Nicht weit entfernt von einem Gefängnis
Arbeitsatmosphäre
Desolat. Mitarbeiter, die seit 15 Jahren eng zusammenarbeiten, siezen sich. Das sagt schon alles über die Atmosphäre dort aus. Moderne Hierarchiekultur ist dort noch 50 Jahre entfernt.
Ich kam aus einem modern geführten Unternehmen dorthin und empfand die Stimmung nahe einer Gefängnisstimmung. Privates gehört verbannt. Es ist kühl, formell und emotionslos.
Kommunikation
Schlechter als im Durchschnitt würde ich sagen. Vieles bekommt man nur zufällig oder durch Flurfunk mit.
Kollegenzusammenhalt
Ich empfand dort mehr Gegeneinander als Miteinander. Neue Mitarbeiter werden längst nicht von allen Seiten herzlich aufgenommen und geschätzt.
Work-Life-Balance
Überstunden soll man dort generell nicht machen, bis auf wenige Ausnahmen. Allerdings gibt es Einbußen in der Flexibilität.
Vorgesetztenverhalten
Enorm eingefahren, unflexibel, verkniffen, teils herabwürdigend, völlig veraltet. Nachwuchs wird dadurch abgeschreckt. Man wird teils mit Rotstift korrigiert wie in der Schule. Fehlendes Erkundigen und bei-Laune-halten sorgen für ein unpersönliches Gefühl. Es fehlt massiv an Wertschätzung. Es wird erwartet, dass der Mitarbeiter sich absolut dem Unternehmen anpasst, andersherum - und so wird es in modern eingestellten Unternehmen gelebt - wird fast gar nichts getan. Dabei sollte ein Arbeitsverhältnis stets als Geben und Nehmen gesehen werden.
Es mag sein, dass das hier Beschriebene nicht für alle Mitarbeiter aus der oberen Ebene dort gilt, aber diese Warnung nicht auszusprechen, wäre ebenso keineswegs fair und korrekt.
Arbeitsbedingungen
Hitze, schlechte Luft. Die Arbeitsmittel sind okay. Die Digitalisierung wurde dort aber nicht erfunden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Unnötig hoher Papierverbrauch. Es wird zwar darauf geachtet, dass vieles regional bestellt/gekauft/beauftragt wird, aber das macht den enormen (nochmal: unnötig hohen) Papierverbrauch nicht wieder gut.