Nettes Team, leider wurde der moderne Arbeitsansatz im Wachstum verworfen, extrem niedrige Gehälter
Gut am Arbeitgeber finde ich
Nettes Team, insgesamt flexible Arbeitseinteilung
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
stark unterdurchschnittliches Gehalt, der moderne Arbeitsansatz wurde im Wachstum stückweise abgebaut
Verbesserungsvorschläge
wirklich moderne Arbeitsmethoden wählen und nicht nur so tun, faire Gehälter auch seitens der Firma festsetzen und anbieten, sonst wirkt das "moderne Image", das man aufbauen möchte eher fake
Arbeitsatmosphäre
Ich empfand die Atmosphäre in meinem Team als "erzwungen locker". Es haben sich keine organischen Synergien ergeben. Aufgaben, die nicht Teil meiner Position waren, wurden aufgezwungen. Insbesondere antiquitiertes Prozessmanagement wurde top-down beschlossen und war ein bedauernswerter time-sink.
Kommunikation
Aus meiner Sicht wurde das Potenzial der modernen Kommunikationskanäle nicht hinreichend ausgeschöpft. Gerade bei kritischen Angelegenheiten wurden hier Chancen verschenkt. Im Team wurde leider oft hinterher kritisiert, als einfach dann zu fragen, wenn man Hilfe gebraucht hätte. Dies sind Dinge, die man in der Anfangsphase klären sollte, da sie sich sonst festigen. Hier erkennt man die etwas problematische Struktur bei Billbee, die aus einem Kernteam besteht, dass sich schon lange kennt und teilweise im selben Dorf wohnt, und den "remote Mitarbeitern", wo ein deutlicher Kommunikationsgraben besteht.
Kollegenzusammenhalt
Empfand ich persönlich als eher erzwungen und nicht natürlich. Wie bekannt lassen Personen gerade in Krisenzeiten und unter Stress gerne die Maske fallen. Letztenendes ist dies Geschmackssache.
Work-Life-Balance
Die 30h-Woche wird bei Billbee als Hauptargument herangezogen. Dies war allerdings auch bei den Gehaltsverhandlungen ein Faktor, um ein unterdurchschnittliches Gehalt schmackhaft zu machen. Auch 100% remote wird gerne beworben, wurde aber vom Management auf "in Deutschland" beschränkt. Besonders faden Beigeschmack hat diese Anforderung bei einem Gehalt, von dem man in den meisten deutschen Städten nicht leben kann.
Insgesamt ist die Einrichtung des Homeoffices sehr familienfreundlich. Der Verzicht auf unnötige Meetings, antiquiertes "Prozessmanagement" und aufgeblähte Teambuildingsessions würden dies noch modernisieren.
Vorgesetztenverhalten
Insgesamt als gut zu bezeichnen, im Umgang sehr angenehm. Ein klarer Faden und ein klar definierter Arbeitsrahmen fehlten jedoch. Insgesamt war die Arbeitsweise eher traditionell teutonisch und nicht mit modernen Mitteln (zB. ROWE), sodass man immer noch zusätzlichen Ballast hatte, der einen von seiner Kernaufgabe abhielt. Dies war vor allem im weiteren Wachstum mit vielen Neuanstellungen spürbar. Strukturen sollten geschaffen werden, was durchaus sinnvoll sein kann, hier fiel man jedoch leider in alte traditionell-deutsche Managementmuster zurück. Der Load an Meetings und "Online Teambuilding" war aus meiner Sicht zu hoch.
Interessante Aufgaben
Es wurde zwangsweise eingeführt, auch Aufgaben anderer Rollen "im Team" zu übernehmen. Aus meiner Sicht behindert das die Personen eher, an ihren Kernaufgaben zu arbeiten. Gerade im Marketingbereich gibt es sehr viele Möglichkeiten, Dinge zu tun, um beschäftigt zu wirken. Hier wäre ein Ansatz wie ROWE wirklich eine moderne Lösung. Extrem lästige und sinnlose Prozessmanagement Aufgaben, die sehr viel Zeit einnehmen und einen eher an das toxische Büroumfeld der 90er Jahre erinnern, sind dann besonders ärgerlicher Ballast.
Gleichberechtigung
Hier habe ich wenig negatives erlebt.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Kernteam bei Billbee kennt sich persönlich lebt teilweise in derselben Region bzw. zwei Regionen in Deutschland. Darüber hinaus gab es in der Vergangenheit viele Events "in person". Aus meiner Sicht hat sich das negativ auf den Umgang mit externen Neuanstellungen ausgewirkt.
Arbeitsbedingungen
Wie üblich wird das Arbeitsmaterial gestellt, darüber hinaus wurde auch die Arbeitsausstattung (Stuhl, Tisch) für zu Hause relativ unkompliziert bereitgestellt. Die "benefits", mit denen ebenfalls aggresiv geworben wird, sind eigentlich standard und im Vergleich zu anderen Tech Startups mit ähnlicher Größe eher gering bemessen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Jährliches Spendenbudget für jeden Mitarbeiter.
Gehalt/Sozialleistungen
Hier ist eigentlich ein Kernpunkt. Das ursprüngliche Gehalt, was mir vorgeschlagen wurde, lag netto ungefähr auf dem Niveau des Mindestlohns. Schmackhaft wurde dies mit der 30h Woche und der Arbeit von zu Hause aus gemacht. Dies ist allerdings nun schon länger Realität bei Tech- und Ecommerce Firmen und sollte keinen massiven Einschnitt beim Gehalt bedeuten. Versprochene "regelmäßige Gehaltsanpassungen" blieben aus.
Ich habe von Anfang an sehr transparent dargelegt, aus dem Ausland zu arbeiten und dies war im ersten Jahr auch kein Problem. Das Management hat dann nach Rücksprache mit einem Steuerberater beschlossen, dass man nun doch von Deutschland aus arbeiten müsse und ich mit "dem nächsten Flieger" zurückzukehren habe. Ich empfand dies als besonders ärgerlich, da man von dem Gehalt, was ich bekommen habe, letztlich nicht in Deutschland leben kann. Natürlich lag dies auch an meinem mangelnden Verhandlungsgeschick bei der Gehaltsverhandlung, aber ein Management, was routinemäßig derart geringe Jahresgehälter rausschickt, hat klare Prioritäten. Und gerade mit toller work-life balance und tollen Arbeitsbedingungen wird seitens Billbee regelmäßig geworben.
Image
Billbee genießt als Rechnungstool in der E-Commerce Szene große Bekanntheit und Beliebtheit.
Karriere/Weiterbildung
in den anderen Kommentaren wird suggeriert, hier gäbe es viele Angebote, ich habe derartiges jedoch nicht gesehen oder erlebt.