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Willkürlich agierende, fragwürdige Führungskräfte, leichtfertiger Umgang mit Personal
Arbeitsatmosphäre
Durcheinander und viel Hin und Her, meist keine genauen Listen und Pläne, eher wird spontan entschieden, wer welche Kinder heute zu betreuen hat.
Für eine OGTS wird viel mit Zwängen gegenüber den Schülern gearbeitet. Beispiele: Die Kinder müssen ihre Jacken anziehen, auch wenn ihnen zu warm ist oder sie gerade nicht wollen. Die Kinder müssen ihre Hausaufgaben fertig haben - auch wenn die reguläre Hausaufgabenzeit vorbei ist, viel Hilfe geleistet wurde, und der Rest der Kinder nicht mehr zu halten ist und freie Zeit oder ins Freie will.
Die Kinder müssen basteln - wenn die Kinder nicht basteln (wollen), dann ist die Betreuungskraft daran schuld.
Einzelne Kinder werden zu bestimmten Mitarbeiter*innen vernommen/verhört und gegen diese instrumentalisiert.
Sebständiges Arbeiten ist unerwünscht, Kleinigkeiten darf man nicht selbst entscheiden. Man muss fragen, bevor man selbst etwas unternimmt (kann das aber nicht, weil man seine Gruppe alleine beaufsichtigt).
Image
Da sich mein Beitrag auf eines von mehreren Ganztagsangeboten bezieht, die der Arbeitgeber betreibt, ist mein Erfahrungsbericht nicht repräsentativ für alle Schulen mit Ganztagsangeboten des Trägers.
Arbeitnehmer und Fachkräfte mit Berufserfahrung in diesem Bereich werden sicherlich bestimmte Grundvoraussetzungen und Bedingungen bei einem Träger suchen, um dort überhaupt arbeiten zu wollen.
Gelinde gesagt ist dieser Arbeitgeber (je nachdem wo man anfängt) für berufserfahrene pädagogische Fachkräfte leider nur sehr bedingt geeignet. Darüber sollten einen auch die bunten Bilder auf der Webseite nicht hinwegtäuschen.
Work-Life-Balance
Für einen Teilzeitjob eher schlecht. Stundeneinteilung wirkt oft seltsam und unausgewogen. Mitarbeiter mit vertraglich kleinem Stundenkontingent bekommen viele Stunden, Mitarbeiter die arbeitsvertraglich mehr Stunden zu leisten hätten, werden für zu wenig Stunden eingeteilt. Trotz arbeitsvertraglich geregelter Arbeitszeit werden Minusstunden erzwungen, man kann auch spontan nach einer Stunde wieder nach Hause geschickt werden.
Für eine offene Ganztagsschule starke Flexibilisierung der Arbeitzzeiten und stark schwankende Dauer der täglichen Arbeitszeit. Arbeitsrechtlich gehört sowas schriftlich in den Arbeitsvertrag. Meistens weiss man vorab nicht, welche Arbeitszeiten man in der kommenden Woche hat, und an welchen Tagen man arbeiten soll oder nicht.
Wenn man kein besonderes Ansehen genießt, hat man keinerlei Vorbereitungszeit oder Nacharbeitszeit. Man wird so eingeteilt, dass man mit den Kindern kommt oder diese schon wartend da stehen, wenn der Dienst beginnt, und mit den Kindern bei OGTS-Ende auch das Schulhaus verlässt. Gehört man zu den Lieblingen, so kann man häufig früher gehen - selbstverständlich bei Eintrag und Abrechnung der vollen Arbeitszeit in der Excel-Tabelle.
Karriere/Weiterbildung
In den Teambesprechungen werden pädagogische Themen und Probleme, Dynamiken, Verhaltensauffälligkeiten, Konflikte, oder wie das häufig schwierige Verhalten der Kids sonst pädagogisch bearbeitet werden kann, nicht besprochen. Gerne wird Team der Dienstplan überarbeitet, die Krankschreibungen von Mitarbeitern mit Grund und Dauer hervorgehoben (Datenschutz?), und wie viele Minus- oder Plusstunden diese haben bekanntgegeben (Geht das die Kolleg*innen was an?). Gerne wird ausgiebig besprochen, was die Kinder als nächstes basteln werden (müssen), und das das ja so schön sei. Häufig wird Geld eingesammelt, weil mal wieder ein Geburtstag ist oder jemand woandershin wechselt, und man zum Abschied ein Geschenk braucht.
