Gesundheitsschädigende Mogelpackung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Themen: sie sind sinnvoll.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es ist wirklich ungesund für das Lebensglücks, hier zu arbeiten.
Verbesserungsvorschläge
Der Arbeitgeber sollte ehrlich mit sich selbst umgehen und keine Imagelügen auftischen. Eine Runde Empathie- und Menschlichkeitsschulung sowie eine ehrliche Wertschätzungskultur, vor allem auf der Führungsebene, wäre eine feine Sache.
Arbeitsatmosphäre
Es gibt sie: die guten Ausnahmen. Ein paar nette Kollegen und auch ab und an gute Zusammenarbeit. Ansonsten ist die Arbeitsatmosphäre geprägt durch ein Gegeneinander &Ellenbogen, Konkurrenz, verletzte Eitelkeiten, Hierarchieorientierung und die Unfähigkeit, aus einem Bereich herauszuschauen und Offenheit für andere Bereiche mitzubringen. Das mag typisch für den öffentlichen Dienst sein, ich habe es so wie hier aber noch nie erlebt. Entschuldbar mag das zu einem gewissen Teil sein, weil so viele Leute so überbelastet sind, dass sie sich schlichtweg nicht mehr für die anderen Bereiche interessieren können. Der Rest hat einfach seit Jahren und Jahrzehnten tradiert, sich für nichts anderes zu interessieren als sich selbst. Ich kenne unzählige Leute hier, die entweder kurz vor dem Burnout oder schon längst mittendrin sind. Traurig ist auch, dass hier ein großer Unterschied zwischen Beamten und Angestellten gemacht wird. Irgendwann reicht einfach nicht mehr, dass der öffentliche Dienst ein "sicherer" Arbeitgeber ist - was ist das für eine Sicherheit, die viele Leute krank macht und verhältnismäßig schlecht bezahlt wird? (Was man faiererweise vorher weiß.)
Kommunikation
Man gibt sich nach außen offen und angestelltennah. Ehrlicherweise sind vieles davon aber einfach hektische und undurchdachte Modernisierungsmaßnahmen, die viele Leute überfordern und nicht ehrlich gemeint sind, sondern nur nach außen wirken sollen. Was ich gut finde ist, dass es mittlerweile eine Personalentwicklung gibt, die sich ehrlich bemüht. Abseits davon heftet man sich einen schönen bunten Banner an die Hausfront, mit dem man sich Werten wie Offenheit und Transparenz zuschreibt - die Realität ist eine ganz andere. Eine offene Diskussionskultur mit ehrlichem Feedback und konstruktiver Kritik oder ja vielleicht sogar ehrlicher Empathie ist hier Fehlanzeige.
Kollegenzusammenhalt
Kommt ganz drauf an, wo man ist. Mit manchen hervorragend, mit manchen nicht gut.
Work-Life-Balance
Grundsätzlich bietet der Bezirk strukturell gute Möglichkeiten: Teilzeit, Homeoffice, jede Stunde, die man arbeitet, wird erfasst. Das ist toll und lobenswert. Nicht gut ist, dass die Atmosphäre so toxisch, wenig wertschätzend und manchmal auch druckvoll ist, dass auch wenig Arbeitszeit genügt, um einen dauerhaft gesundheitlich zu gefährden.
Vorgesetztenverhalten
Ganz ehrlich? Hier geht es um Schein, statt Sein. Meine Führungskraft übernimmt absolut Null Führung. Oben soll es schön glänzen und wie man verheizt wird, ist ganz gleich.
Interessante Aufgaben
Das muss man dem Bezirk lassen: er hat sinnvolle und meist auch interessante Aufgaben aus den Bereichen Soziales, Kultur usw.
Gleichberechtigung
Frauen werden gefördert.
Umgang mit älteren Kollegen
Habe nichts Negatives mitbekommen
Arbeitsbedingungen
Infrastruktur ist echt ok. Höhenverstellbare Tische, gute Arbeitsgeräte, nettes EDV Team.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Puh, ich weiß nicht so recht. Man versucht was zu tun (Umweltbeauftragter, Inklusionsbeauftragte usw). Habe auch den Eindruck, dass da ein guter Job gemacht wird. Tue mich aber schwer, einer Behörde, die viele ihrer Mitarbeiter kaputtwirtschaftet und narzisstische Führungskräfte toleriert, ein gutes Sozialbewusstsein auszustellen. Auch finde ich es bedenklich, wie hier mit dem Thema Burnout umgegangen wird, wo doch ein guter Teil des Bezirks sich professionell mit seelischer Gesundheit befasst. Ist aber nicht in den Führungsköpfen angekommen.
Gehalt/Sozialleistungen
Man weiß, worauf man sich einlässt und macht einen "Sicherheitsdeal" (zu welchem Preis?). Auf der Führungsebene aber wirklich ein Witz und steht in keinem Verhältnis.
Image
Die schlechten Bewertungen hier kommen nicht von ungefähr und nicht nur von einzelnen Frustrierten. Auch ist die Behörde nicht grad dafür bekannt, ein guter Dienstleister nach außen hin zu sein. Man ist sich dieser Tatsache schon bewusst, aber anstatt sich um einen ehrlichen Kulturwechsel zu bemühen, hängt man bunte Banner auf, mit schicken Unternehmenswerten, die die Realität nicht treffen. Oder ganz neu: Man erfindet schöne Werbeslogans, die den Bezirk netter machen sollen wie "Gemeinsam mit dir". Diesen Satz finde ich eine ehrliche Frechheit, weil es ersten intern keine Gemeinschaft gibt, sondern ein Gegeneinander und Getratsche übereinander. Und zweitens: Was bringt es einem, den Antragssteller im Werbespruch zu duzen, wenn die Realität ganz anders ausschaut: distanziert und zumindest auf der sozialen Ebene wirklich mit ernsten Themen befasst. Wenn ich einen Antrag für ein behindertes Kind stelle, möchte ich doch gar nicht auf dieser persönlichen Ebene sein. Das ist einfach nur ein "Kulturgreenwashing" und ein laienhafter Versuch, sich modern zu geben. Schaut schick aus, aber nix dahinter.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen bekommt man in der Regel genehmigt. Das ist ein dickes Plus.