Die Vision ist toll - die Umsetzung lässt zu Wünschen übrig...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Vision der Selbstorganisation inkl. entsprechender Investition in die Transformation. Viel Gestaltungsspielraum. Viel Abwechslung. Innovative Themen. Den Campus.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Art und Weise der Begleitung und Unterstützung innerhalb der Transformation ist sehr reaktiv/passiv oder erfolgt nur punktuell durch Externe, die keinen Gesamtblick auf die Organisation haben. Es wird aber erwartet, dass man immer offen ist und die Entwicklung selbst mit vorantreibt, auch wenn sich die Richtung ständig ändert. Das ist wenig zielführend und motivierend.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Berechenbarkeit, Priorisierung und Klarheit von oben. Mehr Menschlichkeit, Kontinuität, Initiative und Pragmatismus in der Unterstützung und Begleitung der Mitarbeiter:innen innerhalb der Transformation.
Arbeitsatmosphäre
Hektischer und blinder Aktionismus von oben sowie fehlende oder ineffiziente Priorisierung stören häufig den Arbeitsflow und das Commitment der Mitarbeiter:innen. Immer mehr wirklich gute Mitarbeiter:innen verlassen die Organisation und Frust baut sich auf, weil es kein bzw. kaum Vorankommen gibt.
Kommunikation
Die Organisation bemüht sich um transparente Kommunikation.
Kollegenzusammenhalt
Kommt drauf an, wo man landet. Die Kolleg:innen untereinander unterstützen sich in den meisten Bereichen. In vereinzelten, aber für die Transformation sehr wichtigen, Bereichen herrschen allerdings katastrophale Bedingungen im Umgang innerhalb der Teams und zu anderen Teams.
Work-Life-Balance
Sehr flexible Arbeitszeiten und hoher Selbstbestimmungsgrad. Es wird viel gefordert, dafür aber viel Freiraum gegeben.
Vorgesetztenverhalten
Themen werden häufig einfach reingekippt und die Kolleg:innen an der Basis müssen damit umgehen. Trotz des Konzeptes der Selbstorganisation werden manche Entscheidungen (nicht nachvollziehbar) einfach durchgedrückt. Verbindlichkeit selten. Wertschätzung erfolgt nur, so lange kein Druck herrscht.
Interessante Aufgaben
Jede:r kann sich vielfältig einbringen und verschiedene Themen und Rollen übernehmen. Nur ob man diese Themen auch zum Ergebnis führen kann, ist meistens nicht sicher, da häufig plötzlich anderes wieder wichtiger ist.
Gleichberechtigung
Gelingt meistens ganz gut, in Einzelfällen gar nicht (vermeintlich unerwünschte Machtstrukturen werden zugelassen und nicht interveniert, obwohl sie deutlich erkannt wurden)
Arbeitsbedingungen
Räume und Ausstattung: Hier passiert viel, es könnte noch etwas besser auf die tatsächlichen Anforderungen der Kolleg:innen eingegangen werden.
Arbeitsorganisation: Statt agilen Standards werden an vielen Stellen konzernähnliche Strukturen und Prozesse oder altertümliche Formalien aufgesetzt und vorgelebt, um dem Chaos zu begegnen. Was die Menschen, die in der Organisation arbeiten, eigentlich brauchen, um am Ball zu bleiben, wird viel zu selten berücksichtigt oder gar nicht erst ermittelt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier grasen sogar Schafe auf dem Campus.
Gehalt/Sozialleistungen
Es wird sich um marktgerechtes Gehalt bemüht. Initiativen, wie z.B. Inflationsausgleich, werden ergriffen. Allerdings bislang wenig adäquate und agile Standards für gehaltliche Weiterentwicklung.
Image
Viele Mitarbeiter:innen sind unzufrieden und werden damit nicht ernst genommen. Kolleg:innen, die Aspekte hinterfragen, werden oft mit einem Augenrollen abgefrühstückt oder sogar zum Schweigen aufgefordert.
Karriere/Weiterbildung
Bisher wird fast nur auf individuelle Initiativen reagiert. Ein grundsätzliches Angebot an Weiterbildungen zu schaffen ist wohl schon lange angedacht, wird aber bisher einfach nicht umgesetzt.