Personal wird eher ausgetauscht oder geht von selbst wieder, als dass Karriere oder Weiterbildung stattfinden könnte.
Gehalt/Sozialleistungen
Als Leitung oder mit pädagogischer Ausbildung nach AWO Tarifvertrag (aber auch nicht unbedingt in der Eingruppierung/Stufe, die man andernorts bekommen würde), sonst nahe am Mindestlohn.
450,-- € - Kräfte werden gefragt, ob sie 4 Tage pro Woche arbeiten.
Man erkennt deutlich, dass der Arbeitgeber lieber zwei 450,-- € Kräfte beschäftigt, als dafür eine Teilzeitkraft sozialversicherungspflichtig einzustellen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mülltrennung war in eingeschränktem Maße möglich. Sonst eher kein erkennbares Umwelt- und Sozialbewusstsein.
Kollegenzusammenhalt
Eher geringer Zusammenhalt, der nicht gefördert wird. (...) nimmt sich stattdessen beliebte Mitarbeiter*innen mit auf einen Spaziergang ("sich mal rausnehmen") oder für einen netten Plausch bei Kaffee/Kuchen und zum private Fotos anschauen mit ins Büro, während die Einzelkämpfer*innen ohne Pause am Kind sind und ihre Gruppe alleine beaufsichtigen müssen. Gewünscht wird, dass man alleine arbeitet und dabei möglichst viele Kinder betreut. Viele Betreuer*innen machen so ihr eigenes Ding, auch auf Kosten derer, die auch etwas vorbereitet/geplant hatten - diesen werden die Kinder quasi unter den Füßen weggezogen. Insgesamt wird auf einen Tagesablauf, der im offenen Ganztag normalerweise klar strukturiert ist und aufeinander abfolgende Phasen aufweist, wenig Wert gelegt.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere und erfahrene Mitarbeiter werden gerne durch neue ungelernte und unerfahrene Kräfte ersetzt, die zum Mindestlohn anfangen (AWO Beschäftigungspolitik?). Diese haben wenigstens den Vorteil, dass sie es nie besser kennengelernt haben.
Vorgesetztenverhalten
Viele unlogische, nicht nachvollziehbare Spontanentscheidungen, Beispiel: Schüler werden überraschend, ohne Begründung und Notwendigkeit, in andere Gruppen gesetzt oder sollen im OGTS-Büro ihre Hausaufgaben machen, oder sie dürfen auf Weisung unbeaufsichtigt noch während der Hausaufgabenzeit auf das Schulgelände - strukturierter OGTS-Ablauf???
Fernbeaufsichtigen und irgendwann zurück zur Gruppe holen darf man die Kinder dann selbst. Eine Betreuer*in sollte ihre Gruppe unbeaufsichtigt lassen, um wegen eines Kindes aus einer anderen Gruppe ins Büro (andere Etage) zu gehen und die Eltern anzurufen - zur gleichen Zeit haben Mitarbeiter*innen im Raum nebenan gar nichts zu tun und plaudern gemütlich.
Statt zu motivieren wird Druck ausgeübt.
Routinierte Abläufe (falls vorhanden) werden im vorbeigehen ohne Notwendigkeit geändert. Überwachung und überraschende Kritik sowohl an Mitarbeiter*innen als auch an Kindern.
Unstrukturierte, überflüssige Zusammenfassung von Gruppen und Hin- und Hergeschiebe der Betreuer*innen, letztere werden nach Gusto zwischen Gruppen hin- und herjongliert, oft wissen diese nicht, ich welcher Gruppe sie eigentlich sein sollen - wird nicht klar kommuniziert.
