Vorsichtig: Mehr Schein als Sein
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen, die wirklich was auf dem Kasten haben und ein tolles Miteinander ausmachen, die Flexibilität Termine wahrnehmen zu können
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ganz klar den Umgang mit dem Herzen der Firma, den Mitarbeitern, und das leider von A bis Z.
Verbesserungsvorschläge
Mitarbeiter wie Menschen auf Augenhöhe zu behandeln und nicht von oben herab. Angebote wie "sagt Bescheid, wenn ihr überlastet seid" ernst meinen und entsprechend darauf eingehen, wenn es zum Thema wird. Mehr Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter setzen. Möglichkeit zum Homeoffice wäre ebenfalls eine zeitgemäße und tolle Verbesserung. Kommunikation überdenken - zwei Kanäle daran teilhaben lassen. Und ganz wichtig Kritik und andere Meinungen zulassen.
Arbeitsatmosphäre
In dem Unternehmen ist es gängig die MA mit Aufgaben zu überschütten. Es wird zwar immer erwähnt, dass man Bescheid geben solle, wenn es zu viel ist, aber kommt man dem nach, wird einem alles andere als das erhoffte Verständnis entgegengebracht. Auf der Tagesagenda steht leider auch ganz groß, dass Aufgaben gedanklich verteilt werden, aber nie ausgesprochen wurden. "Hast du das schon fertig gemacht?" Und man hört in dem Moment das erste mal in seinem Leben etwas davon. Auch hier schlägt einem ein Schwall an negativer Resonanz dann entgegen. Das sind nur einzelne Beispiele, die vermuten lassen wie sehr die Arbeitsatmosphäre auf das Minimum des zumutbaren runtergedrückt werden.
Kommunikation
Kommunikation kann was wirklich schönes sein, wenn sie denn stattfindet. Im wöchentlichen Meeting heißt es, dass man Ideen, Kritik und Gedanken austauschen könne, aber das gilt halt leider nur für die Führungsebene und nicht für die MA. Man kriegt schnell zu spüren, dass eine eigene Meinung unerwünscht ist und man so schnell zur Zielscheibe umfunktioniert wird. Eben besagtes Problem, dass Aufgaben gedanklich verteilt, aber nie ausgesprochen werden, sehe ich ebenfalls als sehr problematisch an. Vor allem sollte man meinen, dass sein Gegenüber irgendwann merken sollte, dass der Informationsaustausch sehr einseitig verläuft.
Kollegenzusammenhalt
Die besten Kollegen, die man sich wünschen kann. Ohne das Team wäre das Ganze auch einfach nicht erträglich. Es ist das einzige, was einem temporär im Unternehmen halten könnte.
Work-Life-Balance
Da kann man nicht meckern. Termine kann man wahrnehmen und es herrscht eine Art Gleitzeit, die man relativ frei leben kann - sofern man nicht langfristig vor hat erst um 11 Uhr im Büro aufzuschlagen. Leider gibt es keine Möglichkeit zum Homeoffice, weil hier den Mitarbeitern nicht das nötige Vertrauen entgegengebracht wird. 28 Urlaubstage stehen einem zur Verfügung, da das Unternehmen sehr klein ist, muss man sich hier halt gut absprechen, aber das gehört meistens dazu.
Vorgesetztenverhalten
Noch nie solche Abgrund ähnlichen Zustände erlebt. Respekt? Absolute Fehlanzeige, da kann man lange drauf warten, dass einem etwas dergleichen entgegengebracht wird. Professionalität? Anscheinend kein Begriff in diesem Unternehmen, wenn es um die eigenen MA geht. Menschlichkeit? Die ist wohl irgendwo auf der langen Reise des Erfolges verloren gegangen. Es wundert mich sehr wie dieses Kartenhaus noch stehen kann, wenn man bedenkt, dass ein Unternehmen durch die Rückendeckung der MA zum Leben erweckt wird. Schikane, Bossing und Respektlosigkeit werden hier leider ganz stark ausgelebt. Zwar ganz geschickt, sodass es die Außenwelt nicht auf den ersten Blick mitbekommt, aber wenn man dann doch mal ganz genau hinschaut, kriegt man einen riesigen Schrecken. Hier passiert viel zwischen den Zeilen und unterschwellig. Es ist einfach nur schockierend und wirklich absolut nicht in Ordnung wie hier mit den Mitarbeitern umgegangen wird. Zudem verschmelzen hier die Grenzen zwischen beruflichen und privatem. MA werden oftmals für Botengänge oder für Tätigkeiten privater Zwecke zweckentfremdet. Verantwortung oder Eingeständnis für eigenes Fehlverhalten wird nicht bezogen, sondern auf MA abgewälzt.
Interessante Aufgaben
Die Themenvielfalt ist da und entsprechend gibt es abwechslungsreiche Aufgaben. Leider kann man nicht frei arbeiten und es muss alles abgesegnet werden. Der Freiraum um Kreativität und Ideenreichtum auszuleben fehlt, wodurch man in seiner Arbeit sehr stark ausgebremst wird. Langfristig gesehen nimmt es einem jede Motivation.
Gleichberechtigung
Luft nach oben. Die, die buckeln und sich auf die Knie werfen haben hier sehr gute Karten von der Führungsebene "gemocht" zu werden. Ob man das so leben möchte und alle seine Werte über Bord werfen möchte sei hier in Frage gestellt. Wenn man sich gut unterordnen kann und damit meine ich so richtig weit unten, ähnlich wie der Dorfnarr im frühen Mittelalter, dann genießt man ein "friedliches" dasein.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen gibt es. Vor den Kollegen macht die oben bereits mehrmals beschrieben Problematik leider auch keinen Halt. Hier wird also ungünstigerweise eine Art Gleichberechtigung gelebt.
Arbeitsbedingungen
Es ist in Ordnung. Nicht mehr und nicht weniger.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird leider jede Kleinigkeit bei Amazon bestellt, was leider alles andere als Umweltbewusst ist.
Gehalt/Sozialleistungen
Verhandlungssache beim Eintritt ins Unternehmen. Wenn man weiß, was man Wert ist, sollte man das mit entsprechenden Argumenten vertreten. Bei mir funktionierte das ganz gut, leider habe ich von anderen Kollegen mitbekommen, dass Gehaltsverhandlungen nach längerer Zugehörigkeit einfach knallhart abgeschmettert wurden. Sehr schade und demotivierend für MA. Das Gehalt wurde mir immer pünktlich ausgezahlt.
Image
Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung gehen manchmal leider sehr weit auseinander. Ich denke, dass meine obigen Bemerkungen für sich sprechen und ich hier nicht näher ins Detail gehen muss. Wie sagt man doch so schön? Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen werden einem angeboten. Leider kam ich nie dazu diese wahrzunehmen, weil der work overload es einfach nicht zuließ. Aus dem Grund kann ich die Effektivität der möglichen Weiterbildungen auch leider nicht objektiv beurteilen und vergebe daher "neutrale" drei Sterne an dieser Stelle. Da es keine Aufstiegschancen gibt, ziehe ich allerdings einen Stern ab.