Nicht alles ist schlecht - nicht alles ist gut.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Sicherheit der Stelle. Jemand anderes schrieb es schon: Abwasser muss immer gereinigt werden. Wer nicht gerade das goldene Besteck klaut oder die Arbeit verweigert, kann sicher sein, dass er seinen Arbeitsplatz sehr lange behalten kann.
Verbesserungsvorschläge
Es gab 2017/2018 eine vage formulierte Vorgabe, die ihren Weg in die Leitlinien des AZV nicht gefunden hat: Dass Abteilungen und Geschäftsbereiche aufhören sollen, nur auf das eigene Territorium zu schauen und nur sich zu agieren. Das sollte korrigiert werden. Dazu müsste meiner Ansicht nach aber die Führungsriege über den eigenen Schatten springen. Dazu fehlt aber nach meiner Ansicht bislang die Bereitschaft.
Arbeitsatmosphäre
Die ist nicht immer uneben, aber bei allen Animositäten wird der Respekt stets gewahrt. Stellenweise hat man den Eindruck, dass neuen Mitarbeitern Honig um den Bart geschmiert wird. Ich gehe soweit, das Betriebsklima insgesamt als leicht toxisch zu bezeichnen. Man muss sehr vorsichtig sein, wem man was zu welchem Zeitpunkt sagt. Offenheit kann ich persönlich nur für die eigenen Aufgaben empfehlen.
Kommunikation
Wie in so vielen anderen Unternehmen auch hier: Könnte deutlich besser sein. So manche Entscheidung wird "geheim gehalten", um dann über die Gerüchteküche (weil eben doch einer der Geschäftsbereichsleiter etwas gesagt hat) bei allen Mitarbeitern zu landen.
Was gibt es denn für Entscheidungen, die, nachdem sie getroffen wurden, noch geheim gehalten werden müssen?
Kollegenzusammenhalt
Wenn sich Mitarbeiter außerbetrieblich zusammentun, nicht um der Arbeit willen, sondern um etwas Spaß zu haben, dann ist das auf jeden Fall positiv.
Work-Life-Balance
Kann man sagen, was man will, aber da gibt es nichts auszusetzen.
Vorgesetztenverhalten
Das ist an manchen Stellen durchaus fragwürdig. Auf der einen Seite wird sichtlich wohlwollend unterstützt. Auf der anderen Seite wird man für Dinge kritisiert, deren Ursachen in Entscheidungen des Vorgesetzten begründet sind. Besonders problematisch: Wenn man seine Aufgaben nicht fertig bekommen kann, weil die Zeit es nicht zulässt und jeweils andere Aufgaben kurzfristig wichtiger sind. Klar, die Aufrechterhaltung des Betriebs in einer kritischen Infrastruktur schlägt das Projekt immer. Doch die notwendigen Entscheidungen zum Vorwärtskommen werden nicht immer oder nur halbherzig getroffen, oft genug sehr kurzfristig auch wieder zurückgezogen. Das nimmt einem eine gehörige Portion Spaß an der Arbeit.
Interessante Aufgaben
Gibt es in Hülle und Fülle für verschiedene Bereiche. Mein persönliches Bild hat sich über die Zeit gewandelt. Meine Aufgaben waren zuletzt nicht mehr sonderlich interessant, aber das ist eben subjektiv.
Arbeitsbedingungen
Das Equipment in den Büros ist nicht unbedingt high-end, aber es erfüllt die Anforderungen für die Büroarbeit soweit. Das Licht in einigen Büros könnte besser sein. Stühle und Tische sind OK.
Für mich persönlich nervig ist, dass nur einige Büros klimatisiert sind, während die Mehrzahl der Räume im Sommer überspitzt ausgedrückt zeitweise durchaus die Qualität einer Trockensauna hat.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Da der AZV ein "Umweltunternehmen" ist, gibt es hier definitiv keine Abzüge in der B-Note. Im Gegenteil. Zwar sind ein, zwei Dinge noch verbesserungsfähig, aber das Gesamtziel in diesem Bereich kann als übererfüllt gesehen werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter sind unter dem marktüblichen Wert. Das ist im öffentlichen Dienst normal. Mit dem Wechsel des Vorstands im Jahr 2015 ist allerdings einiges an Extras für die Mitarbeiter weggefallen. So gibt es keine Betriebsausflüge mehr und die alljährliche Weihnachtsfeier hat qualitativ nachgelassen. Einen Obstkorb oder vergleichbares gibt es nicht.
Image
Der AZV steht nicht bei allen Mitarbeitern gut in der Kreide. Das Image ist an einigen Stellen besser als die Kolleginnen und Kollegen glauben. An anderen Stellen ist es tatsächlich so schlecht, wie es der Flurfunk kolportiert. Ich persönlich würde es als durchschnittlich bezeichnen.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt in dem Sinne keine Karriere im öffentlichen Dienst. Man wird für eine Stelle eingestellt und erhält die für die Aufgaben notwendigen Schulungen. Das gilt auch für neue Aufgaben, die man übernimmt.
Darüber hinaus ist zwar eine Personalreferentin vorhanden, die die Weiterentwicklung der Mitarbeiter unterstützen soll. Aber eine einzelne Person kann nicht die Entwicklung von deutlich über 250 Mitarbeitern unterstützen, wenn es nichts gibt, wohin man sich entwickeln kann oder soll.