Man kann nur noch den Kopf schütteln
Was macht dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation nicht gut?
Einzige Reaktion: Sie haben keine Ansprüche auf, z.B. Homeoffice, Freistellung für Kinderbetreuung usw.. Es gibt überhaupt kein Vertrauen in die Mitarbeiter! Andere Arbeitgeber schicken ihre Leute ins Homeoffice, hier wird es nur widerwillig gewährt! Und das in Büros mit drei Mitarbeitern auf 15 Quadratmetern! Sogar der Telefonhörer muss (ohne jeden Schutz) geteilt werden (ein Telefon zu dritt). Das geht eigentlich gar nicht!
Wie kann dich dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation noch besser unterstützen?
Nicht nur auf die juristischen Notwendigkeiten achten, sondern sich wirklich mal um die Sorgen und Ängste der Mitarbeiter kümmern.
Arbeitsatmosphäre
Am Besten nicht drüber nachdenken
Kommunikation
Welche Kommunikation? Es gibt Arbeitsanweisungen/Befehle, von denen man erst erfährt, wenn man sie (unwissentlich) missachtet hat. Das ist die ganze Kommunikation. Wenn überhaupt, dann erfährt man etwas aus der Zeitung
Kollegenzusammenhalt
Ständiges Belauern, viel Mobbing
Work-Life-Balance
Der Sozialdruck ist recht hoch, Familienverpflichtungen zählen gar nichts. Urlaub wird schon auch mal angeordnet - außerhalb der Ferien, wenn der Rest der Familie keinen Urlaub hat.
Vorgesetztenverhalten
Völlig unterirdisch
Interessante Aufgaben
Eigentlich schon, aber da jede Eigeninitiative gekillt wird, geht es nur noch um das Ausführung dümmlicher Befehle. Da die Fachkompetenz der Vorgesetzten in vielen Punkten sehr mau ist, wird das oft recht absurd-
Gleichberechtigung
Ganz klar: Der Bischof will zwar Frauen fördern - was ich ihm auch glaube - aber de facto wird das von seinen Leuten in der zweiten und dritten Reihe konterkariert
Umgang mit älteren Kollegen
Keine direkte Benachteiligung aber auch keine Rücksicht: In der Coronakrise werden gerade besonders gefährdete ältere Mitarbeiter überhaupt nicht geschützt. Im Gegenteil. Corona wird abgetan und damit die Gesundheit der Älteren aufs Spiel gesetzt.
Arbeitsbedingungen
Veraltete und häufig nicht funktionierende IT. Kleine, oft schlecht belüftete Räume. Keinerlei Abstand wegen Corona! Homeoffice gilt als Privileg, welches man sich täglich neu erkämpfen muss, wobei hier immer der Vorwurf im Raum steht: Der ist zu Hause, also ist er faul...
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Scheinheilig und inkonsequent. Nur, wenn es weder Geld noch Anstrengung kostet
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist OK aber nicht üppig, Sozialleistungen auch.
Image
Das Image ist eine Katastrophe. Im Privatleben muss man sich immer mehr rechtfertigen, wenn man bei der Kirche arbeitet. Man braucht schon ein dickes Fell. Leider wird überhaupt nichts dagegen getan!
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung muss man sich erkämpfen und gilt vom Image her als Fast-Urlaub. In anderen Betrieben wird man zur Weiterbildung animiert oder geschickt, hier wird sie einem vermiest.
Arbeitgeber-Kommentar
Sehr geehrte Kollegin, sehr geehrter Kollege,
vielen Dank für Ihre Bewertung. Die von Ihnen angesprochenen Punkte wollen wir zum Anlass nehmen, uns stetig als Arbeitgeber weiter zu entwickeln und zu verbessern.
Sie haben unter anderem angesprochen, dass es im Bischöflichen Ordinariat Eichstätt weder Ansprüche auf Homeoffice noch auf eine Freistellung zur Kinderbetreuung gibt.
Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass sich das Bischöfliche Ordinariat dem Appell der Bayerischen Staatsregierung besonders verpflichtet gefühlt hat, vielen Beschäftigten Heimarbeitsplätze zu ermöglichen. Seit dem 25. März 2020 ist daher eine unbürokratische Heimarbeit möglich (Richtlinie zur Heimarbeit im Zusammenhang mit der Coronakrise). Zum 01.01.2021 wird die aktuell gültige Richtlinie von einer umfassenden und allgemein gültigen abgelöst, die unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine von der Coronapandemie unabhängige Möglichkeit zur Heimarbeit bietet (Regelungsabrede zum Arbeiten im Homeoffice). Zudem bestand und besteht die Möglichkeit einer bezahlten Arbeitsbefreiung zur Kinderbetreuung.
Dieses umfassende Paket soll zu einer guten Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben beitragen. Als Arbeitgeber möchten wir Ihnen die Möglichkeit geben, flexibel familiären Verpflichtungen nachkommen zu können - nicht nur während der Coronakrise, sondern auch darüber hinaus.
Wir bedauern es sehr, dass Sie andere Erfahrungen gemacht haben und die übrigen Bewertungspunkte ebenso wenig positiv ausgefallen sind. Unser Wunsch ist es, uns stetig als Arbeitgeber zu verbessern, um die Zufriedenheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhöhen. Um an Ihren Kritikpunkten arbeiten zu können, würden wir uns daher über eine genaue Erläuterung der bestehenden Probleme freuen. Gerne können Sie sich hierzu an die Personalabteilung des Bischöflichen Ordinariats Eichstätt unter personalabteilung@bistum-eichstaett.de wenden. Wir gewähren Ihnen selbstverständlich die nötige Diskretion gegenüber Vorgesetzten und Kolleginnen und Kollegen. Wir können Probleme jedoch nur beheben, wenn sie klar benannt werden.
Wir bedanken uns bei Ihnen für Ihre Offenheit, freuen uns auf einen wertschätzenden Dialog und wünschen Ihnen alles Gute.
Ihr Personalabteilung des Bischöflichen Ordinariats