einschlägigen Unis) und ähnliche Charaktere, viele typische Berater, bunte Vögel oder speziellere Persönlichkeiten sind hier eigentlich nicht so erwünscht. Durch die Homogenität gibt es zwar keine Reibereien, der Mangel an Vielfalt kann aber auch eine gewisse Langeweile und Einfallslosigkeit bewirken. Letztendlich ist das aber Geschmackssache, dem einen gefällt das, dem anderen halt nicht.
Work-Life-Balance
Für eine Management-Beratung gut (besser als bei den Mackies auf jeden Fall), jedoch sollte man sich keine Illusionen machen: es sind trotzdem noch zwischen 50 und 60h pro Woche, je nach Projekt. Vereinbarkeit mit der Familie ist eigentlich nur auf Partnerebene gegeben, wo man seine Arbeitszeiten großteils selbst bestimmen kann, doch auch hier bräuchte man eigentlich eine/n Teilzeit- bzw. flexibel arbeitende/n Partner/in, um das Familienleben mit kleinen Kindern gut organisieren zu können. Von den jungen Kollegen auf Associate-Level wird hingegen der volle Einsatz sowie rund um die Uhr Erreichbarkeit erwartet - Wochenend-Arbeit ist zwar selten, es wird aber schon erwartet, dass man Laptop und Betriebshandy übers Wochenende mit nach Hause nimmt und auch rangeht, wenn das Handy klingelt. Homeoffice ist möglich, aber eigentlich nur für Ausnahmefälle gedacht (Handwerker kommt, Kind ist krank, etc.), für die regelmäßige Nutzung ohne triftigen Grund ist das nicht gedacht.
Vorgesetztenverhalten
Sehr unterschiedlich - es gibt viele sehr gute und rücksichtsvolle Vorgesetze, aber leider auch solche, die schlecht erreichbar sind und/oder keine Rücksicht auf die Freizeit des Associates nehmen. "Horror-Vorgesetzte" gibt es hier allerdings nicht - es wird weder rumgebrüllt noch wurde jemals irgendwer unsachlich oder beleidigend.
Interessante Aufgaben
Das ist Glückssache - von super interessant bis ziemlich öde ist hier alles dabei. Es gibt auch viele Langläufer-Projekte, die 1-2 Jahre oder ggf. auch noch länger dauern. Hier gibt es die Option, nach 6-12 Monaten von einem anderen Kollegen abgelöst zu werden - das geschieht allerdings nur dann, wenn man aktiv auf den Vorgesetzten zugeht und um einen Projektwechsel bittet; wer sich nicht beklagt, bleibt auf dem Langläufer, bis dieser zu Ende ist, auch dann, wenn es das erste Projekt ist. Insgesamt gibt es deutlich mehr Digitalisierungs- und Implementierungs-lastige Projekte als "klassische" Strategieprojekte - das ist nicht zwingend schlecht, aber man sollte sich dessen bewusst sein.
Gleichberechtigung
Im Vergleich zu anderen Beratungen schneidet Arkwright nicht schlecht ab, allerdings wäre es meines Erachtens auch falsch, hier bereits von vollständiger Gleichberechtigung zu sprechen. Es gibt zwar Bemühungen in diese Richtung, aber noch immer gibt es deutlich mehr Männer als Frauen (unter 30%) und die Frauen, die es gibt, sind bis auf eine Ausnahme entweder keine Consultants (Recruiter, Office Manager, etc.) oder auf eher niedriger Karrierestufe (Associate/ Senior Associate) und sind noch jung. Nur eine der weiblichen Consultants hat Kinder (schon etwas Ältere). Der Vorstand besteht zu 100% aus Männern. Auch Menschen mit Migrationshintergrund sind gemessen an ihrem Anteil an der deutschen Bevölkerung deutlich unterrepräsentiert.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen sind alle Partner und sind daher nicht wirklich "diskriminierungs-gefährdet".
Arbeitsbedingungen
Schönes Büro in zentraler Lage mit toller Aussicht, höhenverstellbare Tische, zwei Bildschirme für jeden Mitarbeiter, gratis Kaffee, Technik auf dem neuesten Stand, Raumtemperatur angenehm, keine Großraumbüros, sondern 2- bis 4-Personen pro Raum, freie Platzwahl (keine festen Plätze). Leider keine Kantine. Beim Kunden naturgemäß Glückssache, dafür kann Arkwright aber natürlich nichts!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Schlicht und einfach nicht vorhanden, schade. Es wird weder auf Papierverbrauch geachtet noch gibt es sonstige Umweltmaßnahmen, alles was weiter als Frankfurt ist wird geflogen, in der Küche steht eine Nespresso-Maschine. Auch Sozialprogramme (gemeinsames Volunteering bzw. Freistellung hierfür, Teilnahme an Benefizläufen, Spendensammelaktionen oder Firmenpartenschaften) gibt es nicht. Der Umgang mit den eigenen Mitarbeitern ist zwar fair, über alles außerhalb der Firma befindliche wird aber leider überhaupt nicht nachgedacht. Dafür kann ich leider nicht mehr als 2 Sterne geben.
Gehalt/Sozialleistungen
Absolut gesehen schlechter als bei den Meckies oder den BCG-lern, auf die Stunde runtergerechnet jedoch genauso gut. Auch für Berufseinsteiger sind die Gehälter attraktiv.
Image
Bei den Bestandskunden gut, ansonsten leider eher unbekannt.
Karriere/Weiterbildung
Halbjährig stattfindende mehrtägige Trainings, dazwischen ab und zu eintägige Schulungen. Das meiste lernt man aber "on the job". Nicht schlecht, ist aber noch etwas Luft nach oben.