Veraltete Führungskultur
Gut am Arbeitgeber finde ich
Flexible Arbeitszeiten, großes Unternehmen, familiärer Kollegenzusammenhalt
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Führungskultur, Art der Kommunikation, Intransparenz
Verbesserungsvorschläge
Die Führungskultur grundsätzlich überdenken. Mehr Vertrauen statt Kontrolle und Mitarbeiter:innen auch entsprechend den an sie gestellten Anforderungen behandeln.
Arbeitsatmosphäre
Vertrauensvolles Arbeiten wird nicht gelebt. Negative Erfahrungen mit "schwarzen Schafen" aus der Vergangenheit werden zur Grundannahme gegenüber allen, auch neuen Mitarbeiter:innen gemacht. Starke Kontrolle, wenig Vertrauen.
Es wird freies & selbstständiges Arbeiten erwartet. Bei der Kontrolle der Produktivität (dem Kunden gegenüber abrechenbare Stunden im Verhältnis zu geleisteten Arbeitsstunden) wird man hingegen sehr stark kontrolliert. Leider wird nicht erkannt, dass auch nicht abrechenbare Stunden ("interner Aufwand") notwendig sind - stattdessen wird bei zu geringer Produktivität Druck auf die Mitarbeiter:innen ausgeübt. Dies ist spürbar der größte Konfliktpunkt im Unternehmen und allgegenwärtig.
Die Geschäftsführung nutzt jede Gelegenheit für einen Seitenhieb auf den Betriebsrat. Es wird versucht, die Mitarbeiter:innen gegen den Betriebsrat aufzuwiegeln. Es ist ein deutliches "Wir-gegen-Die"-Gefühl zwischen Geschäftsführung und Mitarbeitenden zu spüren. Häufig werden ganz unerwartet Verunsicherung gestreut oder Entscheidungen zu Ungunsten der Mitarbeiter:innen verkündet. Hierdurch stellt sich eine ständige Unsicherheit bei Mitarbeitenden ein.
Kommunikation
Wöchentliche Stand-Ups und monatliche Teameetings sind vorgesehen, fallen jedoch häufig aus. Mitarbeiter:innen haben die Möglichkeit, Anliegen vorzubringen, diese versanden jedoch gerne. Mittelpunkt in den Teammeetings sind der wirtschaftliche Erfolg bzw. Misserfolg der Firma sowie Akquisestände zu neuen Projekten. Es werden sogenannte "Produktivitätsquoten" (Anteil der gegenüber den Kunden abrechenbare Stunden an den insgesamt geleistetet Arbeitsstunden) der einzelnen Teammitglieder im Teammeeting gemeinsam angesehen. So erfährt jeder, wer im Team welche "Produktivität" hat.
Kollegenzusammenhalt
Die Kolleg:innen sind nett. Man hat immer Zeit füreinander und kleinere Aufgaben werden auch mal für den anderen erledigt. Keine Ellbogenmentalität.
Work-Life-Balance
Flexible Arbeitszeiten. Stundenreduzierung war unkompliziert möglich. Überstunden können und sollen nach eigenem Ermessen abgebaut werden. Regulärer Urlaub wurde zügig gewährt.
Home-Office wurde vor Corona nicht gelebt und war nicht erwünscht. Während Corona sehr wohl.
Gelegentlich Abendtermine.
Vorgesetztenverhalten
Wirtschaftlicher Druck von oben wird durch die Teamleiterebene nicht gefiltert und eins zu eins an die Mitarbeiter:innen weitergegeben.
Auf Anträge auf (unbezahlten) Sonderurlaub oder Bildungsurlaub bei Vorliegen von rechtlichen Ansprüchen reagiert die Geschäftsführung persönlich angegriffen. Dem/der Mitarbeiter:in werden durch Verzögerungen in der Bearbeitung und den Vorwurf der Unkollegialität Steine in den Weg gelegt. Es soll das Signal an die Belegschaft verhindert werden, dass "derartiger Urlaub zu bekommen sei".
Interessante Aufgaben
Man hat mit diversen Maßnahmen in der Umsetzung der Stadtentwicklung zu tun. In der Branche herrscht aufgrund unklarer Gesetzeslage leider eine hohe Unsicherheit bzgl. der zu erledigenden Aufgaben - diese Unsicherheit wird kaum durch die Firma aufgefangen und zunächst bei den Mitarbeiter:innen belassen.
Arbeitsbedingungen
Einarbeitung verlief nach dem Prinzip Learning by Doing. Es gibt ein Einarbeitungskonzept, das jedoch nicht angewandt wurde.
Hoher Lärmpegel am Arbeitsplatz aufgrund von Straßenlärm von draußen, auch bei geschlossenem Fenster. Belüftung & Beleuchtung angenehm. Häufig Probleme mit der Internetleitung, sodass nicht weitergearbeitet werden konnte, der IT-Dienstleister ist bei einem Anruf aber immer schnell zur Stelle. Ein 27-Zoll-Monitor pro Arbeitsplatz. Ich hatte einen Laptop zusätzlich zum Arbeitsplatz. Diensthandy auf Antrag möglich.
Über das Jahr verteilt gibt es stressigere und ruhigere Phasen. Kunden sind ausschließlich Kommunen, sodass der jeweilige Workload an deren angepasst ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Kein gezielter Einkauf von Bio oder Fair-Trade Produkten. Keine Unterstützung für soziales Engagement der Mitarbeiter:innen.
Gehalt/Sozialleistungen
Leicht Unterdurchschnittliches Gehalt gemessen am TVöD, den man mit den gleichen Qualifikationen im öffentlichen Dienst erhalten kann. Gehalt wird pünktlich ausgezahlt.
Kaffee & Tee frei Haus, teilweise Obstkorb. Businessbike, qualitrain & betriebliche Altersvorsorge vorhanden.
Image
Nach außen hat die Firma ein gutes Image. Seit kurzem gibt es eine neue Website.
Viele Mitarbeiter:innen reden schlecht über die Geschäftsführung, es sind konstant Spannungen zu spüren.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt seit kurzem ein Entwicklungsprogramm für angehende Führungskräfte.
Fortbildungen sind meistens intern und finden seit kurzem vermehrt statt.