Hier habe ich meine bislang schlechteste Arbeitserfahrung gemacht
Verbesserungsvorschläge
Ehrlichkeit, Transparenz und Fairness würden zu einem besseren Arbeitsklima beitragen. An der interne Kommunikation sollte noch viel gearbeitet werden.
Als Arbeitgeber sollte sich Billie etwas mehr Gedanken darüber machen, ob Positionen geschaffen bzw. besetzt werden müssen oder eben nicht. Aktuell wird mit den Menschen umgegangen, wie mit Kleidung: Sie werden geholt/eingestellt und im nächsten Moment einfach wieder weggeschmissen/gekündigt - "weils halt nicht passt“.
Arbeitsatmosphäre
Ich habe im September'22 bei Billie angefangen, nachdem ich einen tollen Bewerbungsprozess hatte. Meine Zeit in dem Unternehmen war leider von einer sehr bedrückenden Stimmung geprägt. Zahlreiche unterschiedliche Faktoren haben zu einer sehr schlechten Arbeitsatmosphäre beigetragen, unter anderem: plötzliche Entlassungen (immer wieder mal vereinzelt, im November dann gleich mehrere Kolleg:innen auf einen Schlag); zahlreiche Personen auf Führungsebene haben das Unternehmen verlassen (man fragt sich, woran das wohl liegt); keine bzw. schleierhafte Kommunikation; Kampf um Neukund:innengewinnung; unklare Unternehmensstrategie; Departments werden einfach aufgelöst ... Neue Kolleg:innen wurden eingestellt, um dann kurze Zeit danach wieder entlassen zu werden (gesprochen wird darüber gar nicht). Man selber konnte sich nie sicher sein, ob man nicht vielleicht am nächsten Tag auch eine Kündigung erhält. Insgesamt fühlte sich die Arbeit bei Billie für mich an, wie die Arbeit auf einem sinkenden Schiff. Ein von Fairness und Vertrauen geprägtes Arbeitsklima? Leider Fehlanzeige.
Kommunikation
Es gab zwar ein regelmäßiges Allhands-Meeting, oft aber mit kaum bis gar keinen relevanten Inhalten, zum Teil auch sehr unstrukturiert. Kommunikation über die wirklich wichtigen Dinge wie plötzliche Entlassungen, Zukunft des Unternehmens, Strategie o.Ä. war sehr bescheiden und nicht transparent. Nach Entlassungen im November zum Beispiel wurde den Mitarbeitenden zwar die Möglichkeit gegeben, Fragen zu stellen, diese wurden zum Teil aber gar nicht beantwortet.
Kollegenzusammenhalt
Eine der wenigen positiven Erfahrungen, die ich bei Billie gemacht habe, war die Zusammenarbeit mit meinen Kolleg:innen.
Work-Life-Balance
Grundsätzlich ist die Work-Life-Balance bei Billie nicht schlecht: Flexible Arbeitszeiten, 30 Urlaubstage, Homeoffice, Rücksichtnahme auf Familie und Privatleben. Zwei Sterne Abzug aber, weil all das auch nicht wirklich reicht, um sich von dem emotionalen Stress zu erholen, den man dank schlechter Arbeitsatmosphäre hat.
Vorgesetztenverhalten
Hier ist noch sehr viel Luft nach oben - gefühlt auf allen Führungsebenen.
Arbeitsbedingungen
An meinem ersten Arbeitstag habe ich einen neuen MacBook für die Arbeit bekommen. Das wars dann aber auch. Kolleg:innen, die für ihre Arbeit ein Telefon/Handy brauchen, mussten ihr privates nutzen. Unterstützung für die Home Office-Ausstattung (wie es mittlerweile viele Unternehmen anbieten) gibt es keine. Die Ausstattung im Büro ist nicht weiter nennenswert. Man kann dort arbeiten, besonders gemütlich ist es aber nicht und zum Teil auch sehr laut.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umwelt & Soziales sind keine Themen, die im Unternehmen eine Rolle spielen. Ich glaube nicht, dass sich hier jemand Gedanken dazu macht (wäre das der Fall, würde man zum Beispiel keinen nullachtfünfzehn Weihnachtsgruß auf Papier ausdrucken und an alle Mitarbeitenden per Post schicken).
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt bei Billie möchte ich sehr positiv hervorheben. Anders als bei zahlreichen anderen Unternehmen habe ich hier außerdem die überraschende Erfahrung gemacht, dass man mir ein höheres Einstiegsgehalt anbot, als erwartet. Nennenswerte Sozialleistungen gibt es allerdings keine.
Image
Es gab Kolleg:innen, die durchaus positiv über Billie als Arbeitgeber gesprochen haben. Ich glaube auch, dass es eine Zeit gab, in der es toll war, bei Billie zu arbeiten. Diese Zeit ist aber leider vorbei - zumindest habe ich davon nichts erlebt.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt ein großzügiges Weiterbildungsbudget, ich hatte aber nicht wirklich das Gefühl, dass man dazu angeregt wird, es zu nutzen. Man kann bei Billie vielleicht sogar "Karriere machen", zumindest habe ich mitbekommen, wie Kolleg:innen befördert werden. Leider muss aber betont werden, dass bei Billie Mitarbeitende von heute auf morgen entlassen werden, wenn man der Ansicht ist, sie seien "noch zu Junior", unerfahren oder ähnliches. Anzumerken ist, dass das zum Teil Angestellte sind, die in anderen Unternehmen höhere Positionen besetzten. Kurz: Billie kann seine eigenen Mitarbeitenden nicht gut wert- und einschätzen und legt meiner Erfahrung nach keinen großen Wert darauf, die eigenen Mitarbeitenden zu fördern.