Arbeitsbedingungen
Neue Mitarbeiter*innen (viele Quereinsteiger ohne pädagogische Vorkenntnisse, die noch nie in der Schülerbetreuung gearbeitet haben) bekommen keinerlei Einarbeitung, pädagogischen Crashkurs oder eine kurze Einweisung was eine OGTS ist bzw. wie ein strukturierter Tagesablauf aussieht. Neue Hilfskräfte können in einem Klassenzimmer mit einer größeren Schülergruppe für längere Zeit zurückgelassen werden, während der überwiegende Teil der Mitarbeiter zu einer längeren Besprechung mit Kaffee oder zu einem Spaziergang aufgefordert wird. Viele Raumwechsel (gelegentlich war gar kein Raum für die einem zugewiesene Kindergruppe frei, man muss selbst während der Betreuungszeit ein leeres Klassenzimmer suchen). Glück ist wenn es nicht regnet, und man mit den Kindern ins Freie kann, bis ein Raum frei wird.
Als Mitarbeiter hat man keinen Ort, um eigene Sachen während der Arbeitszeit sicher unterzubringen - Geldbörse besser im Auto lassen. Alles was man für die Arbeit benötigt (Schreibzeug, Notizbuch, Papier, Arbeitsblätter, Bücher, Schlüssel, Handy für Notfälle, eigene Getränke/Essen/Mundschutz) immer in einer Tasche bei sich haben, denn Raumwechsel/Umzüge sind an der Tagesordnung.
Kommunikation
Kommunikation und Zusammenarbeit wird nicht gefördert, sondern ein sog. Teambuilding wird verhindert. Absprachen zwischen den Mitarbeiter*innen, um ihre Schülergruppen geordnet führen zu können, oder um Essenszeit, Hausaufgabenbetreuung und Freizeit im zeitlichen Ablauf aufeinander abzustimmen, sind nicht erwünscht. Immer wieder erfährt man von den Kindern, was heute anders sein wird, wer entschuldigt ist, abgeholt wurde oder was sonst noch anders oder geplant ist. Teils Desinformation: Obwohl in der aktuellen Informationsmappe für Beschäftigte der AWO Kreisverband Forchheim schwarz auf weiß steht, dass bei einer Erkrankung eine AU-Bescheinigung erst am vierten Tag der Erkrankung in der Geschäftsstelle abgegeben werden muss, wird vor Ort eine AU bereits am ersten Tag der Erkrankung verlangt, mit Verweis darauf, man wisse gar nicht, ob das, was da in der AWO Informationsmappe steht, noch gültig ist.
Gleichberechtigung
Da es nach Nase und nach Beliebtheit geht, spielt Gleichberechtigung keine Rolle. Wer sich gut eingeschleimt hat, wird Vorteile haben. Tendenziell werden Mitarbeiter*innen nicht gleich und nicht fair behandelt, sondern oft eher so, als ob sie selbst noch Grundschüler sind.
Die Arbeitszeit von Praktikanten wird gerne dazu hergenommen, bezahlte Mitarbeiter früher nach Hause zu schicken und in die Minusstunden zu treiben.
Interessante Aufgaben
Auf der Webseite der Schule findet sich noch ein älteres OGTS-Konzept (gar nicht schlecht), welches in der täglichen Praxis aber kaum umgesetzt wird. Wenn zu wenig Kinder die OGTS besuchen (u.a. coranabedingt), bekommen die "normalen" Mitarbeiter einzeln Aufgaben zugeteilt wie Säuberungs- oder Entrümpelungsarbeiten auf dem Schulgelände, alten Kram, Spielzeug und Müll aussortieren/ausleeren/saubermachen, Aufräumarbeiten und diverse Sachen von A nach B tragen, oder zuhause etwas basteln (Beschäftigungstherapie, es wird für die Lehrer und für die Putzfrauen etwas gebastelt), während die angesehenen Mitarbeiter*innen, die übrigen Kinder betreuen dürfen oder Kaffee trinken, oder im Homeoffice Bücher lesen.