Ohne Grenzen ist das Leben (für manche) leichter...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Interessante Touren, die auch mal Abwechslung versprechen und wirklich Spaß machen können.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Den Umgang der Chefs mit den Mitarbeitern
Die unrealistische Tourenplanung auf Kosten (der Freizeit) der Mitarbeiter
Die Missachtung von Arbeitszeitvorschriften um mehr schaffen zu können
Manche LKW-Gespanne, die teilweise in schlechtem Zustand sind
Verbesserungsvorschläge
Die Vorgesetzten sollten ihren Führungsstil und ihre Art der Mitarbeiterkommunikation unbedingt überdenken und daran arbeiten. Sie sollten erkennen und verstehen, das die Mitarbeiter, mit denen sie so umgehen und die sie teilweise anschreien, ihre Existenz und ihren Wohlstand erarbeiten.
Die Tourenplanung sollte dem Mitarbeiter auch noch Luft zum atmen lassen. Der Wunsch, viel zu schaffen in der Woche ist zwar verständlich, aber es sollte alles realistisch und machbar bleiben. So würde man sich so manches Terminproblem selbst ersparen. Außerdem sollte den Gesetzen die nötige Beachtung geschenkt werden.
Die Ankunft der LKW auf dem Firmenhof in Versmold und deren Umladung an Freitagen muss unbedingt im Voraus koordiniert werden. Momentan gibt es regelrechte Massenstaus an LKW, die darauf warten auf den Hof fahren zu können. Wenn man dieses Problem in den Griff bekommt (sollte bei aller EDV-Technik problemlos möglich sein), bräuchte man nicht hektisch die LKW ent- und beladen und die Mitarbeiter anschreien wenn es drunter und drüber geht.
Arbeitsatmosphäre
Lob von Vorgesetzten ist hier Fehlanzeige. Die Chefs verhalten sich cholerisch und schreien sogar gestandene alte Mitarbeiter zusammen.
Kommunikation
Es wird erst geplant und dann soll der Mitarbeiter das theoretische möglich machen, egal wie. Würde man mit dem Mitarbeiter an vorderster Front erst einmal sprechen, ließe sich manches Problem und viel Stress vermeiden. Da der Stress aber ebenfalls bei dem Mitarbeiter hängen bleibt, scheint das niemanden zu interessieren. Die meisten opfern sich halt für jeden Mist, koste es was es wolle.
Kollegenzusammenhalt
Selten so wenig Zusammenhalt erlebt. Der schlechte Führungsstil scheint nach unten voll durchgeschlagen zu haben. Gegenseitige Hilfe gab es fast nie, nur eine Hand voll Kollegen hat mal mit angepackt wenn es Probleme oder Zeitengpässe gab. Ansonsten machte jeder "sein Ding".
Work-Life-Balance
Die Freizeit wird voll und ganz vom Arbeitgeber geplant und bestimmt. Und das grundsätzlich nur kurzfristig und von einem auf den anderen Tag. Sonntags/Montags weiß man nicht wann man am Freitag oder Samstag wieder zuhause sein wird und innerhalb der Woche wird die Freizeit ausschließlich durch die gesetzlichen Grenzen, die hier mehr als großzügig verstanden werden, bestimmt. Es gibt eine Work-Balance, aber kein Life darin.
Vorgesetztenverhalten
Wie schon geschrieben: miserabel! Fehlplanungen werden auf dem Rücken der Mitarbeiter einfach ausgesessen und wenn es dann zu Problemen und Verzögerungen kommt, bekommt der kleine Mitarbeiter alles ab. Wortwörtlich!
Besonders Freitags, wenn alle LKW völlig unkoordiniert auf einmal auf den kleinen Firmenhof rollen, um umgeladen zu werden, dann bricht das absolute Chaos aus. Das Ergebnis ist dann, das die Leute von den Chefs angebrüllt werden, selbst gestandene alte Kollegen werden dort regelrecht zur Sau gemacht. Dabei sind die dazu führenden Probleme ausschließlich hausgemacht.
Interessante Aufgaben
Definitiv! Bevermann hat sehr interessante Touren und Kunden, die einen fast durch die gesamte Bundesrepublik führen (können), sowie in das angerenzende EU-Ausland (bspw. Niederlande). Man hat einiges an Abwechslung, was die Arbeit definitiv interessant macht und sogar Spaß machen kann.
Gleichberechtigung
Ich konnte keine wirkliche Gleichberechtigung erkennen. Einige fahren toll ausgestattete Sattelzugmaschinen, andere schon grenzwertig heruntergewirtschaftete LKW. Nach welchen Gesichtspunkten Zugmaschinen und Auflieger vergeben werden, konnte ich nicht erkennen.
Arbeitsbedingungen
Mit einem Wort: schlecht!
Die gesetzlichen Grenzen, die eigentlich die Gesundheit der Mitarbeiter schützen sollen, bleiben bei den Tourenplanungen (fast/völlig) unbeachtet. Es wurden Touren geplant, die man an einem Tag schaffen sollte, wofür man aber schon auf dem Papier mehr als 12 Stunden Fahrzeit gebraucht hätte. Obwohl jedem klar sein sollte, das sowas nicht funktioniert, bekommt wieder der Mitarbeiter den ganzen Ärger ab.
Wie schon kurz geschrieben, sind manche LKW-Gespanne in grenzwertigem Zustand, technisch in überholtem Alter und/oder nicht gut ausgestattet. Planen sind beschädigt, lassen sich nicht mehr ausreichend spannen, viel verbogenes und beschädigtes Material weil in der eigenen Firma nicht pflegsam mit dem Material umgegangen wird (es muss alles nur schnell-schnell gehen, besonders an Freitagen), ablegereife Spanngurte die sich gar nicht oder kaum noch verwenden lassen.
Will der Fahrer nicht altmodisch und zeitraubend Straßenkarten lesen (die er selber mitbringen müsste), muss er sich privat ein eigenes Navigationssystem zulegen.
Positiv: alle Zugmaschinen für den Fernverkehr hatten mindestens eine mittlere Kabinenhöhe und Kühlschrank.
Gehalt/Sozialleistungen
Für die Verantwortung definitiv zu wenig Geld, was aber in der Branche leider zu weit verbreitet ist. Das mikrige Gehalt lässt keine Wertschätzung erkennen, zumal es mit den Spesenzahlungen künstlich ausgeglichen werden sollte (was am Sinn der Spesen vorbei geht), leider auch weit verbreitete Unart in dieser Branche.
Für den künstlich gemachten Stress und den miesen Umgang, kann ich aber auch kein angemessenes Gehalt beziffern.
Image
Bevermann hat einen guten Ruf bei seinen Kunden und entsprechend ein gutes Image. Gäbe es nicht die vielen hausgemachten Probleme und den ruppigen frechen Führungsstil, wäre dieses Image auch gerechtfertigt.
Karriere/Weiterbildung
Einmal LKW-Fahrer, immer LKW-Fahrer. Mir wurden keine Aufstiegsmöglichkeiten aufgezeigt.
Die Übernahme der Kosten für die fünf BKrFr-Module um die Kennziffer 95 im Führerschein zu erhalten, die für eine gewerbliche Arbeit Grundvoraussetzung ist, wurde nicht zugesichert sondern nur vage in Aussicht gestellt. Ärztliche Untersuchungen zum grundlegenden Führerscheinerhalt sollten nicht übernommen werden.