Tolles Produkt bei extrem amerikanischer Führung
Gut am Arbeitgeber finde ich
In manchem Punkten ist man in der Gestaltung recht frei. Zudem scheint man es recht locker mit anfallenden Kosten zu sehen (hier muss ich aber Marketingbudgets explizit ausklammern)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
• Die offensichtliche Überlastung mancher Abteilungen (Unterstützung wird abgestraft mit; "funktioniert doch auch mit weniger Mitarbeitern, wieso dann jemand. anstellen?!").
• Die Nichteinhaltung von Vereinbarungen mit Mitarbeitern (was nicht schriftlich festgehalten wird, wird auch nicht passieren) und das damit einhergehende Misstrauen über das gesprochene Wort
• Die amerikanische Führungsweise
Verbesserungsvorschläge
Ein Ozean zwischen Europa und Amerika sorgt für kulturelle Unterschiede. Das sollte man akzeptieren und auch in seiner Strategie berücksichtigen. Nur weil wir der westlichen Zivilisation angehören, ticken wir nicht automatisch gleich!
Zudem sollte hinter Preisanpassungen auch stets ein angepasstes Angebot stehen, dann hat man's auch mit den Bestandskunden leichter, sie zu halten.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre leidet leider sehr stark unter der Tatsache, dass durch die große Fluktuation Stellen unbesetzt bleiben und durch andere Mitarbeiter aufgefangen werden müssen. Man stelle sich eine normale Straße mit normalem Verkehr vor. Da ist es möglich, dass Rettungsfahrzeuge passieren können. Bei Bentley ist es so, dass alle Fahrzeuge Rettungsfahrzeuge sind, weil es tausend Brände zu löschen gilt. Dass es dann nicht flüssig läuft, ist nur logisch.
Kommunikation
Natürlich kommt einem die Kommunikation in manchen Unternehmen schlecht vor, weil die "Entscheider" oft nicht den gesamten Kommunikationsweg überblicken können und so manche unterstellte Abteilungen vergessen werden. Hier ist es leider so, dass zum beschriebenen Problem eine verbesserungsbedürftige regionale Direktion ohne menschliche Kommunikation dafür sorgt, dass mehr gemutmaßt werden muss, als dass Klarheit herrscht.
Kollegenzusammenhalt
Kann man nichts Schlechtes sagen, ist aber auch nur logisch. Wenn man von der Führung im Stich gelassen wird, müssen die Kollegen zusammenhalten.
Work-Life-Balance
Hat man in gewisser Weise selbst in der Hand. Macht man seinen Job "richtig" und kümmert sich drum, dass Brände gelöscht werden, dann kann es ganz schön anstrengend werden. Macht man sich das Leben wie es die Vorgesetzten wollen und überlädt andere Abteilungen mit steter Delegation, kann man es sich schön machen.
Vorgesetztenverhalten
Ich denke, durch die bereits in den vorigen Punkten beschriebenen Darstellungen müsste das hier bereits klar sein. Ein großes Problem ist, dass Vorgesetzte oft "nur" das tun, was ihnen bereits "auf obstruiert" wurde. In den vergangenen Monaten ist mehr oder weniger klar geworden, dass man Entscheidungen aus den USA selbst nicht optimal findet. Es scheint nur so, dass, wer sich traut die Klappe aufzumachen, nicht lange in seiner Position bleibt. Daher hat sich ein Haufen Duckmäuser in Positionen gehievt, der offensichtlich nicht da hingehört, wo er ist.
Interessante Aufgaben
Produkt und Aufgaben sind durchaus interessant. Wenn es nicht ständig Brände zu löschen gäbe und man die Chance hätte, mit den Kunden über die eigentlichen Produkte zu reden, anstatt sich immer wieder Ausreden auftischen zu lassen, warum man bei kommerziellen Themen immer so starr ist, dann wären hier durchaus fünf Sterne möglich.
Gleichberechtigung
Kann man wirklich nicht meckern.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt ältere Kollegen. Aber wer nicht wirtschaftlich ist (zu teuer geworden ist oder nicht "funktioniert"), kann auch mal trotz langjähriger Firmenzugehörigkeit abgesägt werden. Sehr bedauerlich und drückt natürlich auch bei den "Bleibenden" auf die Stimmung.
Arbeitsbedingungen
Nicht super Hightech, aber ausreichend im besten Sinne des Wortes.
Gehalt/Sozialleistungen
wenn man es als Schmerzensgeld sieht, ist es OK
Image
Leidet leider unter der stark amerikanischen Führung. Der Kurswert des Unternehmens steigt vor allem durch "Preisanpassungen". Das kommt natürlich bei Bestandskunden nicht gut an. Das Hauptprodukt kann aber was, daher findet man hin und wieder mal Schwärmer (die sind aber so selten, dass sie wirklich auffallen).
Karriere/Weiterbildung
Wie bei "Vorgesetztenverhalten" beschrieben, kann man als Duckmaus und Jasager durchaus Karriere machen. Den eigenen Kopf sollte man dabei dann aber zuhause lassen.